Der Wachstumskurs der deutschen Wirtschaft hält an und geht demnächst in sein achtes Jahr. Dabei zeigt sich die Investitionsneigung der Unternehmen aktuell zwar weiterhin zurückhaltend. Wird jedoch der Investitionsindikator für das kommende Jahr zugrunde gelegt, dürfte laut dem Münchener ifo-Institut das Wachstumstempo in diesem Bereich wesentlich höher ausfallen. So wird für die Ausrüstungsinvestitionen ein Wachstum von nominal 2,0 % (real: 1,8 %) erwartet.
Steigende Ausgaben für Leasingengagements
Aktuell rechnen die Marktbeobachter für 2017 mit nochmals steigenden Ausgaben für die Ausrüstungsgüter und für die Leasingengagements. Das liegt auch daran, dass die Produktionskapazitäten der deutschen Unternehmen zu 86 % ausgelastet sind und die Maschinenbauer für dieses Jahr ein reales Produktionswachstum von 3 % erwarten.
Beim Maschinenleasing wird der Leasing-Anteil laut dem Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) „voraussichtlich steigen“, sagte der Verbandspräsident Kai Ostermann neulich auf der Jahrespressekonferenz. Laut BDL wächst das Neugeschäft des zweitstärksten Leasing-Segments um 4,5 % und damit voraussichtlich höher als die Auftragseingänge des Anlagen- und Maschinenbaus im Inland. In den ersten drei Quartalen des Jahres verzeichnen diese nur ein geringes Plus von 2 %, wie der Branchenverband VDMA gemeldet hat. Leasing sei im Maschinen- und Anlagenbau verwurzelt und stelle eine wichtige Säule zur Realisierung von Investitionen dar, sagte Ostermann. Dennoch sei hier noch Potenzial für Leasing-Gesellschaften vorhanden. Der Leasing-Anteil an den Maschinenbauerzeugnissen liegt den Angaben zufolge bei knapp 9 %.
Fahrzeugleasing dominiert
Das Fahrzeugleasing dominiert mit einem Anteil von 77 % das Geschäft auch in diesem Jahr. Es steigert sich den Angaben zufolge um 6,3 %. Die Leasing-Wirtschaft partizipiert an der positiven Automobilkonjunktur überproportional und gewinnt weitere Marktanteile. Demnach sind 40 % aller Kfz-Neuzulassungen inzwischen geleast, nach Anschaffungswerten sind es fast 70 %.
Bis zuletzt war die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft anhaltend niedrig. Die Finanzierungsbedingungen sind somit weiterhin vorteilhaft, und es stehen reichlich Innenfinanzierungsmittel zur Verfügung, konstatieren die Wissenschaftler des ifo-Instituts. Angesichts der moderat steigenden Ausgaben für Ausrüstungsgüter würden die Chancen für die Leasinggesellschaften nicht schlecht stehen, dabei überdurchschnittlich zu partizipieren. Die von energiesparenden Technologien getriebene Investitionswelle sei ein Hoffnungsträger für die Leasinggeber. Daneben dürfte die unter dem Schlagwort Industrie 4.0 beschriebene vierte industrielle Revolution bzw. die in allen Sektoren fortschreitende Digitalisierung beträchtliche Investitionen anstoßen, vor allem auf mittlere Frist. (dk)