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Interaktive Schrauberwelt

Schraubtechnik: Hard- und Software ergänzen sich
Interaktive Schrauberwelt

Auf der Motek sind handgehaltene Schrauber und automatisierte Systeme zu sehen. Dazu gibt’s die passende Software. Und wem das nicht reicht, der verwaltet seine Schrauber einfach von zu Hause aus.

Auf die Highlights im Bereich der Schraubtechnik können Interessierte auf der Motek in Sinnheim einen Blick werfen und dabei feststellen, dass zu ausgetüftelten Schraubern – ob handgehalten oder als automatisierte Systeme – gute Softwarelösungen nicht fehlen dürfen. Denn sie erweitern die Hardware in ihren Möglichkeiten.

Für manuelle Schraubarbeiten hat sich der Akku-Winkelschrauber zu einem interessanten Gerät entwickelt. Zur Fachmesse präsentiert endlich auch die Atlas Copco Tools GmbH, Essen, (Halle 2, Stand 2415) ein solches Werkzeug. Der nach ISO 5393 zertifizierte BTV verfügt über eine Anziehgenauigkeit von rund 7,5 % über 6 Sigma. Mit diesen Werten braucht er den Vergleich mit Elektroschraubern nicht zu scheuen. Die Werkzeuge in vier Modellen für 9,6 und 12 V decken einen Drehmomentbereich von 1,5 bis 11 Nm ab.
Elektroantriebe in der Schraubtechnik-Branche stellen seit einigen Jahren eine lohnenswerte Alternative zu Druckluftmotoren dar. Schraubsysteme in verschiedenen Varianten zeigt die Stöger Automation GmbH, Geretsried, (Halle 2, Stand 2314). Für den EC-Antrieb spricht, dass der Bediener Drehzahl, -winkel und -moment steuern kann. Eindrehvorgänge sind an die Erfordernisse der Schraubverbindung anpassbar. Eine Schraube wird beispielsweise eingedreht, bis der Kopf die Werkstückoberfläche fast erreicht hat. Dann wird auf eine niedrige Drehzahl umgeschaltet und die Schraube auf das einstellbare Drehmoment festgedreht. Auf diese Weise erhöhen sich Taktzeiten, ohne dass die Verschraubung ungenau wird. Das Drehmoment wird am Steuergerät eingestellt, wo mehrere Werte für verschiedene Programmschritte hinterlegt werden können.
Bei den verschiedenen Systemen geht es jedoch nicht nur um technisch raffinierte Hardware. Erst Softwarelösungen machen die Systeme zu einem runden Angebot.
So präsentiert Burster Präzisionstechnik, Gernsbach, (Halle 1, Stand 1120) eine Software für handgehaltene Werkzeuge und Schraubsysteme.
Das Digiforce 9306 überwacht Prozesse, bei denen definierte funktionelle Zusammenhänge zwischen zwei Messgrößen nachgewiesen werden müssen. Neu ist, dass die Lösung in Can-Bus- oder Profi-Bus-Sys-teme eingebunden werden kann. Der Can-Bus, der zunächst im Kfz eingesetzt wurde, gewinnt wegen seiner hohen Übertragungsrate und Datensicherheit im Sonder-maschinenbau an Bedeutung. Auch der Profi-Bus ist aus Steuerungs- und Überwachungsaufgaben nicht mehr wegzudenken. Neben der Übertragung von Messkurven und Statistikdaten erlaubt die Busschnittstelle die komplette Steuerung des Digiforce.
Konventionelle Verschraubungs- oder Pressstationen werden mit dem Smart Control der Reck Engineering GmbH, Breidenbach, (Halle 6, Stand 6513) zu einer dokumentationsfähigen Montagestation aufgewertet. Das Smart Control wurde – mobil oder stationär einzusetzen – für die Prozesskontrolle und Dokumentation von Drehmoment oder Kraftvorgängen in der Montage entwickelt. Die Software zeigt Spitzenwerte an, wertet diese aus und archiviert sie. Ganze Kurvenabläufe des Montageprozesses zur Analyse und Begutachtung von Schraub- oder Kraftverläufen werden erzeugt. Das Smart Control besteht aus einem Drehmoment- oder Kraftsensor, Datensampler, PC und der speziellen Software. Die Mess-bereiche können von 0 bis 3000 Nm oder 0 bis 2000 kN gewählt werden. Die Daten-übertragung erfolgt per Funk an CAQ-Systeme.
Wem diese Lösungen zwar technisch interessant erscheinen, für die tägliche Arbeit aber noch zu unflexibel sind, der sollte noch einmal am Stand von Atlas Copco vorbeischauen. Im Mittelpunkt der Präsentation steht wie im vergangenen Jahr die Möglichkeit, für den eigenen Schrauber eine Web-Adresse zu belegen. Die Idee, die sich bei der Premiere vor Jahresfrist zunächst auf die Automobilindustrie beschränkte, soll nun für montierende Betriebe interessant werden, die eine flexible Netzwerklösung in Ethernet-Standard suchen. Hinter der „neuen Art zu schrauben“ steckt der erste für die Schraubmontage entwickelte Netzwerkstandard Toolsnet verbunden mit interaktiven Schraubelektroniken. Mit dieser Technik kann der Bediener von jedem Ort in Echtzeit auf Schraubprozesse zugreifen. So kann der Anwender Handschrauber oder Automaten aus der Ferne umprogrammieren, sich aktuelle Schraubkurven zeigen lassen und Fehlerdiagnosen durchführen. Der Schrauber selbst dient nur als Plattform. sr
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