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Internet setzt neue Akzente bei der Konstruktionsarbeit

Verteilte Produktentwicklung senkt Kosten
Internet setzt neue Akzente bei der Konstruktionsarbeit

Das Internet verschafft Konstrukteuren immense Vorteile. Den Nutzen der gemeinsamen orts- und systemunabhängigen Arbeit verdeutlichten zahlreiche Aussteller der Stuttgarter Fachmesse CAT.

Von unserem Redaktionsmitglied Norbert Berger

Heute können Ingenieure orts- und systemunabhängig via Internet gemeinsam konstruieren. Dazu braucht es jedoch eines Programms wie One Space, dessen neue Version 5.0 Anbieter Cocreate GmbH auf der Stuttgarter Fachmesse CAT vorstellte. Allerdings ist die Lösung der Sindelfinger „keine CAD-Software”, wie Cocreate-Mitarbeiter Wolfgang Klein klarstellte. Vielmehr biete man damit „eine Plattform für das weltweite, gemeinsame Konstruieren in Echtzeit”.
Dieses Konzept hat den Vorteil, dass für One Space die Herkunft der Daten keine Rolle spielt, da lediglich sogenannte native Daten eingelesen werden – die Historie ist also unerheblich. Während das jeweilige CAD-Programm lokal auf dem Rechner des Konstrukteurs läuft, werden die Zeichnungsdaten einem Server übertragen. Für die gemeinsame Arbeit im Internet genügt es, die Daten lediglich per Drag&Drop-Funktion bereitzustellen. Für die Teilnehmer der Online-Sitzung ist jeder konstruktive Schritt der Partner sofort sichtbar. Dadurch können Änderungswünsche frühzeitig und in jeder Entwicklungsphase einfließen. Dies spart Zeit und Kosten, da beispielsweise Formen nicht nachträglich geändert werden müssen. Was an Änderungen gemeinsam besprochenen und durchgeführt wurde, hebt One Space dem Anwender farblich hervor und protokolliert sie. Danach kann jeder Konstrukteur die ihn betreffenden Punkte in seinem CAD-System ändern. Die neue Version enthält jetzt auch verschiedene Adapter für das Produktdatenmanagement (PDM). Damit können nun auch produktbegleitende Informationen in einer Online-Sitzung hinzugezogen werden.
Eine vergleichbare Lösung hatte die Janet Gesellschaft für interaktive Medien mbH im Messegepäck. Mit Netmarker boten die Münchener eine interaktive Software für 3D-Konferenzen, mit der Konstrukteure Zeichnungsobjekte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und mit Pfeilen und Strichen markieren können. „Teilnehmer an verschiedenen Orten sind damit in der Lage, sich online zu treffen und zu besprechen”, hob Janet-Mitarbeiter Thomas Knecht den Nutzen dieses Programms hervor. Der Datenimport erfolgt in den Formaten VRML 2.0, DXF und VDA-FS. Auch auf Sicherheit wurde großen Wert gelegt: So wird die Kommunikation zwischen Client und Server mit dem Standardprotokoll SSLv3 verschlüsselt. Neu ist, dass Janet ihre 3D-Konferenzlösung auch als Application Service Provider (ASP) anbietet: Netmarker ist im Online-Portal www.tecnologix.net integriert und kann auch ohne Lizenz genutzt werden.
Die Megatech Software GmbH, Berlin, dagegen hat in ihre CAD-Software gleich ein Internet-Tool integriert. Wer mit den neuen Megacad-Versionen 6 für 2D und Release 16 für 3D arbeitet, kann Zeichnungen per E-Mails einfach versenden. Der Empfänger benötigt kein zusätzliches Tool, um den Datensatz zu lesen. Die weiteren Neuerungen rund um Megacad kommentierte Marketingleiter Reiner Stiefvatter so: „Wir haben die Vorschläge unserer Kunden eingebaut”, bewertete er das Update mit Blick auf die Anwenderorientierung. Dazu gehören neben einer überarbeiteten Benutzeroberfläche auch frei platzierbare Menüs.
Jenseits vom Internet-Hype, aber nicht weniger innovativ, zeigte sich die Think 3 GmbH. Mit der neuen Version 5 ihrer CAD-Software Thinkdesign erfüllen die Oberhachinger ihr gestecktes Ziel, jährlich zwei neue Versionen zu präsentieren. Neu sind unter anderem die Bearbeitungsmöglichkeiten zur Flächenmodellierung. Zudem lassen sich Bilder fotorealistisch rendern und darstellen. Eine neue Parametrik und Verbesserungen im PDM-Bereich runden das neue Release ab. Internet-Tools haben die Bayern indes noch keine eingebaut. Die Vorteile des Web werden indes bereits genutzt – wenn auch erst „in den USA, wo wir Web-Trainings und Web-Demos anbieten”, wie Jean-Paul Seuren erklärte. In Europa sei das noch nicht möglich, bedauerte der Verkaufsleiter Europa, da die erforderliche Bandbreite in der Datenübertragung noch fehle.
Weitere Messe-News:
– Pro/Engineer 2000i²:
Mit rund 440 Erweiterungen zeigte die Rand Technology GmbH, Ellwangen, die neue Version Pro/Engineer 2000i² der Unterschleißheimer PTC GmbH. Die Software soll sich durch eine verbesserte Bedienungsfunktion auszeichnen und leichter erlernbar sein. Integriert ist der sogenannte Behavioral Modeler, einer zum Patent angemeldeten Technologie zur funktionsorientierten Modellierung.
– PDM-Software:
Smarteam 4.0 ist das neue Release der Smart Solutions Deutschland GmbH aus Herne. Es beinhaltet unter anderem das Modul „Smart ERP“. Dieses ermöglicht eine bidirektionale Verbindung zwischen PDM- und ERP-Lösung. Weitere Verbesserungen betreffen Tools für das Arbeiten über das Internet sowie benutzerfreundliche CAD-Interfaces. Das Modul „Smart Express“ verbessert die Integration zu Solid Works und unterstützt auch E-Drawing, das Versenden von Konstruktionszeichnungen per E-Mail.
– Schnittstelle:
Die Solid Works Deutschland GmbH, Unterhaching, verfügt über eine bidirektionale Schnittstelle zwischen Catia und Solid Works. So lassen sich Daten zwischen den beiden CAD-Schnittstellen austauschen.
– Catia:
Im Juli soll das neue Release 5.4 von Catia verfügbar sein. Integriert sein wird das Modul „Skin Beam“ zur parametrischen und assoziativen Konstruktion im Flächenbereich. Erwähnt wurde auch, dass die Version 5 noch nicht als Nachfolgeprodukt zu Catia 4 anzusehen sei.
Plotter
Die Stuttgarter Zweigniederlassung Bierbrauer + Nagel der Corporate Express Deutschland GmbH präsentierte auf der CAT die neuesten Systemlösungen rund ums Plotten. Beispielsweise wurde der neue Media Jet 1000 so konzipiert, dass er die Hewlett-Packard (HP) Design Jets 1050 C und 1055 CM erweitert. Dadurch lasen sich drei verfügbare Rollenmedien unterschiedlicher Breite zuführen. Die Lösung bietet alle verfügbaren DIN-Formate ohne Nachbearbeitung durch Schneiden.
9400-II heißt das neue Produkt der Océ GmbH, Mülheim/Ruhr. Der Zweirollen-Plotter mit zusätzlicher Papierzufuhr verfügt standardmäßig über einen Controller von 128 MB. Er ist entweder nur als Plotter lieferbar oder alternativ auch mit einem Scanner zum kopieren, Plotten, Scannen und Archivieren. Die Océ 9600 ist die Großformatlösung für Plotten und Kopieren. Das System lässt sich auf Wunsch auf bis zu sechs Rollen und einer zusätzlichen Einzelblattkassette erweitern. Die Druckgeschwindigkeit beträgt vier A0-Seiten in der Minute bei einer Auflösung von 400 dpi. Optional kann ein sogenannter Online-Falter an das Gerät angeschlossen werden.
Ergonomie
Der Arbeitsplatz des Konstrukteurs sollte ergonomisch richtig gestaltet sein. Dazu trägt neben dem CAD-Tisch wesentlich die Beleuchtung bei.
Die Riefler GmbH aus Nesselwang beispielsweise präsentierte einen Konstruktionstisch mit einer zusätzlich großen Schreibablage. Er lässt sich komplett per Knopfdruck leise und schnell absenken. Dabei lassen sich die verschiedenen Höhenpositionen abspeichern und jederzeit wieder abrufen. Der Anwender kann zusätzlich die Monitorebene in der Neigung und Höhe gesondert einstellen.
Ein gleichsam komfortables System zeigte die Leuwico Büromöbel GmbH auf ihrem CAT-Messestand. Wie Riefler bieten die Wiesenfelder viele verschiedene Plattenformen und Farben an, die sich an die jeweiligen Platzverhältnisse anpassen lassen. Die Serie Helos Pro zeichnet sich dadurch aus, dass die Verkabelung im Tischgestell realisiert ist.
Einen weiteren Aspekt hob die Org-Delta GmbH hervor. Laut Marketingleiterin Anja Winter „nützt es nichts, wenn Sie den tollsten Tisch haben und die Sonne den ganzen Tag auf den Bildschirm strahlt“. Die von den Reichenbachern gezeigten Produkte rund um den Arbeitsplatz lösen dieses Problem. Das Rollensystem Multifunction ist eine Kombination aus Folienrollo und einer horizontalen Jalousie. Im unteren Fensterbereich bietet die Folie einen Blendschutz, der die Sicht nach außen erlaubt. Oberhalb davon wird einfallendes Tageslicht von den konkaven Lamellen der Jalousie über die Decke in den Raum abgelenkt. Neben der blendfreien Beleuchtung, zu der auch die nach oben schwenkbare und dimmbare Lampe Duo zählt, zeigte Org-Delta auch den Stuhl Ego. Dieser zeichnet sich durch eine automatische Sitzdynamik aus. Nur mit aktiver Muskelkraft lässt sich die Rückenlehne nach hinten bewegen. Dadurch wird die Rückenmuskulatur gestärkt und die Wirbelsäule entlastet.
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