Herr Michiels, sind sich die deutschen Unternehmen der Gefahren durch digitale und analoge
Bedrohungen bewusst?
Zunehmend ja – und das ist gut so. Das Risiko von
digitaler Sabotage und Datendiebstahl sollte nicht unterschätzt werden. Die Beispiele EDAG, Pearl, Garmin und Pilz gingen in letzter Zeit durch die Presse. Das Thema Cybersicherheit und Datenschutz bekommt damit zwangsläufig immer mehr Aufmerksamkeit; Datenschützer und Security-Spezialisten werden zunehmend sensibel für das Thema. Insgesamt liegt aber noch viel Arbeit vor uns.
Wie sieht der Worst Case eines erfolgreichen digitalen Einbruchs aus?
Daten sind das neue Öl im digitalen Zeitalter, sie sind die Grundlage für die Stabilität eines Unternehmens. Sie helfen uns besser zu verstehen, welcher Teil eines Unternehmens profitabel ist – und vor allem, was der Kunde will. Wer die Sicherheit seiner Daten vernachlässigt, gefährdet unter dem Strich den Shareholder Value. Der daraus resultierende Vertrauensverlust und Wertverlust am Markt wäre der Worst Case.
Ab wann ist ein Zutrittssystem unabdingbar für ein Unternehmen?
Meiner Einschätzung nach braucht jede Organisation Schutz, unabhängig von der Größe und Ausrichtung. Es ist aber nicht nur eine Frage der Notwendigkeit, sondern auch des Nutzens. Ein softwarebasiertes Sicherheitssystem ersetzt nicht nur die alten Metallschlüssel, sondern bietet darüber hinaus eine Fülle von Möglichkeiten, beispielsweise die Integration einer Besucherverwaltung oder eines Evakuierungssystems.
Mit welchen Kosten muss der Anwender rechnen?
Ich kann natürlich nur für unsere Lösungen sprechen. Bei Interflex sind für die Installation einer Cloud-
Zutrittskontrolle keine hohen Vorabinvestitionen
erforderlich. Die Einrichtungskosten gestalten sich moderat. Wir bieten unseren Kunden ein System mit einer monatlichen Abonnementgebühr. Extra berechnen wir lediglich maßgeschneiderte Anpassungen. So erhalten unsere Kunden sofortigen Schutz und können gleichzeitig die Kosten über die gesamte Nutzungsdauer verteilen.
Welche Schnittstellen existieren zwischen physischen und digitalen Kontroll- und Schutzstrategien?
Das schwächste Glied einer Kette bestimmt die Gesamtsicherheit. Physischer Schutz basiert auf einem intelligenten Zutrittssystem. Dieses regelt im besten Fall die Berechtigungen an den entsprechenden Zutrittspunkten in einem vorgegebenen Zeitfenster. Das funktioniert nur mit Hilfe von softwarebasierter
Verwaltung, die durch Zugriff auf Datenpools Informationen verarbeitet sowie schnell und aktuell auf Anfragen eingeht.
Eine effiziente Gesamtlösung benötigt über den physischen Schutz hinaus ein intelligentes Daten- und Informationsmanagement. Die Flexibilität von modernen Cloud-Technologien bietet dafür eine ideale Basis. Allerdings bergen Datenpools immer auch die Gefahr eines missbräuchlichen Zugriffs. Umso wichtiger ist die Auswahl einer intelligenten Lösung plus eines vertrauenswürdigen Partners.
Was zeichnet eine zukunftssichere Security-
Lösung aus?
Sie muss auf jeden Fall einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Die Bedrohungsszenarien nehmen nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ zu. Eine unabdingbare Anforderung besteht aus unserer Sicht beispielsweise in einer durchgehenden Verschlüsselung aller Informationskanäle. Dazu kommen ein maßgeschneidertes Rechtemanagement, zielorientierte
organisatorische Strukturen, eine lückenlose Dokumentation sowie Prozesse, die den gültigen Normen und Standards entsprechen. Und die Zugangsrechte sollten sich zentral verwalten und ändern lassen.
Welche Trends kommen auf uns im Bereich der Sicherheits-Technologie zu?
An neuen Trends zeichnen sich vor allem die Einbindung des Internet of Things ab, kombiniert mit Cloud-Computing plus der Nutzung des Smartphones als mobiles Schlüsselelement. Wir beobachten aber auch weitere Trends wie die Nutzung von Ultra-Wideband, 5G oder die Einbindung von künstlicher Intelligenz und Machine Learning. Für das Internet-of-Things im Umfeld von Industrie 4.0 bietet Interflex seit Kurzem eine neue Produktfamilie namens Opendor für die Zutrittskontrolle an. Diese basiert auf batteriebetriebenen und kabellosen Online-Geräten, die über Bluetooth miteinander kommunizieren. Dazu kommen weitere sicherheitsrelevante Aspekte wie eine durchgängig zertifikatsbasierte Absicherung unserer Systeme vom Management System über den Controller beziehungsweise das Gateway bis hin zur einzelnen Schließkomponente.
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