Mehr Anreize für Windenergieanlagen schaffen will die Stuttgarter U. I. Lapp GmbH. „Wir wollen unser Unternehmen bei der Windkraft rund um das Thema Kabel und Verschraubungen als eine der ersten Adressen positionieren“, betont Dieter Bender, Leiter Produktmanagement Kabel und Leitungen von Lapp Kabel. Über 100 m Höhe und ein Gewicht von bis zu 14 t Energiekabel in dem Mast einer 1-MW-Anlage sagen etwas über die Dimensionen aus. Problemzone in den zu Bündeln zusammengefassten Leitungen ist hier beispielsweise der Innenbereich mit Überschreitungen der maximalen Temperaturbelastung von 30 °C auf bis zu 90 °C. Mit einer Spezialgummtülle als Leiterummantelung wirkt Lapp hier den Extrembelastungen entgegen, verweist aber mittel-fristig auf eine notwendige Spannungserhöhung auf 1000 V. Auch die Anforderungen an die Daten- und Steuerleitungen sind hoch. So müssen sie neben den Zugbelastungen zusätzlichTorsionskräfte aufnehmen, denn die Gondel dreht sich maximal drei mal um ihre eigene Achse, um optimal im Wind zu stehen. „Mehrere Millionen Biegezyklen sind heute gut beherrschbar, aber mit den gleichzeitig auf Torsion belastbaren Leitungen haben wir Neuland betreten“, weiß Bender zu berichten. Auch bei den Schutzmaßnahmen gegen elektromagnetische Störungen reichen dann die normalerweise verwendeten geflochtenen Kabelschirme nicht aus. „Auch in diesem Fall mussten wir uns was einfallen lassen,“ verweist der Kabelspezialist auf die besondere Anforderung.“ Bei Bus-Leitungen verhält es sich ebenso. So sind die dünnen Datenleitungen nur für die Verlegung im Kabelkanal vorgesehen. Bei der freien Installation in einem WAE-Turm würde bereits das Eigengewicht diese Belastungsgrenze übersteigen. „Würde man die Leitungen an mehreren Stellen abfangen, dann müsste auch der Querdruck beachtet werden“, warnt Bender. Nach seinen Aussagen besitzt Lapp Kabel umfangreiche Kenntnisse und die erforderlichen Testanlagen, mit denen sich die Eigenschaften unter realistischen Bedingungen überprüfen lassen. wm
Teilen: