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Kalkulation im alten Stil hat ausgedient

Arbeitsplanung: Regel basierende Software liefert realistische Zahlen
Kalkulation im alten Stil hat ausgedient

Schnell und exakt zu kalkulieren wird immer wichtiger – gerade bei Neuteilen. Bislang musste bei der Erstellung von Angeboten für komplexe Baugruppen auf Erfahrungswerte zurückgegriffen werden. Durch den Einsatz der Regel orientierten HSi-Technologiebasis hat der Anwender nunmehr die Möglichkeit, seine Angebote „fertigungsnah“ zu kalkulieren.

Die in Neitersen bei Altenkirchen im Westerwald angesiedelte Georg Maschinentechnik GmbH & Co. KG beschäftigt 65 Mitarbeiter und agiert als Automatisierungsspezialist und Hersteller von Sondermaschinen weltweit. Es werden hydraulische und mechanische Pressen (bis 50 000 kN) für die Automobil- und Automobilzulieferindustrie, Schmiedeindustrie, Maschinenbau und die Kunststofftechnik sowie Automatisierungslinien gefertigt. Die Kalkulation erfolgte im Bereich Pressenbau mit Vergleichstabellen. Doch dann kam der Wunsch auf, mit einer Kalkulationssoftware schneller und exakter kalkulieren zu können. So stieß Gerd Göbler, zuständig für Kalkulation, bei seinen Recherchen auf den Softwarespezialisten HSi GmbH aus Erfurt. Die Software soll in der Lage sein, für die einzelnen Arbeitsschritte die Fertigungszeiten schnell und exakt im Voraus zu ermitteln sowie unternehmensspezifische Besonderheiten in der Kalkulation mit einzubeziehen. Weiterhin galt es folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Komplettes Spektrum der erforderlichen Funktionen,
  • Berücksichtigung der maschinenbautechnischen Richtlinie und DIN Bestimmungen,
  • Intuitive Bedienung, Transparenz und Nachvollziehbarkeit,
  • Netzwerkfähigkeit insbesondere Anbindung an ERP/PPS-System sowie
  • Modulare Architektur und offene Programmstrukturen.
Ebenso muss das bereitgestellte Datenmaterial, unabhängig von einem bestimmten Mitarbeiter, transparent und nachvollziehbar sowie das Kalkulationssystem eine hohe Flexibilität mitbringen. Mit HSplan, HSmont und HSkalk erfüllt die HSi die Forderungen nach einem Instrument zur exakten Ermittlung von Planzeiten im Rahmen der Angebotskalkulation und der Arbeitsplanung. Möglich wird dies durch die HSi-Technologiebasis, dem hohen Abbildungsniveau sowie der Datendurchgängigkeit von der Produktgestaltung über die Definition der Fertigungsprozesse bis zu der Zuordnung realistischer Technologiedaten. Diese Technologiebasis besteht aus vorkonfigurierten Verfahrensmodulen für nahezu alle mechanischen Bearbeitungs- und Montagevorgänge. „Die einzelnen Verfahrensmodule enthalten bereits fertige Berechnungsbausteine mit hinterlegten, Branchen üblichen Schnitt- und Zeitdaten. Spezielle Regelalgorithmen sorgen dafür, dass der Anwender nur wenige technologische und geometrische Daten eingeben muss“, erläutert Thomas Müller, Vertriebsrepräsentant der HSi.
Nach Einführung der Software 2007 erfolgte eine Gegenüberstellung der Kalkulationsaufwendungen mit den zuvor praktizierten Exceltechniken. Beim ersten Schritt Übernahme der Konstruktionszeichnungen zeigte sich, je aufwendiger das zu kalkulierende Teil ist, desto gravierender fällt der Unterschied zwischen den Ergebnissen aus. So kommt eine durchschnittliche zeitliche Einsparung von über 50 % und bei komplexen Teilen sogar noch darüber hinaus zustande. Aufgrund der Vielzahl der zu fertigenden, unterschiedlichen Teile mit nur geringer Stückzahl entfällt bei Georg Maschinentechnik der Schritt Aufnahme von IST-Daten. Mit Excel werden etwa 30 min für den Schritt Zeiten ermitteln durch Bilden einer Reihe und Interpolieren Einheit benötigt. Diese Vorgehensweise setzt ein hohes Maß an Kenntnissen aus den vorangegangenen Projekten voraus, und die Datenerfassung von IST-Werten erfolgt aus früheren Kalkulationsblättern. Mit HSkalk entfällt hier jeglicher Aufwand, so dass auch ein Neuling sofort nach Unterweisung im Umgang mit der Software kalkulieren kann. Der Aufwand pro Einheit für Zeiten berechnen betrug früher etwa 1 Stunde und schrumpft nunmehr mit der neuen Kalkulationssoftware auf null.
Erkennbar wird bei diesem Vergleich, dass gegenüber des früheren Kalkulationsverfahrens zeitliche Einsparungen von durchschnittlich 50 % und deutlich darüber bei Wiederholteilen erreicht werden. Dies hat sich in der Tat auch in der Summe der durchgeführten Kalkulationen im Jahresvergleich gezeigt. Waren es im Jahr 2005 noch 410 Kalkulationen, so steigerte sich die Anzahl der erstellten Kalkulationen im Jahr 2008 auf 731. Neben diesem quantitativen Ergebnis hat sich auch aufgrund der höheren Genauigkeit und Transparenz die Qualität der Kalkulationen deutlich verbessert.
In absehbarer Zeit wird angestrebt, eine Anbindung der HSi-Software zu dem ERP/PPS-System Proalpha zu realisieren. Damit wird die ERP/PPS-Software um die Ebene der Arbeitsstufen innerhalb der Arbeitsgänge ergänzt. „So unwahrscheinlich es klingt, doch es werden auch nicht mehr alle Anfragen bearbeitet, da nun bereits im Vorfeld die technische Machbarkeit und die Kapazität leichter überprüfbar ist. Weitere Vorteile bestehen darin, dass wesentlich bessere Auftragsplanungen und Auslastungen der Ressourcen sowie Auslieferungstermine zu realisieren sind“, resümiert Gerd Göbler und fügt hinzu: „Das Wissen um die konkreten Kostenanteile gibt Verhandlungssicherheit, da der unmittelbare Zusammenhang vom Teil oder Produkt zu Fertigungsprozess und -zeiten nachvollziehbar ist. Dabei ist auch von Vorteil, dass diese Zeiten auch in den Kategorien Haupt-, Neben- und Rüstzeit ausgewiesen werden. wm
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