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Kameras machen versteckte Fehler in Prozessen sichtbar

Die komplette Bildverarbeitungs-Branche trifft sich zur Fachmesse Vision
Kameras machen versteckte Fehler in Prozessen sichtbar

Vom 12. bis 14. November dreht sich auf dem Stuttgarter Messegelände alles um die industrielle Bildverarbeitung. 170 Aussteller zeigen Produkte, Dienstleistungen und Lösungen aus den Bereichen Qualitätssicherung, Identifikation sowie Mess- und Prüftechnik.

Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Böttger – uwe.boettger@konradin.de

Die industrielle Bildverarbeitung behauptet sich auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten als eine bedeutende Schlüsseltechnologie mit Wachstumsraten, die nach wie vor über dem Durchschnitt liegen. „Das ist eigentlich keine Überraschung“, behauptet Frank Layer, Geschäftsbereichsleiter der Messe Stuttgart. „Wirtschaftliche Krisen führen zu mehr Rationalisierung und damit auch zu mehr Automatisierung. Nur so können Produkte aus Hochlohnländern konkurrenzfähig bleiben, können die Produktion gesichert und die Qualität gesteigert werden.“ Das sind Forderungen, die besonders für die Anwender der industriellen Bildverarbeitung zutreffen. Hierzu zählen vor allem der Maschinenbau, die Automobilindustrie, die Feinmechanik und Optik, die Elektronikindustrie sowie die jeweiligen Zulieferer.
Vor diesem Hintergrund kommt die Fachmesse Vision 2002 zur rechten Zeit. Vom 12. bis 14. November zeigen rund 170 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen in Stuttgart. Innovationen und Weiterentwicklungen bei den Komponenten und Systemen der industriellen Bildverarbeitung stehen im Vordergrund des Ausstellungsspektrums. Vertreten sind aber auch Firmen aus den Bereichen Ident-Techniken sowie Mess- und Prüftechnik. Mit dabei sind nahezu alle Marktführer aus 16 Ländern, vorwiegend aus Europa. Aber auch Firmen aus USA, Kanada und Japan haben sich für das Ereignis auf dem Stuttgarter Killesberg angemeldet. Frank Layer: „Wir erwarten, dass der Auslandsanteil wieder bei rund 25 Prozent liegen wird.“
Auch in diesem Jahr nutzt die Baumer Optronic GmbH die Vision als Plattform, um Innovationen aus der industriellen und wissenschaftliche Kameratechnik vorzustellen (Halle 5, Stand 312). Dabei stellen die Radeberger das Imux-Kamerasystem in den Vordergrund. Bei diesem Komplettsystem, das für den industriellen Einsatz entwickelt wurde, kommen Digitalkameras und die Interfacekarten aus einer Hand. Bis zu vier Kameras unterschiedlicher Auflösung lassen sich in einem System integrieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Farb- oder Monochrom-Kameras handelt. Mit Hilfe eines einfach zu bedienenden Programm-Pakets lässt sich das Kamerasystem in bestehende Software-Lösungen integrieren. Dank der geringen Abmessungen der Kameras sind auch industrielle Anwendungen möglich, bei denen der Einbauraum knapp bemessen ist.
Spezielle Prozessorboards, welche die Rechner-CPU vollständig von rechenintensiven und zeitkritischen Bildverarbeitungs-Routinen entlasten sollen, stellt die Rauscher GmbH aus Olching vor (Halle 5, Stand 206). Auf den Platinen mit der Produktbezeichung Matrox Odyssey hat der Hersteller alles untergebracht, was für eine Online-Bildverarbeitung notwendig ist. Hierzu zählen schnelle Prozessoren mit 1 GHz Taktfrequenz, Arbeitsspeicher bis zu 1 GB, spezielle PCI-X-Links für eine hohe Datentransferrate sowie Schnittstellen für analoge und digitale Kameras der neuesten Generation. Mit einem oder mehreren Boards lassen sich leistungs- und kostengerechte Vision-Subsysteme aufbauen, die entsprechend den Anforderungen erweiterbar sind.
Der neue Vision-Sensor Simatic VS 110 der Siemens AG, Nürnberg, wird nicht programmiert, sondern durch Vorzeigen eines Gut-Teils trainiert (Halle 5, Stand 521). Das Produkt ist speziell auf die optische Formprüfung von Kleinteilen zugeschnitten. Hierzu zählen Bolzen, Schrauben und Spritzgussteile ebenso wie Tabletten, Bonbons und Pralinen. Laut Hersteller eignet sich der Sensor besonders für Zuführeinrichtungen an Montageautomaten und andere fördertechnische Applikationen. Der Sensor prüft, ob es sich um die richtigen Objekte handelt, ob sie lagerichtig zugeführt werden und unbeschädigt sind.
Hersteller Siemens liefert das Produkt als Komplettpaket. Hierzu gehört der Sensorkopf in Schutzart IP65, der mit einer Kamera und einem fertig eingestellten Objektiv ausgestattet ist, eine Infrarot-Beleuchtungseinheit und ein Auswertegerät. Laut Hersteller bietet das VS 110 eine schnelle Auswertung für hohe Inspektionsraten. Je nach Teilgröße werden bis zu 25 Auswertungen/s bei Transportgeschwindigkeiten bis zu 15 m/min erreicht. Das Produkt arbeitet mit verschiedenen Fördermedien zusammen wie beispielsweise Schwingförderer, Förderbänder, Werkstückträger-Umlaufsysteme oder Greifeinheiten wie Pick-and-Place-Systeme und Roboter. Für wechselnde Produktionen und unterschiedliche Teiletypen lassen sich bis zu 15 Gut-Teile im Auswertegerät netzausfallsicher hinterlegen.
Die Stemmer Imaging GmbH, Puchheim, präsentiert in Stuttgart mit der intelligenten Kamera Thinkeye eine Weltneuheit (Halle 5, Stand 102). Das Besondere an dem Produkt: Der Anwender muss die Zielplattform erst nach Erstellen der Applikation festlegen. So kann er zunächst auf seiner gewohnten PC-Umgebung die Programmierarbeit leisten und sich dann entscheiden, ob die Software auf der Kamera oder auf einem PC laufen soll. Nach Ansicht des Anbieters ist dadurch das Produkt flexibler als bisherige intelligente Kamerasysteme. Die eingesetzte Bildverarbeitungs-Software basiert auf der Entwicklungsplattform Common Vision Blox von Stemmer. Thinkeye wurde industrietauglich nach IP65 ausgelegt und ist damit tauglich für raue Industrieumgebungen.
Messeneuheit der Mikrotron GmbH aus Eching ist das kompakte High-Speed-Videosystem Motionblitz (Halle 5, Stand 009). Extrem schnelle Vorgänge oder sporadisch auftretende Fehlerquellen in Prozessen, die sich dem menschlichen Auge entziehen, werden mit dem Motionblitz gezielt im richtigen Moment erfasst. Die zeitgedehnte Bildserie liefert eindeutige Analysen von Vorgängen in Entwicklung, Erprobung, Produktion und Automatisierung. Daraus lassen sich dann die richtigen Maßnahmen für eine Fehlerbehebung ableiten. Die gesamte Systemtechnik bestehend aus Megapixel-Kamera, Objektive, Kabel, PC und Flachbildschirm ist in einem kleinen Aluminiumkoffer untergebracht. Auf diese Weise ist das Videosystem sofort vor Ort einsetzbar. Die Kamera kann auch in beengten Verhältnissen zum Einsatz kommen. Der minimale Strombedarf erfolgt direkt über das digitale Anschlusskabel. Die stufenlos einstellbare Bildfrequenz geht von 100 bis zu 4000 Bildern/s. Dank einer hohen internen Dynamik bewältigt die Kamera auch schwierige Kontrastverhältnisse. Die Bildaufzeichnung über einen Ringspeicher läuft so lange, bis das Triggersignal die Aufnahme stoppt. Dadurch wird eine genau definierbare Bildanzahl vor und nach dem Ereignis erfasst. Die Software erschließt auch dimensionelle Messaufgaben, so dass Bewegungen in der Fertigung im zeitlichen Ablauf überprüft werden können. Ingenieure können somit Probleme vor Ort kostengünstig analysieren. Die Bildserien lassen sich speichern, einsehen und in entsprechenden Analyseprogrammen bearbeiten.
Die Pulnix Deutschland GmbH stellt auf der Vision eine neue Serie von kompakten und leichtgewichtigen Progressive- Scan-Kameras vor (Halle 5, Stand 009). Die Anwendungsbereiche sind nach Ansicht der Altenauer breit gefächert. Hierzu zählen unter anderem High-Speed-Applikationen oder feinste Detektier-Aufgaben, die mit Hilfe der internen 10-Bit-Grauwertauflösung gemeistert werden können. Die Kameras besitzen lediglich die Abmessungen von 44 mm x 44 mm x 64 mm und ein Gewicht von 173 g. Dadurch können sie auch in beengten Verhältnissen zum Einsatz kommen. Der so genannte integrierte Camera-Link sorgt für eine schnelle Bildübertragung von der Kamera zum Frame-Grabber.
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