Unternehmen müssen sich kräftig anstrengen, um ihre Leistungsträger zu halten. Der gesellschafliche Trend zum Individualismus macht vor den Betrieben nicht halt, wie der 9. DGPF-Kongress zeigte.
Von unserem Redaktionsmitglied Tilman Vögele-Ebering
Paul Sampson stehen die Schweißperlen auf der Stirn, er hat viel zu tun. Vor seinem Messestand stehen Personalverantwortliche und Unternehmer Schlange. Seine Dienstleistung: Anti-Headhunting, der Schutz des Unternehmens vor Kopfjägern. Sampson, Geschäftsführer der Wiesbadener David Charles Consulting GmbH, hat mit seinem Info-Stand auf dem 9. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V. (DGFP) in Wiesbaden eine Marktlücke entdeckt. „Die Mitarbeiter sind heute das Kapital des Unternehmens; das muss behütet werden. Und die Verantwortlichen merken das allmählich“, begründet er den Andrang.
Viele Experten sehen in dem gesellschaftlichen Wertewandel, wie beispielsweise dem zunehmenden Individualismus, die größe Aufgabe für die Personalarbeit in den Firmen. Im Kampf um die Köpfe müssten die Unternehmen künftig mehr tun, um ihre Spezialisten an Bord zu halten.
Die Loyalität zum Unternehmen stärker fördern
Lufthansa-Chef Jürgen Weber brachte das Thema in der Eröffnungsrede des Kongresses zur Sprache. Gebeutelt von den Tarifverhandlungen mit seinen Piloten sieht er nun „die Gefahr, dass sich die Ziele der Mitarbeiter noch häufiger von den Unternehmensinteressen abkoppeln“. Die Personalleute sollten sich fragen, „ob die Diskussion über die so genannte Ich-AG oder Selbst-GmbH“, den nur für sich selbst verantwortlichen Mitarbeiter, diese Entwicklung nicht gefördert habe. Der Lufthansa-Chef fordert nun, mehr für die Mitarbeiterbindung zu tun und die Loyalität zur Firma zu fördern.
Wer sich darauf nicht allein verlassen will, dem helfen vielleicht die Methoden von Anti-Headhunter Sampson: Schulung des Telefon-Personals, wie sie Headhunter frühzeitig erkennen und abblocken und Kurse für Teamleiter, wie sie ihre Mitarbeiter vor unseriösen Kopfjägern schützen.
Personal-Management: Die neuen Aufgaben
Die Personalarbeit wird komplexer und steht vor neuen Herausforderungen – vier Hauptaufgaben stehen im Mittelpunkt:.
– Wertschöpfungs-Management: Kosten und Nutzen des Personal-Managements quantifizieren, um den eigenen Erfolgsbeitrag deutlich zu machen.
– Kompetenz-Management: Aus- und Weiterbildung, Wissensmanagement, Personalentwicklung mit dem Ziel Lernende Organisation.
– Instrumenten-Management: u.a. Vergütungs- , Arbeitszeitmodelle, Leitfaden für Mitarbeitergespräche, Personal-Informationssysteme entwickeln.
– Management des Wandels: gute Kommunikation und fairen Umgang zwischen Beteiligten sicherstellen.
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