Der österreichische Automobilzulieferer Magna Steyr ermittelt mit dem Kamerasensor ICS 100 Oberfläche und Rundlauf von Zahnrädern für Massenausgleichsgetriebe.
Volker Neuenhaus ist Produktspezialist Komplexe Sensoren bei der Sick AG, Waldkirch
Ob Anwesenheitserfassung, Vollständigkeitskontrolle oder Formprüfung – der Intelligent Camera Sensor ICS 100 wird vielen Aufgabenstellungen gerecht. Kamera, Optik, Beleuchtung und Auswertung sind in einem kompakten Gehäuse untergebracht. Gerade wenn Kleinteile oder Ausschnitte aus größeren Objekten erkannt werden müssen, stellt der 2D-Sensor eine Alternative zu PC-basierten Bildverarbeitungslösungen dar. Dies zeigt die bei Magna Steyr realisierte Oberflächenprüfung von Zahnrädern für Massenausgleichsgetriebe. Markus Ackerl, Leiter der Programmierung bei der Magna Systemtechnik AG, Hersteller der Produktionslinie: „Diese 2D-Lösung vereint die Vorteile einer leistungsstarken Bildverarbeitung mit denen industrietauglicher Sensorik und ist nebenbei wirtschaftlich tragbar.“
Wesentlicher Bestandteil des Massenausgleichssystems ist die Getriebewelle, auf der sich mehrere Zahnräder befinden. Um einen zuverlässigen Rundlauf der Räder – und damit später einen wirksamen Massenausgleich – zu gewährleisten, werden sie nach einer ersten visuellen Prüfung durch den Werker einer genauen Kontrolle hinsichtlich Oberflächen-Schliff und Form unterzogen. Dabei wird getestet, ob ein Zahnrad geschliffen ist oder nicht. Sollte eine Abweichung gegenüber einem gelernten Muster-Zahnrad festgestellt werden, die außerhalb der zulässigen Toleranzen liegt, wird sowohl an das Anlagen-Bedienterminal als auch an das übergeordnete Leitsystem eine Störmeldung ausgegeben und das Montageband gestoppt.
Der bei Magna Steyr eingesetzte Intelligent Camera Sensor ICS 100 arbeitet wie eine Kamera, schaltet jedoch wie eine Lichtschranke – und ist damit einfach zu bedienen. Der Grund: Im Gegensatz zu den meisten anderen Vision-Lösungen sind Kamera, Optik, Beleuchtung und Auswertung in einem einzigen, nur 50 mm x 50 mm x 130 mm kleinen Gehäuse untergebracht. Installation, Betrieb und Wartung werden vereinfacht. Die homogene und schattenfreie Ausleuchtung des Überwachungsfensters gewährleistet ein LED-Ringlicht, das um das Objektiv herum in das Gehäuse integriert ist. Das Einlernen der zu prüfenden Zahnräder wurde bei Magna Steyr per Tasteneingabe in einem einfachen, durch das Bedien- und Anzeigemodul VSC 100 unterstützten „Teach-In“-Menü durchgeführt. Bis zu 16 verschiedene Teachbilder oder Inspektionsprogramme können gespeichert werden. Die eingelernten Werte werden dauerhaft abgespeichert.
Die Kontrolle via Kamera als Plug&Play-Sensorik ist auch für automatische Zuführsysteme interessant, wo häufig montierte Bauteile überprüft oder die Lagerichtigkeit von Teilen sichergestellt werden müssen.
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