Produktionsforschung ist gut. Weitergehen wird es laut Experten in Deutschland aber nur, wenn tatsächlich hier produziert wird.
„Beim Thema Innovationen muss sich Deutschland sputen, um im internationalen Wettbewerb als Industriestandort zu überleben,“ sagte Dr. Wolfram Freudenberg, Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Freudenberg & Co. KG in Weinheim, beim 8. Karlsruher Arbeitsgespräch Produktionsforschung. Dieses Treffen veranstaltet das Bundesforschungsministerium (BMBF) alle zwei Jahre und bietet Experten aus Wissenschaft und Industrie die Gelegenheit, ihre Ergebnisse zu präsentieren.
Dass die Produktionsforschung „für die Bundesrepublik ein zentraler Bereich“ sei, betonte Staatssekretär Prof. Frieder Meyer-Krahmer. „Auf internationalem Parkett aber bestimmen nicht mehr die USA und Europa das Tempo der Entwicklung.“ In den Vereinigten Staaten seien die privaten Investitionen für F+E seit 2001 zurückgegangen, und in Europa stagniere das Budget zumeist. Dafür gebe Südostasien den Takt an. Daher sei von allen Seiten ein Umdenken erforderlich. Klassische Standortfaktoren wie Kosten oder Bürokratie hätten in der globalisierten Wirtschaft an Bedeutung verloren. Heute gehe es vielmehr um Bildungsstandard und Forschungsförderung sowie gute rechtliche Rahmenbedingungen für innovative Ideen.
Bislang unterstützt das BMBF die Produktionsforschung jährlich mit über 60 Mio. Euro und hat laut Meyer-Krahmer weitere Mittel bereitgestellt. Seitens der Unternehmen sei ebenfalls mehr Engagement wünschenswert. Entsprechende Wachstumsperspektiven wolle die Regierung schaffen.
Forschung allein reiche aber nicht aus. „Ohne eine Produktion vor Ort können wir mit neuen Technologien nicht souverän umgehen“, mahnte der Staatssekretär. op
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