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Keine Angst vor Werkzeugbau 4.0

Anwenderforum in Schmalkalden
Keine Angst vor Werkzeugbau 4.0

Keine Angst vor Werkzeugbau 4.0
„Nach fünf Jahren kann man das Anwenderforum schon eine Tradition nennen“, sagte VDWF-Präsident Prof. Thomas Seul zum Auftakt der Veranstaltung. Bild: VDWF
Das 5. Anwenderforum der Verbände VDWF und VDMA zeigte Werkzeugbauern aus ganz Deutschland die Chancen und Wege durch das Vernetzen und Digitalisieren der Prozesse auf.

Es sind brennende Fragen, denen sich Werkzeug- und Formenbauer beim Thema Industrie 4.0 stellen müssen: Wie schaffe ich in meinem Betrieb die Digitalisierung und Standardisierung der Prozesse? Welche besonderen Aspekte muss ich bei der Umsetzung beachten? Und wie entfache ich unter meinen Mitarbeitern Begeisterung für die Chance zur Veränderung? Mit ihrem gemeinsamen Anwenderforum haben der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer Ost (VDMA Ost) in Kooperation mit der Hochschule Schmalkalden das passende Format geschaffen, um Antworten zu finden. Mehr als 130 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands kamen zur 5. Auflage des Veranstaltung in der Hochschule Schmalkalden zusammen. Die beiden Verbände teilen sich die Verantwortung für die Organisation in jährlichem Wechsel mit dem gemeinsamen Ziel, Impulse für die zukunftsfähige Entwicklung des Werkzeug- und Formenbaus in Deutschland zu setzen.

„Die intelligenten Technologien treiben die Entscheider in unserer Branche in hohem Maße um“, eröffnete VDWF-Präsident Prof. Thomas Seul die Diskussion. Die Aufgabenstellung laute, gleichzeitig Flexibilität und Verbindlichkeit in der Fertigung zu erreichen, sagte der Prorektor für Forschung und Transfer an der Hochschule Schmalkalden. „Wenn Aufgaben, die bisher von Menschen übernommen wurden, digital und automatisiert erledigt werden, geht es jedoch nicht darum, Ressourcen einzusparen, sondern die Kapazitäten der Mitarbeiter gezielter einsetzen zu können.“ Seul betonte aber auch: „Wenn wir nicht mehr produzieren, brauchen wir auch keine Umstellung auf Industrie 4.0! Höhere Kosten im globalen Vergleich müssen wir durch höhere Produktivität kompensieren. Die gute Verzahnung zwischen Mensch und Technik ist dafür eine wesentliche Voraussetzung.“ Die deutsche Industrie müsse Produktionsweltmeister bleiben, doch die Unternehmen müssten sich dabei auch die neuesten Technologien nutzbar machen. „Nur so kann auch der Werkzeug- und Formenbauer in Deutschland genau dort bleiben, wo er momentan ist – nämlich global gesehen ganz vorn.“

 

Den Wald mit all seinen Bäumen sehen

Unterstützung bekam Seul von Udo Staps. Der Geschäftsführer der FKT Formenbau und Kunststofftechnik aus Triptis ist Vorstandsmitglied des VDMA Ost sowie des VDMA Werkzeugbaus und erklärte: „Nur derjenige, der Umbrüche rechtzeitig erkennt und entschlossen in Angriff nimmt, hat letztlich eine Zukunft.“ Man dürfe sich nicht fragen, ob man einen neuen Weg einschlagen soll, sondern vielmehr ob man den Weg allein gehen müsse oder ob die Herausforderung im Verbund mit Kooperationspartnern leichter zu meistern sei. Es brauche eine neue Innovationskultur nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark!

Für kleinere Unternehmen ist der Weg in die Digitalisierung schwer. Viele Werkzeugmacher sehen keine Möglichkeit, den Wandel bei laufendem Tagesgeschäft zu vollziehen. „Ein wichtiger Schritt ist hier, sich untereinander auszutauschen“, riet Seul. Schon kleine Maßnahmen könnten große Wirkung zeigen. Werkzeugbau 4.0 existiere nicht nur auf dem Strategiepapier, sondern werde von vielen Betrieben bereits in der Praxis gelebt. Udo Staps geht hier noch einen Schritt weiter. Für ihn wäre es „der größte Fehler“, sich nicht mit Industrie 4.0 zu befassen. Der Wandel vollziehe sich zwar Schritt für Schritt, aber mit hoher Geschwindigkeit. Produkte, Services und Technologien müssten stetig weiterentwickelt werden: „Die Qualifikation unserer Mitarbeiter ist dabei unerlässlich, damit sie den steigenden Anforderungen in der Arbeitswelt 4.0 gerecht werden können.“

 Das Anwenderforum war – neben vielen Diskussionen unter den Teilnehmern – geprägt von acht Fachreferaten, sowohl über technische als auch über Managementthemen. Schwerpunkte waren Innovationen beim Spritzguss und Werkzeugbau, oder auch kreative Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. (mw)

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