Komplex geformte Klein- und Kleinstteile aus Metall sind das Ergebnis von „MIM”. Bei Metal Injection Molding liegt der Clou darin, dass kaum oder keine Nacharbeit nötig ist, wie das Schweizer Spezialunternehmen Parmaco klar machte.
Das Teil fällt fertig aus der Maschine und muss nicht nachbearbeitet werden”, sagt Geschäftsführer Georg N. Breitenmoser von der Parmaco Metal Injection Molding AG in Fischingen. Er hält ein Verbindungsstück hoch, das es in sich hat: Unten befindet sich eine konische Vertiefung, die wie beim Kunststoff-Spritzguss mit einem Stempel geformt werden muss, und die zusätzlich eine Bohrung mit angespritztem Gewinde enthält. Darüber angeordnet ist – verbunden über einen Steg – ein quer liegendes Auge mit Innenverrippung, in das später eine Achse eingepasst wird. Bestünde das Teil aus Kunststoff, würde sich niemand wundern. Doch mit MIM lässt sich die komplexe Geometrie einbaufertig auch aus Metall spritzen. Parmaco hat 20-jährige Erfahrung mit dieser Methode, die das Plastikspritzgießen mit dem Sintern von Metallpulvern verbindet.
Das Ausgangsmaterial besteht dabei zu 90 Gewichtsprozent aus hochfeinen Metallpulvern und aus Kunststoff, der nach der Formgebung herausgelöst wird. Anschließend erfolgt das Sintern. Mittlerweile wird die Methode in der Industrie immer häufiger eingesetzt und soll sich schon ab Stückzahlen von rund 10 000 im Jahr rentieren. Das typische Bauteil-Gewicht liegt zwischen 1 g und 100 g.
„Wir sind nicht die billigsten”, bekennt Breitenmoser im Blick auf den Wettbewerb, „dafür produzieren wir die komplexeren, schöneren und maßhaltigeren Teile.” Er verweist auf den speziellen Prozess von Parmaco. Die Schweizer stellen das Rohmaterial selbst her und können es individuell auf die Anwendung zuschneiden. Zum anderen arbeiten sie mit einer zweistufigen Entbinderung, die zwar aufwändig sei, aber zu einer besseren Qualität des Endproduktes führe. os
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