Stahlpreiserhöhungen und Versorgungsschwierigkeiten gefährden den Konjunkturaufschwung, fürchtet der WSM.
Die deutsche Stahl verarbeitende Industrie leidet unter einer Welle von erheblichen Stahlpreiserhöhungen und wachsenden Versorgungsschwierigkeiten. Diese gefährden den Konjunkturaufschwung in der Stahl verarbeitenden Industrie. Darauf machte der Wirtschaftsverband Stahl und Metallverarbeitung (WSM) anlässlich der internationalen Industriefachmesse Wire & Tube in Düsseldorf aufmerksam.
„Die großen Abnehmer der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie – Automobilindustrie, Bauindustrie und Handel – müssen höhere Preise akzeptieren,“ sagte Rechtsanwalt Dr. Andreas Möhlenkamp, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Stahlindustrie und -handel müssten die Versorgung mit Stahl sicherstellen, fordert er.
Die Stahlpreise sind in kürzester Zeit um durchschnittlich über 20 % gestiegen, bei manchen Erzeugnissen noch weitaus stärker. Dazu kommen bei vielen Stählen Zuschläge für
Schrott und Legierungen, die sich zum Teil mehr als verdoppelt haben. Zudem klagen immer mehr Stahlverarbeiter darüber, nicht mehr ausreichend mit Stahl versorgt zu werden. „Wenn sich die Situation nicht bald ändert, dann steht für viele Unternehmen Kurzarbeit trotz guter Auftragslage unmittelbar bevor,“ fürchtet der Verbandschef. Kritisch sieht der WSM-Hauptgeschäftsführer die im vergangenen Jahr ausgerufene Preis-vor-Menge-Strategie der europäischen Stahlindustrie. „Das ist in Zeiten, in denen das Vormaterial knapp ist, eine Zumutung und gefährdet die reibungslose Produktion in der Zulieferkette.“ Für die Stahl- und Metall-Unternehmen heiße es heute beim Stahleinkauf „Menge um jeden Preis“. Ebenso fragwürdig sei es, wenn marktstarke Abnehmer die Marktentwicklung ignorieren und von ihren Zulieferern unterjährige Preissenkungen forderten. Möhlenkamp: „Wenn die Zulieferkette reißt, ist die zarte Pflanze Konjunktur endgültig tot.“ me
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