Startseite » Allgemein »

Konkurrenz im Blick

Wettbewerbsbeobachtung: Mittelstand hat Nachholbedarf
Konkurrenz im Blick

Konkurrenz im Blick
Die Anwendungsvoraussetzungen für das Implementieren von CI sind derzeit bei vielen mittelständischen Zulieferern nicht gegeben. Hier müssen oftmals noch einige Barrieren überwunden werden Bild: Photocase
Auch für kleinere Automobilzulieferbetriebe wird es immer wichtiger, die Konkurrenz systematisch und kontinuierlich zu beobachten. Methoden des Competitive Intelligence helfen, Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Unter dem zunehmenden Konkurrenzdruck hat sich in den letzten Jahren eine steigende Anzahl von Unternehmen intensiv mit Competitive Intelligence (CI) auseinandergesetzt. Einige Automobilhersteller und Global Supplier sind frühzeitig dem Trend gefolgt, doch in der mittelständischen Automobilzulieferindustrie besteht zweifelsfrei ein großer Nachholbedarf.

Derzeit kämpfen circa 5500 Automobilzulieferer um Marktanteile und somit gegen den Druck der Autokonzerne. Nach Einschätzung von Branchenexperten liegt die Anzahl der Zulieferer im Jahr 2015 bei rund 2800. Es bleibt somit nicht mehr viel Zeit, sich mit den Marktgegebenheiten rechtzeitig auseinanderzusetzen.
Unbestritten ist, dass auch mittelständische Zulieferer viele Daten über ihre Wettbe-werbssituation sammeln. Doch empirischen Ergebnissen zufolge setzt sich dieses „Scheinwissen“ oft zu 70 % aus unverarbeiteten Daten, etwa Fachartikeln und Außendienstberichten, zusammen, nur zu 20 % aus Value-added-Information und lediglich zu 10 % aus „intelligence“ unter Anwendung adäquater CI-Methoden, etwa SWOT-/Portfolio Analysen, Wettbewerbsbeobachtung, Benchmarking oder Five-forces nach Porter.
Das Hauptziel von CI liegt darin, kurzfristig entscheidungsrelevante Informationen und Wettbewerbsvorteile zu erlangen sowie mittelfristig nachhaltige Erfolgspotenziale. Je besser die Automobilzulieferer ihr Marktumfeld verstehen, desto früher sind sie in der Lage, die Aktionen der aktuellen/potenziellen Wettbewerber zu antizipieren und auf Veränderungen im Markt frühzeitig zu (re)agieren. Nur so lassen sich nach einer fundierten Analyse die richtigen Strategien ableiten.
Die Anwendungsvoraussetzungen für das Implementieren von CI sind derzeit bei vielen mittelständischen Zulieferern nicht gegeben. Hier müssen oftmals noch einige Barrieren überwunden werden (siehe Grafik).
Kosten- und Preisanalysen von Fahrzeugen, die Durchführung von Car Clinics, eine globale Evaluierung der zukünftigen Modellpolitik sowie ein Teardown von Fahrzeugen/ Fahrzeugteilen sind aktuelle Beispiele für das Monitoring von Fahrzeugen und Absatzmärkten der Konkurrenz seitens der OEMs und Automobilzulieferer.
Um zukünftige Fehlinvestitionen zu vermeiden und sich bietende Marktchancen im Konzentrationsprozess zu nutzen, sollte jeder Automotive-Player auf der Zulieferseite zumindest die folgenden Informationen über deren Konkurrenten „in-house“ zur Verfügung haben:
  • Detaillierte Unternehmensprofile
  • Aussagen über die kurz- und langfristig zu erwartenden Markthandlungen
  • Informationen über Kundennamen, Verträge und Preisgestaltung
  • Organisationsstruktur
  • Liste Joint Ventures, strategische Allianzen
Grundsätzlich stellt CI keine Innovation dar. Allerdings verbindet es elementare Methoden zu einem schlüssigen Gesamtkonzept, das den Automobilzulieferern viele neue Chancen eröffnet.
Dipl.-Oec. Peter Nagel Geschäftsführer anp management consulting, Oberhausen
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de