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„Konzept orientiert sich am Bedarf des Marktes“

VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer über die Neuausrichtung der Messe Metav
„Konzept orientiert sich am Bedarf des Marktes“

„Konzept orientiert sich am Bedarf des Marktes“
„Wir sind mit der Entwicklung der Themen-Areas, die mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen gestartet sind, sehr zufrieden“, sagt Dr. Wilfried Schäfer. Er ist Geschäftsführer beim VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken). Weitere Informationen zum neuen Messekonzept finden Sie auf Seite 26. Bild: VDW
Die Fertigungstechnik-Messe Metav soll mit einer neuen Ausrichtung durchstarten. Welche Ideen und Hoffnungen seitens des Veranstalters VDW damit verbunden sind sowie zur allgemeinen Situation der Werkzeugmaschinen-Branche äußert sich Verbandschef Dr. Wilfried Schäfer. ❧ Mona Willrett

Herr Dr. Schäfer, welche Erwartungen verbinden Sie mit der Metav 2016?

Mit dem neuen Design stellen wir ja schon heraus, dass die Metav in diesem Jahr mit neuen Inhalten und einer neuen Orientierung an den Start geht. Wir erwarten eine gute Besucherresonanz und sind gespannt darauf, wie das neue Konzept angenommen wird. Insbesondere nachdem die EMO im letzten Jahr in Mailand stattgefunden hat und viele deutsche Fachbesucher nicht nach Italien gereist sind. Ihnen wollen wir die Möglichkeit bieten, sich über die jüngsten Entwicklungen in der Fertigungstechnik zu informieren. Nach Messeende werden wir schauen, wie die Reaktionen sind und welche Themen im Mittelpunkt des Besucherinteresses stehen.
Wie haben Ihre Mitglieder und Aussteller auf die Neupositionierung reagiert?
Wir haben bei der Entwicklung des neuen Konzepts unsere Mitglieder und wichtige Aussteller eingebunden. Insofern orientieren sich die Neuerungen am Bedarf des Marktes. Was mich besonders freut: Ergänzend zu den Areas haben wir „Industrie 4.0“ als Sonderschau mit 23 Ausstellern eingebunden. Diese Sonderschau deckt alle relevanten Bereiche des Themas ab, bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Einen eigenen Ausstellungsbereich kann es hier nicht geben. Einfach deshalb, weil es keine spezifischen Produkte gibt. Aber ich denke, wir haben damit einen guten Weg gefunden, das Thema den Besuchern zu präsentieren.
Wo würden Sie als Veranstalter die Metav in sechs Jahren gerne sehen?
Ich bin mir sicher, dass die Metav auch dann noch die wichtigste Branchenmesse für den Markt nördlich der Mainlinie und die angrenzenden Länder sein wird. Mit den neuen Inhalten sehen wir uns gut aufgestellt. Dennoch werden wir das Konzept selbstverständlich verfeinern und kontinuierlich an den Bedarf des Marktes anpassen.
Hat sich eine der neuen Themen-Areas zur besonderen Stütze der Messe entwickelt?
Insgesamt sind wir mit der Entwicklung der Areas sehr zufrieden. Die Randbedingungen sind ja sehr unterschiedlich. Im Bereich Qualitätssicherung hatten uns die Firmen gebeten, mehr für die Messtechnik zu tun. Erste Ansätze hierfür gab es bereits auf der Metav 2014. Zusammen mit dem neuen Konzept hat das jetzt zu einem Ausstellerzuwachs um 50 Prozent im Bereich Quality geführt. Auch beim Additive Manufacturing haben wir bereits vor zwei Jahren ein kleines Angebot mit einem Sonderstand gemacht und freuen uns jetzt über einen guten Zuspruch. Dieser wird auch getragen davon, dass der internationale Kongress „Inside 3D Printing“ im Rahmen der Metav stattfindet und damit die Zielgruppe unserer Aussteller vor Ort ist.
Sollen künftig noch weitere Themen Areas hinzukommen?
Nein. Wir haben bei der Planung intensiv darüber nachgedacht, welche Themen zur Metav passen und unser Konzept sinnvoll ergänzen. Was sich sicher etablieren wird, ist das Thema „Industrie 4.0“. Die Metav bietet die richtige Plattform, um es aus Fertigungssicht darzustellen, aber eben nicht als gesonderte Area mit eigener Nomenklatur, sondern weiterhin als Sonderschau.
Welchen Einfluss hatte der Umzug der Euromold nach Düsseldorf auf die Moulding Area?
Es ist schwer zu gewichten, was wann welchen Einfluss hatte. Im Messeumfeld ist dadurch jedenfalls eine spannende Diskussion entstanden, und es hat sich gezeigt, dass dies für den anderen Veranstalter ein schwieriges Terrain ist. An unserem Konzept, das wir ja bereits vor dem Euromold-Umzug kommuniziert hatten, änderte sich dadurch nichts.
Neben den reinen Additive-Manufacturing-Anlagen werden auch Hybridmaschinen auf der Metav zu sehen sein, die generatives und spanendes Fertigen verbinden. Sehen Sie für diese Maschinen künftig einen bedeutenden Markt?
Additiv produzierte metallische Bauteile benötigen in jedem Fall eine Nachbearbeitung. Hier setzen diese Maschinenkonzepte an. Um ihre künftige Marktposition zu bewerten, ist es noch zu früh. Wie sich diese Anlagen im Markt etablieren werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend wird unter anderem sein, welche Materialien sich wirtschaftlich bearbeiten lassen und für welche Teilespektren das Kombiverfahren interessant wird. Letzteres hängt auch davon ab, inwieweit Konstrukteure die neuen Möglichkeiten verinnerlichen und ihre Teile verfahrensgerecht gestalten. Das Interesse an diesen Maschinen ist in jedem Fall hoch.
Welche Trends sehen Sie im Bereich der Werkzeugmaschinen und ihrer Nutzung?
Wir werden weiterhin evolutionäre Entwicklungen sehen, um die Produktivität, die Präzision, die Prozesse sowie die Energie- und Materialeffizienz zu optimieren.
Welchen Herausforderungen müssen sich Werkzeugmaschinen-Hersteller in absehbarer Zeit stellen?
Neben den genannten technischen Herausforderungen ist das vor allem der Umgang mit den sich ständig ändernden geopolitischen Rahmenbedingungen. Märkte wie China sind nicht mehr so stark wie bisher, in einigen Ländern müssen wir mit Exportsanktionen leben, in anderen wurden diese gerade aufgehoben. Deshalb brauchen die Unternehmen einen guten Blick in die Märkte und müssen in der Lage sein, flexibel auf neue Entwicklungen zu reagieren.
Welche Rolle spielt das Thema Industrie 4.0 für die Werkzeugmaschinen-Branche?
Es gibt einige Aspekte, die noch zu klären sind, etwa die sichere Datenübertragung oder Schnittstellenstandards. Aber daran wird gearbeitet. Die Maschinenhersteller wissen: Es wird kommen. Und das gibt ihnen die Möglichkeit, sinnvoll an eigenen Lösungen zu arbeiten.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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