Die Metallbearbeitungsmesse AMB schließt mit einem Rekord von 85 000 Besuchern, die Konjunktur boomt, überall zufriedene Gesichter. Eine Woche später ist nichts mehr wie es war. Der größte Absturz der Branche erwischt die Unternehmen kalt. Ich rede von 2008.
Zwei Jahre später, die AMB vermeldet erneut einen Rekord, 86 000 Besucher kamen nach Stuttgart (siehe S. 6). Einige Unternehmen vermelden sogar einen ähnlichen Umsatz – nicht Auftragseingang! – wie im Rekordjahr 2008, viele erwarten das für das kommende Jahr, Werkzeugmaschinenhersteller für 2012. Dabei durchlitt die Branche ihre größte Krise.
Krise? Welche Krise? Etwas überspritzt formuliert, nicht von mir, sondern von Ausstellern. Ein Hersteller von Spanntechnik und Messmitteln äußerte sich im Gespräch sogar so, dass er eigentlich am dritten Messetag hätte abbrechen müssen, der vollen Auftragsbücher wegen.
Schöne neue, alte Welt. Oder doch nicht? Natürlich waren vereinzelt Bedenken zu hören, es könnte ja irgendwo eine weitere Blase platzen, der US-amerikanische Markt weiter schwächeln oder sich nur um ein konjunkturelles Strohfeuer handeln. Auch einige Verbände wollen ihre Prognosen von Anfang des Jahres noch nicht korrigieren. Man ist vorsichtig geworden ob der Ereignisse von vor zwei Jahren.
Dennoch, die Stimmung war gut auf der AMB, die Besucher strömten, auch aus dem Ausland. Viele haben konkrete Absichten zu investieren. Gelernt hat man ebenfalls aus der Krise, vor allem was die Personalplanung betrifft. Hätten die Unternehmen wie früher gleich Mitarbeiter in größerer Zahl entlassen (müssen), würden sie jetzt im Aufschwung mehr als fehlen. Und das in Zeiten eines Fachkräftemangels. Hilfreich waren auch Maßnahmen der Regierung, die Flexibilität der Gewerkschaft und der Einsatz von Leiharbeitskräften. Wünschen wir der AMB 2012 (und uns) einen weiteren Rekord, ohne Absturz dazwischen. Und auch der kommenden Fachmesse Euroblech in Hannover, über die wir in diesem Heft ausführlich berichten.
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