Die Grenze zwischen Werkzeug und Werksstück scheint durch die generativen Fertigungsverfahren zu verschwinden. Laser-Sinter-Pionier EOS arbeitet daran, dem Anwender in jedem der beiden Bereiche die bestmögliche Lösung zu bieten.
Von Chefreporter Wolfgang Filì chefreporter@fili.net
Rapid-Tooling-Verfahren wie das Direkte Metall-Laser-Sintern (DMLS) etablieren sich in immer weiteren Anwendungsfeldern. So konnte die Planegger EOS GmbH (Halle 8, Stand E71/F70) jüngst neue Parametersätze für das Laser-Sintern ihrer Metallpulver Direct Steel 20 und Direct Metal 20 in Schichten von je 40 und 60 µm vorstellen. Sie sollen helfen, den Bauprozess metallener Teile und Werkzeuge weiter abzukürzen und Spritz- oder Druckgussteile schneller als bisher in Serienqualität zu produzieren.
EOS-Kunde Transcat aus Karlsruhe beispielsweise konnte Werkzeuge für filigrane Lüfterräder in lediglich 16 h fertigen. Dabei wurde das Metallpulver Direct Metal 20 auf Laser-Sinter-Systemen des Typs Eosint M 250 Xtended eingesetzt. Nach abschließendem Mikrostrahlen und Polieren konnten die Tools zum Spritzgießen der Kunststoffteile aus PA6 plus 30 % Glasfaser verwendet werden. Die Lüfterräder haben Wandstärken bis 0,28 mm und drehen bis zu 30 min-1. Aber auch in der Serienfertigung fasst das Verfahren weiter Fuß. So konnte der belgische Werkzeugbauer Quick Tools in Gent über 700 000 Zugwinden für einen Hochgeschwindigkeits-Webstuhl in einem aus Direct Steel 20 hergestellten Werkzeug spritzgießen.
Auf der Euromold wird EOS nun ein neues Pulver zeigen, das speziell für solche Einsätze verbessert wurde. Direct Steel H20 ist ein Werkstoff auf Basis von Werkzeugstahl mit 1000 MPa Zugfestigkeit. Mit ihm sollen sich Werkzeugeinsätze und Teile mit nahezu 100 % Dichte und über 40 HRC Härte herstellen lassen.
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