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Ländergrenzen behindern nicht die Zusammenarbeit

Komplexitätsmanagement wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor
Ländergrenzen behindern nicht die Zusammenarbeit

Explizit ausgewiesen waren die Themen CAD/CAM und PLM auf der Cebit nicht. Wer sich jedoch der komplexen Aufgabe stellte, die Standorte der entsprechenden Hersteller zu finden, fand einige Angebote. Insbesondere zum Thema Beherrschen von komplexen Produktstrukturen auch über Ländergrenzen hinweg.

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de

Einen ausgewiesenen Bereich zum Thema Engineering-Software fand der Besucher der Cebit in diesem Jahr nicht. Messeleitung und Aussteller konnten sich nicht auf ein gemeinsames Konzept einigen (der Industrieanzeiger berichtete darüber in Ausgabe 11). Gekommen waren aber dennoch einige Anbieter, wie etwa Gedas, IBM, Procad, PTC oder UGS.
Gespannt durfte man sein, ob auch der Geschäftsbereich Microsoft Business Solutions (MBS) der Microsoft Deutschland GmbH demnächst Software für das Produktdatenmanagement (PDM) anbietet. Denn Ende Februar hatten die Unterschleißheimer zusammen mit der Compass Systems GmbH aus Karlsfeld (ehemals AIM Systems) und der Karlsruher Procad GmbH & Co. KG ihre Mittelstandsinitiative „PDM produktiv“ angekündigt. Dahinter steht ein Preisgeld von über 150 000 Euro, mit dem die drei Anbieter das Thema PDM zu einem Leitthema in mittelständischen Unternehmen der Investitionsgüterindustrie machen wollen. Doch Frank Hassler, bei Microsoft als Group Manager zuständig für das Produkt-Management von MBS, widersprach dem. „Wir wollen nicht eigene PDM-Software anbieten, sondern insbesondere das Zusammenspiel der PDM-Lösungen von Compass und Procad mit unseren ERP-Produkten zeigen.“ Denn für Microsoft sei entscheidend, die Zusammenarbeit zu fördern und entscheidungsrelevante Informationen möglichst überall zur Verfügung zu stellen – auch von unterwegs.
Beim Karlsruher Partner, der Procad GmbH & Co. KG, sieht man das genau so und setzt auf eine enge Partnerschaft mit Microsoft. Das eigene PDM-System Profile wurde dazu komplett überarbeitet und nutzt nun die Dotnet-Plattform von Microsoft. Sie ermöglicht den Betrieb von Profile als Web-Applikation, um so Produktdaten schnell und einfach zugänglich zu machen. Für den Datenaustausch zu fremden Business-Applikationen verfügt V8 zudem über einen Adapter für den Microsoft Biz Talk Server 2004, was eine Kopplung von ERP- und PDM-Lösungen erleichtert. „Die neue Systemarchitektur verträgt sich aber mit älteren PDM-Installationen unter Windows“, betonte Stefan Kühner, Marketing Manager bei Procad. „Zudem verfügt Profile auch in Zukunft über eine Reihe von Schnittstellen auch zu ERP-Systemen anderer Anbieter.“ Einen der größten Vorteile des neuen Systems sieht er in Fragen der Datensicherheit. „Heute lässt sich etwa eine komplette Verpackungsmaschine auf einem daumengroßen Datenträger unterbringen“, so Kühner, was für den gewollten Datentransfer natürlich sehr nützlich sei, aber Probleme mit sich bringe. „Die Dotnet-Plattform bietet hier Konzepte zur Verschlüsselung und digitalen Signatur, mit denen sich Sicherheitskonzepte besser realisieren lassen.“
Eine Ankündigung ganz anderer Art machte UGS PLM Solutions aus Köln, bis vor kurzem noch EDS PLM Solutions. Der Anbieter von Software für das Product Lifecycle Management (PLM) wird von einer Investorengruppe übernommen, bestehend aus Bain Capital, Silver Lake Partners und Warburg Pincus. Nach Angaben von Georg Wessels, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung in Deutschland, könne sich UGS damit ganz auf die Kernkompetenzen in der Softwareentwicklung konzentrieren. „Der Kaufpreis von 2,05 Milliarden US-Dollar ergab sich aus dem zweifachen Jahresumsatz plus einem Zuschlag für hervorragende Zukunftsaussichten“, erläuterte Wessels. Letztere sieht er vor allem beim Thema PLM, das nicht nur für große Unternehmen interessant sei. „Das PLM-Konzept lässt sich auch für einen Ein-Mann-Konstruktionsdienstleister realisieren, nur die Implementierung sieht natürlich anders aus.“ PLM sei ein Business-Konzept, kein Softwarepaket, das man von der Stange kaufen könne. Wessels betonte, dass neben dem Thema PLM auch das CAD/CAM/CAE-System Unigraphics NX kontinuierlich weiterentwickelt würde.
Ein neues Release seiner PLM-Lösungen stellte mit V5 R13 auch der Geschäftsbereich PLM der Stuttgarter IBM Deutschland GmbH vor. Zu den Stärken des neuen Release sollen nach Angaben von Harald Robok, Leiter IBM Product Lifecycle Management (PLM), Central Region, vor allem zwei Punkte gehören:
  • Die Integration in Middleware, wie den IBM-eigenen Applikationsserver Websphere, unterstützt das Plug&Play-Konzept. Mit Websphere lassen sich PLM-Funktionen leicht webfähig machen, der Datenaustausch mit anderen Unternehmenslösungen vereinfachen.
  • Unter dem Stichwort Relational Design werden Möglichkeiten geboten, bei Konstruktionsänderungen diese schnell zu kommunizieren. Jeder, der von einer Änderung betroffen ist, soll schnellstmöglich darauf hingewiesen werden – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens.
„Das neue Release erlaubt es, auch komplexe Produktstrukturen zu beherrschen“, erläuterte Robok. Dies sei umso wichtiger, da die Arbeitsteilung immer häufiger auch Ländergrenzen überschreite. Eine einfache und schnelle Kommunikation unter allen Beteiligten sei deswegen eine notwendige Voraussetzung. „Gleichzeitig können so mehrere Projekte gleichzeitig bewältigt werden.“ Im Bereich der CAD/CAM/CAE-Software arbeitet IBM zudem an einer Verbindung von Mechanik und Elektronik. „Auch hier geht es wieder um das Thema Komplexität, insbesondere Steuerungen würden immer wichtiger.“
Dem Thema Integration widmete sich auch die Berliner Gedas AG mit der neuentwickelten PLM2PLM-Lösung. Mit ihr sollen sich Entwicklungsdienstleistungen verzahnen lassen. Ein Automobilzulieferer könne so in lokalen Projekten in den Systemen konstruieren, die der jeweilige Automobilhersteller verlangt. Gleichzeitig erlaube PLM2PLM aber, globale Prozesse – wie etwa das Change-Management – im Sinne der Qualitätsziele des Zulieferers zu gewährleisten. Mit seinen fünf Geschäftsfeldern PLM, Supply Chain Management (SCM), ERP, Customer Relationship Management (CRM) und Operational Services konnten die Berliner zudem zeigen, wie sich die gesamte Wertschöpfungskette im Unternehmen unterstützen lässt.
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