Das Kerngeschäft der schwedischen SKF AB sind Lager. Mit vereintem Konzern-Know-how tüfteln die Göteborger allerdings auch an Servicelösungen für Windkraftanlagen und einem Konzept für Stapler, das weit vom Mainstream liegt.
Es geht den Entwicklern aus der SKF-Gruppe nicht nur um Lösungen, die schon übermorgen verkauft werden können. Fast beiläufig präsentierten die Schweden der Fachpresse ihre neue Produktlinie von Explorer-Lagern für den Schwerlastbereich. Danach kamen sie auf Bereiche zu sprechen, deren Bedeutung erst in den kommenden Jahren wachsen soll.
Lager liefert SKF bereits an führende Hersteller von Windkraftanlagen. Neu ist nun das Wind-Con-System, das mit einer Reihe von Sensoren die Turbinen überwacht und Alarm auslöst, bevor es zu größeren Schäden kommt. Das Überwachungssystem ist vor allem für den Offshore-Bereich gedacht – wenn der Servicetechniker mit dem Boot anrücken muss, soll er möglichst genaue Informationen darüber haben, wie dringend sein Einsatz ist und welche Ersatzteile er brauchen wird. Zurzeit laufen Tests an einer Windkraftanlage im Göteborger Hafen.
Beim Entwickeln haben die Experten auf Erfahrungen aus bestehenden Überwachungssystemen zurückgreifen können: Die rauen Bedingungen über dem Meer lassen sich nach Auskunft der Spezialisten am ehesten mit denen vergleichen, die sie vom Überwachen von Eisenbahn-Rädern kennen.
Erfahrungen aus den SKF-Entwicklungen für Drive- und Steer-by-Wire in Automobilen hat eine Gruppe weiterverwertet, die innerhalb von neun Monaten einen Gabelstapler seiner Hydraulik beraubt und alle Funktionen mit elektrischen Antrieben ersetzt hat: Mit den Spindelantrieben im Mast hebt das Konzept-Fahrzeug nach wie vor seine 3,5 t, bürstenlose DC-Motoren treiben die Räder an, und wohin der Stapler fährt, entscheidet der Bediener nach dem Steer-by-Wire-Konzept. Auf der Hannover Messe rief der Truck reges Interesse bei den Gabelstapler-Herstellern hervor, wie die Göteborger stolz berichteten. Preislich sei das Konzept noch nicht diskussionswürdig. Aber die Idee an sich halten sie für zukunftsweisend und wollten die Gelegenheit nutzen, ihre Kompetenz als Entwicklungspartner unter Beweis zu stellen. op
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