Leistungssprünge bei Standmenge und -weg

Mit dieser neuen Rubrik wollen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, zukünftig regelmäßig auf interessante Themen und Artikel hinweisen, die in unseren Schwesterzeitschriften aus der Konradin Mediengruppe erschienen sind.

In der Mai-Ausgabe der MAV (Maschinen Anlagen Verfahren) haben unsere Kollegen beispielsweise darüber berichtet, wie der Lohnfertiger dtm GmbH gemeinsam mit dem Werkzeughersteller Paul Horn GmbH ein Fertigungsproblem löste. Jedes Jahr stellt dtm 50 000 Lagerschilde her, die Bestandteil von Elektromotoren für die Spielzeugindustrie sind. Die Teile bestehen aus hochlegiertem Edelstahl. Entscheidend für ihre Funktion ist der Planschlag der einzupressenden Achse. Bei einer Auskraglänge von 14,2 mm – das entspricht etwa 10xD – darf die Rundlaufgenauigkeit 0,02 mm nicht überschreiten. Um die Lagerschilde in der vorgegebenen Genauigkeit und Menge liefern zu können, galt es, eine geeignete Fertigungsstrategie zu erarbeiten. Bei den ersten Versuchen erreichte der Zerspaner eine Standmenge von 3000 Teilen. Gemeinsam mit dem technischen Berater des Werkzeugherstellers wurden Prozess und Tools optimiert, so dass heute Standmengen von 5000 Stück möglich sind – Tendenz steigend. In drei Stunden wird eine 3000 mm lange Stange zu 6,8 mm breiten Teilen abgearbeitet. Und das prozesssicher im Zwei-, teilweise sogar im Dreischichtbetrieb. (MAV, Mai 2006, ab Seite 24).

Nicht weniger interessant ist der Bericht auf Seite 30 über innovative Hartmetallqualitäten. Die Rede ist von verfünffachten Standwegen der daraus gefertigten Werkzeugen mit Diamantbeschichtung. Hintergrund: Die Extramet AG versuchte, die Härte- und Festigkeitswerte von Hartmetall nicht durch feinere Wolframcarbid(WC)-Pulver zu erreichen (wie üblich), sondern durch reinere Fertigungsverfahren mit WC-Pulvern in Mikrokorngröße. Das Ergebnis ist ein sehr homogener Werkstoff mit kleiner Streubreite der Festigkeitseigenschaften. Bei der neuen Hartmetall-Qualität EMT100NG sei die Biegefestigkeit im Vergleich zu EMT100 um rund 18 % auf einen Mittelwert von 4246 MPa gestiegen, wie die MAV berichtet. Der Weibullfaktor, ein Maß für die Homogenität, ist von 13,0 auf das Dreifache gesprungen (39,5). Die HM-Qualität eignet sich daher besonders für diamantbeschichtete Werkzeuge, bei deren Herstellung in der Regel rund 40 % der Biegefestigkeit durch das Vorbehandeln der Rohlinge eingebüßt wird. (MAV, Mai 2006, ab Seite 30)

Ein 16-seitiges Special in dieser Ausgabe befasst sich mit der fertigungsnahen Qualitätssicherung. Themen sind unter anderem der Korrekturwertaustausch zwischen Messgerät und Bearbeitungszentrum oder Bildverarbeitungssysteme, die für eine reibungslose Fertigung sorgen. Zudem finden Sie eine Marktübersicht zur Prozessüberwachung. (MAV, Mai 2006, ab Seite 58).