Der Anbieter Net-tenders.com vollzieht derzeit den Wandel vom B2B-Marktplatz zum Beschaffungsportal und baut seine Dienstleistungen aus.
Katrin Pusch ist Mitarbeiterin bei Net-tenders.com in Berlin
Unter www.net-tenders.com bieten die zwei Berliner Jungunternehmer Thomas Gomell und Ulrich Schumann eine – wie sie selbst sagen – „Kostenbremse für den Einkauf“. Die Funktionsweise dieses Marktplatzes für Ausschreibungen der Industrie im Internet ist einfach: Einkäufer kommunizieren ihren Bedarf in Form von Ausschreibungen oder Auktionen über eine Datenbank. Registrierte Lieferanten erhalten per E-Mail die Benachrichtigung, dass aktuelle Ausschreibungen vorliegen. Sie können dann online ihr Angebot abgeben.
Dabei gewährleistet der Anbieter durch den internationalen Warengruppenschlüssel UNSPSC, dass nur Firmen mit dem passenden Lieferspektrum Zugriff auf die Ausschreibungsdaten haben.
Eine wesentliche Vereinfachung bietet das System dem Einkäufer bei der Auswertung der Angebote. Dort kann eine Excel-Tabelle geladen werden, die nach Kriterien wie Preis oder Datum die einzelnen Lieferantenangebote als Übersicht auflistet und damit leichter auswertbar macht. Hierbei liegt das Zeitersparnispotential bei bis zu 70 %. Die Sicherheit des Systems wird durch eine 48-Bit-SSL-Verschlüsselungstechnik, einer Hochleistungs-Firewall sowie einem Proxyserver gewährleistet.
Die Leistung von Net-tenders.com ist provisionsun-abhängig; gezahlt werden Monatspauschalen: Pro registriertem Einkäufer ensteht eine Gebühr von 100 Euro, pro registriertem Lieferantenunternehmen entstehen 50 Euro. Unternehmen wie die Herlitz PBS AG in Berlin, die Degussa-Hüls AG in Marl oder die Bayer AG in Leverkusen nutzen den Marktplatz für Ausschreibungen der Industrie bereits.
Jedoch hat die Unternehmensführung von Net-tenders.com erkannt, dass ein reiner Marktplatz nicht ausreicht, um den Kundenansprüchen langfristig gerecht zu werden. Um den Servicecharakter zu demonstrieren, baut der Anbieter derzeit ein hauseigenes Customer Care Center auf.
Mit dem IfBM, Institut für Beschaffungsmarktforschung aus Rotenburg/Wümme, fand darüber hinaus das Unternehmen dieses Jahr einen Kooperationspartner. Das IfBM ist seit vier Jahren Berater für den Einkauf großer und mittelständischer Unternehmen. Das IfBM kann dabei auf nationale, europäische oder globale Datenbanken zurückgreifen. Die einzelnen Projekte werden bis zur Verhandlungsführung mit den Lieferanten begleitet und ausgewertet. Auch Einkäuferschulungen sind im Dienstleistungsangebot enthalten.
Beide Unternehmen bündeln ihr Know-how in einer Fusion, die in diesem Sommer mit der Gründung einer Aktiengesellschaft vollzogen wird. Dem Einkäufer wird so E-Commerce in Form eines Beschaffungsportals, bestehend aus dem B2B-Marktplatz sowie umfassender Berater- und Recherchetätigkeit, geboten. Ziel ist es, dieses Beschaffungsportal durch weitere Kooperationen auszubauen. Als nächstes soll eine Kapitalaufstockung erfolgen; hierzu befindet sich die Firma in Verhandlungen mit Venture-Capital-Partnern.
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