Den Wirkungsgrad und die Kraft von Direktantrieben will die Oswald Elektromotoren GmbH mit Supraleitertechnik steigern.
In Maschinen für die Kunststoffverarbeitung lassen sich Linearmotoren sinnvoll einsetzen. Davon sind die Experten der Miltenberger Oswald Elektromotoren GmbH überzeugt. Einen Prototypen, der eine Kraft von 80 000 N aufbrachte, haben sie schon getestet. Seit April 2004 jedoch arbeiten die Ingenieure an einem neuen Projekt: Sie entwickeln mit Forschern an deutschen, amerikanischen und russischen Instituten Direktantriebe, die auf der Hochtemperatur-Supraleitertechnik basieren. Die speziellen Materialien werden auf -195 °C gekühlt – was für Supraleiter, die zu Beginn der Forschung bei -269 °C arbeiteten, relativ warm ist – und leiten den Strom dann ohne Widerstand. So sind hohe Wirkungsgrade zu erreichen. Mit dieser Technik wollen die Miltenberger in den kommenden drei Jahren nicht nur einen Linearmotor, sondern auch einen rotierenden Antrieb bauen. Dieser soll Tests von Automobilantrieben ermöglichen, die dynamischer sein können als mit bisherigen Prüfstandsantrieben. Mit kundenspezfischen Motoren für Textilmaschinen, Fahrzeugbau oder Kunststofftechnik im Leistungsbereich zwischen 1 und 800 kW erzielt Oswald steigende Umsätze: 2003 lag der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr bei 12,5 %. Etwa die Hälfte des Geschäfts generieren die Miltenberger mit Produkten, die erst zwei oder drei Jahre alt sind. op
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