MAG stellt Gruppe neu auf

„Ein Konsolidierungsprozess ist hier unvermeidlich“, urteilt Henry Goffaux, Präsident der MAG Powertrain Technologies. In dieser Sparte hat der US-Investor Maxcor seine Beteiligungen vereinigt, die sich mit Fertigungslösungen rund um Antrieb und Motor im Fahrzeugbau beschäftigen. „Cross Hüller Ex-Cell-O Lamb“ – so lautet die Firmierung der Firmengruppe, die jetzt ihre Strategie öffentlich machte.

Zum Jahreswechsel übernahm der US-Investor von der IWKA den angeschlagenen Hersteller Ex-Cell-O aus Eislingen, der von der Auftragsflaute aus dem Automobilbau gebeutelt wurde. Zuvor hatte Maxcor die Werkzeugmaschinen-Marken von Thyssen-Krupp erworben, darunter das Traditionsunternehmen Cross Hüller in Ludwigsburg. Lange rätselte die Branche über die Strategie; jetzt ist es raus: Pkw-Projekte nach Eislingen zu Ex-Cell-O, Aufträge für Maschinen aus dem Lkw-Sektor bleiben in Ludwigsburg, erläutert Spartenchef Goffaux. Allerdings: Es kam zu Versetzungen und Entlassungen im großen Stil. In Ludwigsburg bleiben nur 160 Stellen, zu Jahresbeginn waren es nach Zeitungsberichten noch 480. In Eislingen sollen nach wie vor rund 430 Menschen arbeiten.

In der MAG-Gruppe sind neben den genannten namhafte Werkzeugmaschinen- und Automatisierungs-Spezialisten vereint: Cincinnati, Fadal,Giddings & Lewis, CL Automation, Honsberg, Hessap, Witzig & Frank und Turmatic Systems. tv

MAG Powertrain Technologies – unter diesem Label sind jetzt renommierte Werkzeugmaschinen-Hersteller zusammengefasst. Welche Strategie steckt dahinter?

Durch die Zusammenführung von Cross Hüller, Ex-Cell-O und Honsberg Lamb ist eine Spezialisierung und Fokussierung auf bestimmte Kunden und Produkte möglich. In Eislingen – Ex-Cell-O – werden Pkw-Projekte bearbeitet. Die Produktpalette umfasst Bearbeitungszentren bis Palettengröße 630, Transfermaschinen und Spezialmaschinen mit Ausrichtung auf Motoren-, Getriebeteile- und Gelenkfertigung. Des Weiteren wird bei Ex-Cell-O die Forschung und Entwicklung konzentriert.

Und am Standort Ludwigsburg?

Die Projekte für Lkw-Motoren werden am Sitz der Cross Hüller GmbH in Ludwigsburg bearbeitet. Dieses Unternehmen verfügt über weitreichende Erfahrung und besonderes Know-how, um Projekte für größere Motoren und Getriebe abzuwickeln. Das Produktprogramm von Cross Hüller umfasst Bearbeitungszentren ab Palettengröße 800 und Transfermaschinen. Über ein weltweites Vertriebs-, Service- und Fertigungsnetz sind wir in der Lage, von Europa über die USA und Brasilien bis nach Korea und China unser komplettes Leistungsangebot kundennah anzubieten.

Werden die bekannten Markennamen – beispielsweise Ex-Cell-O – erhalten?

In der Tat hat MAG weltweit renommierte Marken übernommen, die bedeutende Firmenwerte darstellen und weiter gepflegt werden.

Was wird sich für die Kunden dieser ehemals mittelständischen Hersteller ändern?

Wir setzen auf Unternehmenskontinuität und unsere Kernkompetenzen. Ein wichtiges Unternehmensziel ist es, durch die private Eignerschaft unsere Dynamik und Flexibilität weiter zu steigern.

Ex-Cell-O galt unter der IWKA als schwerer Sanierungsfall. Wie entwickelt sich dort die Lage?

Im Gegensatz zum Einzelmaschinengeschäft, ist die Lage im Systemgeschäft nach wie vor schwierig. Ein Konsolidierungsprozess ist hier unausweichlich, und MAG beteiligt sich aktiv an diesem Prozess. Durch die Firmenbündelung sind die Unternehmen andererseits jedoch auch in der Lage, ihr Kundenwissen und ihre Kundenbindung zu nutzen, um die eigene Position zu stärken.

Wie wird das Problem gelöst, dass sich Produktportfolios von Mitgliedern der Gruppe überschneiden, beispielsweise bei Cross Hüller und Ex-Cell-O?

Wir arbeiten zurzeit aktiv daran, ein neues gemeinsames Produktportfolio festzulegen, und können dabei auf eine breite Palette hervorragender technischer Lösungen zurückgreifen. Im Übrigen sind die Überschneidungen bei unseren speziellen Lösungen geringer als erwartet. tv