Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
Da gerät einiges in Bewegung: In Brüssel hat sich mit EUnited ein neuer Verband für Invesitionsgüterhersteller gegründet. Er will die Firmen direkt vertreten und ein Netzwerk auf europäischer Ebene aufbauen. An der Spitze steht der scheidende VDMA-Präsident und Unternehmer Diether Klingelnberg.
Es drängt sich dabei zu Recht die Frage auf, ob die Industrie einen zusätzlichen Verband benötigt. Gibt es nicht schon für alle und alles genügend teure Lobbyisten?
Offenbar nicht. Schon mehrmals hat der VDMA-Chef durchblicken lassen, dass er die Schlagkraft des europäischen Verbandsdaches Orgalime für zu begrenzt hält. Mit Orgalime setzen sich in Brüssel gerade einmal eine Hand voll Beschäftigte für die Mitgliedsverbände aus 23 Ländern ein, die 130 000 Firmen repräsentieren.
Bemerkenswert ist, dass die EUnited-Gründung mit Rückendeckung des VDMA erfolgte. Dass der sich seine eigene Konkurrenz auf europäischer Ebene heranzüchtet, spricht dafür, dass ein echter Bedarf in den Reihen seiner Mitglieder vorhanden sein muss.
Wohl zu Recht: Denn angesichts dessen, was in Brüssel heutzutage alles beschlossen und bestimmt wird, kann eine mittelständisch strukturierte Branche wie der Maschinenbau eine lautere Stimme allemal gebrauchen.
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