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Maßgeschneiderter Mix für homogene Flotte

Leasing: Still liefert 245 Neugeräte an Mahle
Maßgeschneiderter Mix für homogene Flotte

Ohne die Produktion zu unterbrechen, hat die Stuttgarter Mahle GmbH in der Produktlinie Kolbensysteme Europa die komplette Flurförderzeugflotte umgestellt.

Der Stuttgarter Mahle-Konzern zählt als global aufgestellter Systempartner der internationalen Automobilindustrie zu den weltweit 30 größten Zulieferern der Branche. Mit rund 38 000 Mitarbeitern an über 70 Produktionsstandorten und in sieben Entwicklungszentren ist das Unternehmen auf allen wichtigen Automobilmärkten vor Ort präsent. Mahle entwickelt und fertigt Komponenten und Systeme für alle namhaften Motorenhersteller für Otto- und Diesel-Pkw sowie für Nutzfahrzeuge. Darüber hinaus werden Produkte sowohl für Kleinmotoren als auch für große Aggregate in stationären und maritimen Anwendungen hergestellt.

Im zurückliegenden Jahr hat das Unternehmen teilweise neue Strukturen geschaffen, um besser auf Auftragsschwankungen bei den Kunden reagieren zu können. So wurde eine Logistik-Einheit etabliert, die diese Funktion für ganz Europa übernommen hat. Hier läuft die gesamte mittel- und langfristige Planung für diesen Bereich zusammen. „Vor diesem Hintergrund haben wir das Projekt Flurfördermittel Europa gestartet“, erklärt Simon Dreher, Leiter Logistics Consulting der Mahle GmbH.
Als erste Maßnahme erfolgte in allen Werken eine Bestandsaufnahme der Flurförderzeuge. Sie ergab, dass rund 300 Fahrzeuge von verschiedenen Herstellern, unterschiedlichem Alter und mit stark abweichendem Servicezustand existierten. „Der Bestand in Deutschland beispielsweise hatte ein Durchschnittsalter von über 20 Jahren erreicht, was zu hohen Aufwendungen bei Reparaturen und Instandhaltung geführt hat. Aufgrund der stark heterogenen Flotte waren die Kosten nicht mehr kalkulierbar. Zudem waren die Flurförderzeuge sehr unterschiedlich ausgelastet“, so Dreher.
Im Ergebnis wurde eine Flottenausschreibung vorgenommen, in die alle namhaften Hersteller einbezogen waren. Die Zielsetzung war dabei ein Rahmenvertrag, der alle Fahrzeuge als Paketlösung für elf Werke umfassen sollte. Gefordert waren ein maßgeschneiderter Fahrzeugmix und ein umfassender Service. „Die Entscheidung fiel zugunsten der Hamburger Firma Still, deren Angebot unsere Anforderungen bezüglich Technik, Service und Kosten am besten erfüllt hat“, betont Dreher. „Bei der Bewertung aller relevanten Punkte hat sich Still deutlich von den Wettbewerbern abgehoben.“ Der Mahle-Projektleiter besuchte zusammen mit dem Still-Projektleiter Armin Seybold jedes beteiligte Werk, um den effektiven Bedarf festzustellen und einen technischen Standard für alle Standorte zu entwickeln.
Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass ursprünglich rund 100 verschiedene Typen im Einsatz standen. Inzwischen ist diese Vielfalt auf nur noch 13 unterschiedliche Still-Modelle zusammengeschmolzen. In vielen Fällen wurden ganz bewusst Standardlösungen gewählt, um das Fahrzeugspektrum klein zu halten. So ist die Flotte an allen Standorten aus den gleichen Grundfahrzeugen aufgebaut, die Mindestanforderungen zum Beispiel hinsichtlich Hubhöhe, Tragkraft oder der Ausstattung mit Seitenschieber erfüllen. Darüber hinaus sind die flinken Helfer in Lager und Produktion mit der größtmöglichen Batterie und Wetterschutz ausgerüstet. Auch Kabinen und Beleuchtung sind an allen Fahrzeugen identisch. Für Still hatte das den Vorteil, Serieneffekte besser realisieren zu können. „Neben der Reduzierung von Wartungs-, Instandhaltungs- und Energiekosten sollte die Flotte über die Standorte hinweg standardisiert und homogenisiert werden. Zudem war die Flottengröße durch das Vermeiden von Insellösungen eindeutig zu verringern“, schildert Dreher die Vorgaben.
Die Bedarfsermittlung erfolgte in enger Zusammenarbeit und Absprache mit den Werken. Jeder Standort wurde hinsichtlich seiner Arbeitsabläufe, der baulichen Beschränkungen und organisatorischen Rahmenbedingungen analysiert. Anschließend wurden die benötigten Fahrzeuge auf Basis des bereits bestehenden Standardkatalogs konfiguriert. Hierbei achtete man besonders darauf, den Bedarf nicht spezifisch für einzelne Abteilungen, sondern übergreifend für das gesamte Werk zu ermitteln. Der vorgegebene Mindeststandard sollte die Nutzung der Geräte in möglichst vielen Bereichen zulassen.
Die Flotte für die elf Mahle-Standorte umfasst heute 140 deichselgeführte Geräte der Typen EGV 12, EGV 16 und EGV-S 14, 80 Elektrostapler sowie 10 Diesel- bzw. Treibgasstapler und 15 Schubmaststapler. Da Mahle zwischenzeitlich 60 Fahrzeuge im Gießereibereich abgebaut hatte, wurden die rund 300 alten Modelle von 245 Neufahrzeugen abgelöst. Aus den vielen Möglichkeiten des PartnerPlans von Still, in dem nach einem Baukastenprinzip alle Optionen unter anderem hinsichtlich Flurförderzeugen, Finanzierungen oder Servicekonzepten enthalten sind, hat Mahle das Leasing mit Fullservice gewählt. „Wir betreuen die Fahrzeuge rundum – selbst das Wasserauffüllen bei den Batterien gehört dazu – , sorgen für ihre Einsatzbereitschaft und reparieren innerhalb von 24 Stunden, ansonsten wird Ersatz gestellt“, so Seybold.
Für Mahle und Still galt es, eine komplexe Aufgabe zu lösen. Immerhin mussten Standorte in vier verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Kulturen in Sachen Logistik zusammengeführt werden. Zudem war die Fahrzeugumstellung in kürzester Zeit zu realisieren, weil die Produktion bei Mahle nicht unterbrochen werden durfte.
Inzwischen sind nahezu alle 245 Still-Geräte ausgeliefert und im täglichen Einsatz. „Wir haben den Eindruck, dass wir den richtigen Partner an unserer Seite haben“, freut sich Dreher. Auch die Mitarbeiter von Mahle profitieren: Die neuen Still-Geräte sind in puncto Ergonomie und Bedienbarkeit sowie hinsichtlich Zuverlässigkeit und Sicherheit ein Gewinn für alle, die damit arbeiten.
So ist das Projekt Flurfördermittel Europa auch bei den Mitarbeitern gut angekommen. Die Durchführung war nur aufgrund der intensiven, partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Firmen möglich. „Entscheidend für den Erfolg waren sicher auch die Tatsachen, dass die Umsetzung über zwei zentrale Personen lief und eine intensive Vorarbeit geleistet worden ist“, kommentiert Dreher. Vor dem Hintergrund dieser vertrauensvollen Kooperation sind weitere Projekte durchaus denkbar.
Klaus Jopp Journalist in Hamburg
Flotte umgestellt, ohne die Produktion zu unterbrechen

Kosteneffizienz
Rund 300 Flurförderzeuge von verschiedenen Herstellern, unterschiedlichem Alter und mit stark abweichendem Servicezustand sorgten bei Mahle für hohe Aufwendungen bei Reparaturen und Instandhaltung. Mit der Umstellung auf nur einen Anbieter konnten die Flotte homogenisiert und der Service verbessert werden.
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