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Mehr Tempo ist mit Ethernet keine Hexerei

Mit durchgängiger Vernetzung unterschiedliche Prozesse im Griff
Mehr Tempo ist mit Ethernet keine Hexerei

In der Fertigungs- und Prozessindustrie fallen die Barrieren. Jetzt bietet sich die Chance, übergreifend einheitliche Bussysteme, Steuerungen und integrierte Sicherheitstechnik anzuwenden. Nur so lassen sich weitere Produktivitätspotenziale erschließen.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller ia-redaktion@t-online.de

Automatisierung ist der Kern moderner Industrieproduktion. Intelligente Steuerungen, leistungsfähige Software und eine durchgängige Kommunikation sind heute unverzichtbar zum Beherrschen komplexer Prozesse. Wenn die Hersteller auf lange Sicht erfolgreich sein wollen, müssen sie beim Entwickeln den Blick nicht nur auf ihre eigenen Produkte, sondern auf das Ganze richten. „Es geht darum, komplette Prozessketten zu betrachten“, sagt Dr. Gunther Kegel, Vorstandsmitglied des Fachverbandes Automation im ZVEI und Geschäftsführer der Pepperl + Fuchs GmbH (Halle 9, Stand F18). Diese Tatsache zwinge die Unternehmen dazu, neue technologische Trends zu verfolgen. Mit spezifischen Branchenlösungen und einer horizontal und vertikal voll integrierten Automatisierungslandschaft will beispielsweise die Nürnberger Siemens AG (Halle 9, Stand A72) technologische Trends prägen. „Die Produktivitätspotenziale sind heute nicht mehr durch verbesserte Insellösungen zu heben, sondern nur noch durch eine durchgängige Integration von Kommunikations- und Automatisierungstechnologien in den Betriebsabläufen“, erklärt Helmut Gierse, Vorstandsvorsitzender des Bereichs Automation and Drives (A&D). Sein Vorstandskollege Joergen Ole Haslestad vom Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) ergänzt: „Mit der Integration von branchenspezifischen Anlagenbausteinen auf der Basis von elektrotechnischen Standardprodukten folgen wir Kundenforderungen nach modularen und parametrierbaren Anlagenkomponenten, die sich leicht pflegen und jeder Umgebung anpassen lassen.“
Bei der so genannten Hybrid-Automatisierung biete Siemens vor allem denjenigen Branchen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, in denen es einen Mix aus Fertigungs- und Prozessautomatisierungstechnik gebe. Als Marktführer bei der Fertigungsautomatisierung habe A&D im letzten Jahr auch wesentliche Fortschritte in der Prozessautomatisierung gemacht. So werde Simatic PCS 7 mit 3200 realisierten Projekten inzwischen weltweit als modernes und leistungsfähiges Prozessleitsystem für alle Anwendungsbereiche nachgefragt.
Mit integriertem Sicherheits- und Fertigungsmanagement in ihrem Industrial Extended Automations System 800xA trumpft die Mannheimer ABB AG auf (Halle 11, Stand A34). „Die Erweiterungen bieten jetzt den Entwurf eines flexiblen und skalierbaren Safety Instrumented System (SIS), das Risiken für Personal, Ausrüstung und Umwelt vermindert“, berichtet Regional Center Manager Volker Jung. Software für das Manufacturing Management soll die Effizienz bei der Chargenfertigung verbessern, während Real-Time Produc- tion Intelligence die Laufzeit überwacht und Performanceverbesserungen vorschlägt. In eine tiefere Ebene der Automatisierungspyramide platziert ABB den neuen SPS Advant Controller 500. „Er lässt sich dank Skalierbarkeit flexibel an unterschiedlichsten Automatisierungsaufgaben anpassen“, sagt Rita Stockmann-Fuchs. Die Produktmanagerin der ABB Stotz-Kontakt GmbH nennt Kommunikationskoppler und ein feldbusunabhängiges Interface für einen einfachen Anschluss an die gängigen Feldbussysteme als Produktvorteil. In diesem Segment hat auch Marktführer Siemens nachgelegt: Seine modulare Systemverkabelung für die Simatic-S7-Steuerungstechnik wurde mit neuen Federklemmenblöcken ausgestattet, was die Installation vereinfacht. Auf der anderen Seite wurde die Effizienz der echtzeitfähigen Software-PLC für PC-basierte Automatisierung gesteigert. Die CPU-Belastung des PC wurde auf rund ein Sechstel reduziert. Damit lassen sich sehr leistungsfähige Steuerungen in kompakte PC-Einheiten integrieren.
Stichwort Kommunikation: Erfolgreich automatisieren geht heute nur, wenn alle Komponenten vom Motor über den Sensor bis zur Bildverarbeitung in der Qualitätskontrolle auf das gleiche Kommando hören. 400 Aussteller widmen sich der durchgängigen Automatisierung. „Die starren Grenzen zwischen Fertigungs- und Prozessautomatisierung weichen zunehmend auf“, sagt . Dr. Volker Oestreich, Geschäftsführer der Profibus Nutzerorganisation aus Karlsruhe (Halle 11, Stand A41). Er nennt den Profibus als den Feldbus, der in Fertigungs- und Prozessautomatisierung ein und dieselbe Sprache spreche und so eine einfache und kostengünstige Automatisierung ermögliche.
„Auch wir bieten einen Anlaufpunkt für alle, die sich für Ethernet in der Automatisierung interessieren“, bringt es Andreas Pfeiffer, Vorstandsmitglied der Ethernet-Powerlink-Standardisierungsgruppe aus Winterthur (Halle 11, Stand B66), auf einen Nenner. „Für Hersteller ebenso wie für die Anwender. Und zwar weltweit.“ Die Ethernet-Gruppe besteht seit zwei Jahren und hat laut Pfeiffer in den letzten Monaten ein gutes Wachstum zu verzeichnen.
Ein wichtiges Thema, für Ethernet und die meisten Bus-Nutzerorganisationen, ist die Sicherheitstechnik, sagt Tilman Schinke, Market Manager bei AS-International, Gelnhausen (Halle 9, Stand D06). Die Organisation wird mit der neuen AS-Interface-Spezifikation 3.0 weitere Einsatzgebiete aus der Sensor-Aktuator-Ebene erschließen. Mit dem Hinweis auf Einsparpotenziale bei Installationskosten und Infrastruktur will der Interbus Club (Halle 11, Stand A47) die Besucher ansprechen. „Mit dem Interbus-Saftey-System, das wir in Hannover vorstellen werden, ist es möglich, die Sicherheitstechnik zusammen mit der Automatisierung in einem gemeinsamen Feldbuskabel zu führen“, sagt Frank Knafla, Sprecher des Interbus Club.
Nach der Premiere in 2004 wird auch diesmal wieder die Sonderschau „Automation Live“ stattfinden. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 1400 m² in Halle 17 wird an verschiedenen Stationen das Zusammenspiel der einzelnen Automatisierungselemente in der realen Produktionsumgebung dargestellt, beginnend bei der virtuellen Entwicklung bis hin zum fertigen Fahrzeug. Am Beispiel des neuen Passat wird der Fertigungsprozess gezeigt. Neben Volkswagen engagieren sich mit Lasertechnik Trumpf, mit Anlagentechnik Thyssen-Krupp Drauz, mit Lackiertechnik Eisenmann und Siemens mit der Montage und Wärmetauscher-Produktion.
An Ethernet führt heute kein Weg mehr vorbei
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