Eine schlanke Produktion sollen Manufacturing Execution Systems (MES) garantieren. Dazu sind aber einheitliche MES-Kennzahlen nötig. Diese stehen daher am 8. Oktober im Fokus des Fachforums Business Software auf der IT & Business.
In enger Abstimmung mit der PPS-Hausmesse des VDMA und den PPS-Tagen des Fraunhofer IPA behandelt der dritte Tag des Fachforums Business Software den MES-Bereich. Hersteller und Anwender verdeutlichen, wie sich via MES Produktivitätssteigerungen erzielen lassen und wie das Zusammenspiel mit den ERP-Systemen funktioniert. „Gefragt ist in den meisten Fällen ein durchgängiger Weg vom ERP zum Shop-Floor“, betont etwa Wolfgang Rüth, Geschäftsbereichsleiter von Salt Solutions.
Ulrich Müller, Consultant von Planat, rät zu Planungs-Tools: „Mittelständische Unternehmen erhalten mit der Kapazitätsterminierung eine neue Perspektive für ihre operative Planung. Mit speziellen Planungsalgorithmen und der simultanen Terminierung von Material, Kapazitätsbedarf sowie Werkzeugen wird die ganze Wertschöpfungskette gesteuert.“ LF Consult wiederum stellt ein Produktionssystem vor, das mit Hilfe einfacher und eindeutiger Verfahrensregeln hilft, kundenindividuelle Produkte bei komplexen Materialflüssen termintreu herzustellen.
Ein Plädoyer für standardisierte MES-Kennzahlen hält Andreas Kirsch, der als Leiter des vom VDMA initiierten Arbeitskreises MES an der internationalen Standarisierung mitarbeitet. „Wichtig sind neben der Vereinheitlichung der Kennzahlen aber auf alle Fälle der Drill-Down und das Zeitverhalten, wann die Kennzahlen ermittelt werden.“ Damit meint er den direkten Zugriff auf die ursprünglichen Daten, die zur Berechnung der Kennzahl herangezogen werden. „Liegt eine Kennzahl außerhalb des gewünschten Bereichs, muss der zuständige Anwender in die Details einsteigen können. Dazu braucht er die passenden Informationen. Auch diese Aufgabe ist von einem MES zu stemmen.“
In einer Roundtable-Diskussion auf dem Fachforum kommen dann Befürworter und Gegner dieser Standardisierungsinitiative zu Wort. Die Expertenrunde diskutiert, welchen Aufwand ein Unternehmen für diese Standardisierung zu treiben hat. Denn auch wenn die Hersteller die Vorzüge preisen, stellen Anwender sicher die unvermeidliche Frage: „Was kostet uns der ganze Spaß?“
Rainer Huttenloher Fachjournalist in Iffeldorf
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