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„Messen passen sehr gut in die aktuellen Marketing-Strategien“

Auma-Chef Dr. Hermann Kresse im Exklusiv-Interview zu den Trends 2001:
„Messen passen sehr gut in die aktuellen Marketing-Strategien“

"Messen passen sehr gut in die aktuellen Marketing-Strategien"
"Eine Stagnation der Messeförderung würde Exportchancen und damit Arbeitsplätze in Deutschland gefährden." Dr. Hermann Kresse ist Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Ausstellungs- und Messeaussschusses der deutschen Wirtschaft e. V. (Auma) in Köln.
Dr. Hermann Kresse, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Ausstellungs- und Messeausschusses der deutschen Wirtschaft e. V. (Auma), über die Trends 2001 im Messegeschäft

? Herr Dr. Kresse, die Messeveranstalter in Deutschland haben dieses Jahr wieder ein Plus erreicht. 1999 gab es noch ein Besucherminus von knapp 1,4%. Was sind die Gründe für den Umschwung?

! Vor allem die großen IT-Messen haben deutliche Besucherzuwächse, teilweise bis zu 10%. Aber auch eine Reihe von klassischen Investitionsgütermessen konnte zulegen, während Konsumgütermessen ihre Besucherzahlen nur knapp halten konnten.
? Laut Ihrer jüngsten Umfrage durch Emnid wollen deutsche Firmen in den nächsten zwei Jahren insgesamt 14% mehr für Messebeteiligungen ausgeben. Wie erklären Sie sich diesen Trend?
! Als Instrumente der persönlichen Kommunikation und der Vermittlung von Emotionen passen Messen sehr gut in die aktuellen Marketingstrategien. Bemerkenswert ist, dass viele Aussteller vor allem in größere Standflächen und Personaleinsatz investieren wollen, also in noch höhere Kommunikationsfreundlichkeit ihrer Stände.
? Wo sehen Sie durch das Internet Konkurrenz für das Marketing-Instrument Messe?
! Eine unmittelbare Konkurrenz ist kaum gegeben. Denn das Internet hat seine Stärken, wenn es darum geht, Basisinformationen zu vermitteln und Geschäftsvorgänge abzuwickeln. Messen dagegen haben ihre Stärken in der Präsentation von Innovationen, die erklärungsbedürftig sind und den direkten Kontakt mit dem Produkt erfordern, sowie in der persönlichen Kommunikation ohne zwischengeschaltetes Vermittlermedium.
? In welchen Bereichen können elektronische Medien das Angebot der Messen für die Aussteller ergänzen?
! Zum einen sind dies Informationen des Veranstalters für Aussteller und Besucher, vor allem im Vorfeld der Messe. Hier ist das Internet viel aktueller als Printmedien. Zum anderen bauen viele Veranstalter elektronische Marktplätze auf, die auf den Themenschwerpunkten ihrer Messen basieren und damit auch außerhalb der Messe eine permanente Kommunikation ermöglichen.
?Stichwort Globalisierung: In welcher Position sehen Sie den Messestandort Bundesrepublik Deutschland in der Zukunft?
! Die führende Position des Messeplatzes Deutschland ist auch in den nächsten Jahren nicht gefährdet; das Interesse ausländischer Aussteller und Besucher wächst weiter überdurchschnittlich. Die Wirtschaft und damit auch die Handelsströme wachsen jedoch in anderen Weltregionen vielfach stärker als in Europa. Deswegen ist es richtig, dass die deutschen Veranstalter zusätzlich verstärkt auf Auslandsmessen in Asien und Amerika setzen- nicht zuletzt, um die heimischen Leitmessen damit abzusichern.
? Wie entwickeln sich die regionalen Ausstellungen im Vergleich zu den weltweiten Veranstaltungen?
! Wir sehen dies differenziert: Es gibt, wie gesagt,deutlich wachsende internationale Investitionsgütermessen und eher stagnierende regionale Spezialveranstaltungen. Andererseits hat sich in Spezialbranchen, insbesondere der Elektronik und des Maschinenbaus, eine Reihe guter regionaler Fachmessen entwickelt, die vor allem den kleinen und den mittleren Unternehmen einen schnellen und kompakten Marktüberblick bieten.
? Der Auma koordiniert die Förderung von Auslands-Messebeteiligungen. 2001 sind mehr Projekte geplant, als vom Bundeswirtschaftsministerium finanziert werden können. Was können Sie tun?
! Der Arbeitskreis für Auslands-Messebeteiligungen beim Auma hat eine Resolution verabschiedet, in der Bundesregierung und Parlament sehr eindringlich darauf hingewiesen werden, dass die Fördermittel für die weitere Globalisierung des Mittelstandes essenziell sind. Eine Stagnation der Förderung würde Exportchancen und damit Arbeitsplätze in Deutschland gefährden. tv
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