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Mikroben produzieren Methan aus CO2

Bio-Prozess als Zwischenspeicher für überschüssige Energie aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraftanlagen: „Power to Gas“
Mikroben produzieren Methan aus CO2

Mit der vierten Patentanmeldung hat jetzt eine neuartige Methode, Strom aus erneuerbarer Energie zu speichern, die Marktreife erreicht: Der Bioprozess wandelt das klimaschädliche CO2 mit Wasserstoff in speicherbares Methan um – effizient und umweltschonend, wie der Anbieter betont. Dafür nutzt die Krajete GmbH, Linz, den natürlichen Stoffwechsel der sogenannten Archäa-Mikroorganismen, der unter Ausschluss von Sauerstoff reinstes Methan – also Erdgas – erzeugt.

Vier Milliarden und vier Jahre hat diese Entwicklung gedauert, erklären die Linzer: Die ersten vier Milliarden Jahre bildete die Natur den Stoffwechselprozess der Archäa heraus, die zu den ältesten Lebensformen der Welt zählen. Die letzten vier Jahre machte sich Krajete daran, die Abläufe für den großindustriellen Einsatz nutzbar zu machen. Erfolgreich. Mit der vierten Patentanmeldung sei nun der gesamte Prozess optimiert und bereit für die Auslizenzierung.
Die umweltverträgliche Lösung aus Österreich bietet neben der Stromspeicherung auch ressourcenschonende Möglichkeiten, Biosprit herzustellen und Bio- oder Abfallgas günstig aufzureinigen. Dr. Alexander Krajete, Geschäftsführer der Krajete GmbH: „Neben der als Power-to- Gas bezeichneten Speicherung von Überschussenergie aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraftanlagen erlaubt unser Prozess gleich zwei weitere industrielle Anwendungen: die Veredelung von rohem Biogas zu reinem Erdgas und die Produktion von Biotreibstoffen der fünften Generation.“ Diese Art der Biospritherstellung hat den großen Vorteil gegenüber der konventionellen, heiß umstrittenen Methode der Erzeugung aus Pflanzen, nicht mit der Nahrungsmittel-Landwirtschaft um Anbauflächen konkurrieren zu müssen. Tatsächlich erfolgt die Umwandlung des Klimagases CO2 mit Wasserstoff zu Erdgas in einem Bioreaktor – einem regulierten System, in dem spezielle Stämme der Archäa aktiv sind. In der Natur hingegen kommen Archäa meistens an Standorten mit extremen Umweltbedingungen vor.
Dazu Dr. Krajete: „So attraktiv dieser Prozess für die Energiebranche ist, so schwierig war es, ihn zu zähmen“ – also für die konkrete Nutzanwendung maßzuschneidern. Doch genau dies sei gelungen. Die Abläufe im Bioreaktor konnten perfektioniert werden für hohe Ressourceneffizienz und Umsatzgeschwindigkeiten. „Durch unser Know-how in der Prozessführung können wir für jede Anwendung einen optimierten Umsatz erzielen.“
Effizienz zeichne den Prozess ebenso aus wie Robustheit und die Fähigkeit, mit rasch wechselnden Bedingungen fertig zu werden. Gerade seine hohe Anpassungsfähigkeit mache ihn „ideal“ für die Speicherung von Überschussstrom aus erneuerbaren Energiequellen. Denn hier ist ein rasches Umschalten aus dem Ruhezustand in den vollen Produktionsmodus gefragt – eine Anforderung, die der Prozess „optimal erfüllt“, wie es in Linz heißt. Zusätzlich verbraucht die Speicherung selbst kaum Energie. Einmal umgewandelt kann das Methan bis zum Gebrauch passiv gelagert werden – ein wichtiges Unterscheidungskriterium zu anderen Speicherprozessen.
Mit der Anmeldung von insgesamt vier Patenten sieht sich Krajete nun in der Position, den gesamten Prozess an Kunden aus der Energiewirtschaft, Chemiebranche und dem Maschinenbau zu lizenzieren. os
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