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Mikroskaliges Silber

Werkstoff-News
Mikroskaliges Silber

Metalle überzeugen immer wieder mit überraschenden, ja geradezu maßgeschneiderten Eigenschaften, wenn hohe Anforderungen zu erfüllen sind. Insbesondere für Anwendungen in den Branchen Automotive, Aerospace und Medizintechnik liefern sie zurzeit interessante Impulse.

Kürzlich hat der Flugzeugbauer Airbus ein neuartiges Lacksystem mit antimikrobieller Wirkung qualifiziert, das gemeinsam von der Bio-Gate AG, Erlangen, und dem Lackspezialisten Mankiewicz Gebr. & Co. in Hamburg entwickelt wurde. Die antimikrobielle Wirkung basiert auf der homogenen Verteilung mikroskaliger Silberpartikel in diesem Lack. Das neuartige Beschichtungssystem realisiert beispielsweise in Nasszellen oder in Küchen von Flugzeugen deutlich optimierte Hygienebedingungen. Nach Auskunft von Harald Kraus, Finanzvorstand von Bio-Gate, lässt diese Produktentwicklung auch interessante Materialtransfers in andere Anwendungsfelder zu – wie Busse, Bahnen oder die Medizintechnik.

Wissenschaftler aus dem Team um Prof. Ewald Georg Welp von der Ruhr-Universität Bochum arbeiten an der funktionalen Programmierung von Formgedächtnislegierungen. Damit soll es gelingen, die bekannten Formgedächtnis-Mechanismen maßgeschneidert in ein Bauteil zu integrieren: den Einweg-Effekt (Beispiel Stent), den Zweiweg-Effekt (wie bei Federn oder Flugzeugtragflächen) und die Pseudoelastizität (Beispiel Brillengestelle). Mögliche Anwendungsfelder sind nach Auskunft der Forscher intelligente Knieprothesen, in denen lokale Formgedächtnis-Effekte die Muskelfunktionen des Kniegelenks übernehmen, oder haptische Displays im Automobil-Bereich.
Auch im Flugzeugbau spielen Gewichtseinsparungen eine zentrale Rolle. Das Ziel von Boeing, in der nächsten Flugzeuggeneration bis zu 50 % Composite-Materialien zu verwenden, unterstreicht diese Aussage. In dieselbe Richtung führt die wolfram- und rheniumhaltige „Leichte Einkristall-Legierung“ LEK94 für die Turbinenschaufeln im Airbus A 380, die maßgeblich von Prof. Uwe Glatzel von der Uni Bayreuth entwickelt wurde. Damit lässt sich bis zu 1 t Gewicht pro Triebwerk einsparen, zudem werden die Aggregate leiser, kraftstoffsparender und besitzen eine um 30 % höhere Lebensdauer.
Dr. Christoph Konetschny Fachjournalist in Großzimmern
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