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Mit Leasing die passende Finanzierung im Blick

Maschinenleasing: Neue Vertragsvarianten im Kommen
Mit Leasing die passende Finanzierung im Blick

Schon ein Viertel aller Anlageinvestitionen kommen per Leasing zu Stande. Beim Maschinenleasing setzt sich dabei ein neuer Vertragstyp durch, der auf Maschine und Unternehmen maßgeschneidert wird.

Rainer Goldberg ist Mitarbeiter der IKB Leasing GmbH in Hamburg

Nach einer ersten Prognose des Ifo-Instituts ist im Jahre 2003 der Anteil des Mobilienleasing an den gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen (die so genannte Mobilienleasingquote) erneut gestiegen; eine Quote von 25% rückt immer näher – mithin wird bald ein Viertel aller Ausrüstungsinvestitionen mit Hilfe des Leasing zustande kommen.
Dies zeigt sich in den Ergebnissen einer jüngst veröffentlichten Unternehmensumfrage, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Zusammenarbeit mit Regional- und Fachverbänden der Wirtschaft durchgeführt wurde. Dem Finanzierungsinstrument wird von den befragten Firmen für die Zukunft eine steigende Bedeutung zugeordnet. Für die kleineren ist Leasing mehr denn je ein einfaches, unkompliziertes Instrument zur Investitionsgüterbeschaffung. Auch bei den größeren mittelständischen Unternehmen findet das Leasing mehr Beachtung, was sicher auch auf die Diskussionen um Basel II zurückzuführen ist. Die Veränderungen in der Kreditfinanzierung veranlassen viele Mittelständler, insbesondere für kleinere und mittlere Investitionsvorhaben, ein Leasingmodell in Erwägung zu ziehen.
Bei Maschinen ist die Entscheidungssituation von ganz anderen Faktoren geprägt als beispielsweise beim Fahrzeugleasing. Technische Daten, Ausfallzeiten, Support durch den Lieferanten, Maschinenstundensätze sind die relevanten Entscheidungsgrößen. Auch wenn sich bei vielen Maschinen die Innovationszyklen erheblich beschleunigt haben, ist der Bedarf an einem schnellen Austausch nicht annähernd so groß wie beim Autoleasing. Erst wenn bedeutende Innovationen auf den Markt kommen, entscheiden sich die Unternehmen in aller Regel für eine neue Maschine oder für eine Erweiterung ihres Maschinenparks. Hinzu kommt immer die Überlegung, ob eine neue, leistungsfähigere Maschine überhaupt ausgelastet werden kann.
Obwohl sich das Maschinenleasing inzwischen weitgehend durchgesetzt hat, wollen Leasingnehmer vor allem Lösungen, die auf einen ständigen Verbleib der Maschine im Unternehmen – auch nach Ablauf der Leasingzeit – abzielen. Die führenden Anbieter auf dem Maschinenleasingmarkt haben auf diesen Wunsch reagiert und in jüngster Zeit verschiedene neue, strukturierte Vertragskonzeptionen auf den Markt gebracht, die speziell auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten sind.
In diesen Vertragsmodellen werden Werthaltigkeit und Wertverlauf der Maschinen explizit und individuell berücksichtigt, was im Ergebnis attraktive Leasingraten ermöglicht. Gleichzeitig hat der Leasingnehmer die Möglichkeit, am Vertragsende zu fest vereinbarten Konditionen die notwendigen Verfügungen über das Leasingobjekt zu treffen. Er kann es zurückgeben, weiternutzen und im Zuge des Gesamtpaketes kaufen. Die Konzeption eines solchen Modells wird beim Abschluss des Vertrages detailliert erörtert und dann in feste Vertragsstrukturen gegossen.
Letztendlich ist mit dieser neuen Entwicklung eine Antwort auf die Fragen gelungen, die mittelständische Unternehmen immer wieder an die Leasingunternehmen richten:
  • Wie hoch sind die monatlichen Leasingraten?
  • Welcher Restwert ist in dem Leasingmodell kalkuliert?
  • Habe ich die Möglichkeit, das Leasingobjekt nach Ablauf des Vertrages zurückzugeben?
  • Zu welchen Bedingungen kann ich das Leasingobjekt weiterleasen?
  • Kann ich das Leasingobjekt zu einem vorher festgelegten Termin erwerben?
  • Gibt es einen verbindlichen Konditionsrahmen für das gesamte Paket?
Bei den neuen Vertragskonzeptionen handelt es sich um innovative Modelle, die auf langjährigen Erfahrungen im Maschinenleasing basieren. Die Komplexität der Verträge und der damit verbundene Beratungsaufwand lassen erwarten, dass eine breite Anwendung dieser Konzepte in den Volumenmärkten (Fahrzeuge, IT-Produkte) vorerst nicht erfolgen wird. Insofern teilt sich an dieser Stelle das Marktangebot.
Auch für die Maschinen-Hersteller wird Leasing wichtiger, und zwar als Absatzinstrument. Viele Anbieter streben heute an, ihr Produktangebot um komplementäre Dienstleistungen zu ergänzen, um ihre Marktposition zu sichern und Kunden langfristig zu binden. Die Bereitstellung einer Finanzierung steht im Katalog dieser Dienstleistungen mit an oberster Stelle.
So gibt es heute kaum noch einen Autohersteller, der seine Fahrzeuge nicht mit Hilfe von – inzwischen überaus professionell gestalteten – Leasingverträgen bis hin zu kompletten Fleet-Service-Offerten verkauft. Dabei hat die deutsche Automobilwirtschaft überproportional von den Möglichkeiten, die das Leasing bietet, profitiert. Gerade bei den hochwertigen deutschen Modellen ist die Einstiegsschwelle für den privaten Konsumenten wie für den gewerblichen Nutzer nicht immer leicht zu überwinden. Da sie gegenüber vielen ausländischen Fahrzeugen zwar teurer, aber meist auch werthaltiger sind, kann dieser höhere Wiederverkaufspreis beim Leasing über die Gestaltung des Restwertes in die Kalkulation mit einbezogen werden.
Im Ergebnis führt dies dazu, dass sich die monatlichen Leasingraten eines preiswerteren und eines teureren Autos auf etwa dem gleichen Niveau bewegen, da sie im Wesentlichen den Wertverzehr eines Objektes während der Vertragslaufzeit abbilden – und der errechnet sich aus dem Anschaffungspreis minus dem Wiederverkaufspreis. Der hohe Gebrauchtwert eines Autos senkt also die Leasingraten.
Im Maschinenbau ist die Situation ähnlich. Auch deutsche Maschinenbauer stellen (zumindest in vielen Fällen) teurere, aber auch wertbeständigere Objekte als die ausländische Konkurrenz her.
Für sie ist der Einsatz von Leasing als Absatzfinanzierungsinstrument ebenfalls attraktiv:
  • Es stellt für den Kunden einen Komfort dar, wenn er neben der Maschine auch eine Finanzierung angeboten bekommt, zumal sich die Rahmenbedingungen in der Kreditfinanzierung verändern.
  • In vielen Fällen vereinfacht ein attraktives Finanzierungsangebot die Preisverhandlungen und lässt die Diskussion über Skonti und Rabatte in den Hintergrund treten.
  • Der Verkäufer kennt das Ende der Vertragslaufzeit und weiß damit präziser als potenzielle Konkurrenten, wann eine erneute Investitionsentscheidung ansteht. Am Ende eines Leasingvertrages entsteht immer eine Entscheidungssituation: Der Kunde muss entscheiden, ob er die Maschine zurückgeben und gegen eine neue austauschen will oder ob er die alte weiternutzen möchte.
  • Wenn der Verkäufer die alten Objekte nach der Beendigung des Leasingvertrages zurücknimmt, hat er den Gebrauchtmarkt für seine Maschinen weitgehend unter Kontrolle. Zum Beispiel kann er durch die Weiterveräußerung ins Ausland verhindern, dass sich in Deutschland ein Sekundärmarkt für seine Produkte entwickelt.
Kaum ein bedeutender Hersteller von leasinggeeigneten Objekten verzichtet noch auf den Einsatz dieses Absatzförderungsinstrumentes. Dennoch sind auf diesem Gebiet die Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft. Insbesondere im Bereich des Service-Leasing ergibt sich durch die Kooperation zwischen Herstellern und Leasinggesellschaften interessantes Potenzial. Denkbar ist die Entwicklung von unterschiedlichsten Servicepaketen (beispielsweise Versicherung, Kurzzeitmiete, Reparatur- und Wartungspauschalen) für den Leasingnehmer.
Verträge liefern Antworten auf alle wichtigen Fragen
Für Hersteller ein wichtiges Absatzinstrument

Die Trends auf einen Blick
  • Bereits ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen wird auf dem Wege des Leasing realisiert.
  • Für kleinere und mittlere Investitionsprojekte ist Leasing vorteilhaft, weil es schnell und flexibel einsetzbar ist.
  • Leasing gewinnt durch die Veränderungen im Bereich der Kreditfinanzierung an Bedeutung.
  • Neuartige Vertragskonzepte im Maschinenleasing, die auf den jeweiligen Bedarf zugeschnitten sind und Werthaltigkeit und Wertverlauf der Maschinen individuell berücksichtigen, werden wichtiger.
  • Leasingverträge lassen sich so gestalten, dass sie auch mit internationalen Bilanzierungsvorschriften wie IAS und US-GAAP vereinbar sind.
  • Wie das Interesse der Investoren am Leasing steigt, so wächst bei den Anbietern von Ausrüstungsinvestitionen das Interesse, Leasing als komplementäre Dienstleistung für ihre Kunden einzusetzen, zunehmend auch in umfassenden Servicevarianten.
Quelle: IKB Leasing
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