Startseite » Allgemein »

Mit Leasing-Firmen und Banken in einem Boot

Online-Plattformen mit gereiften Konzepten auf der Resale 2001
Mit Leasing-Firmen und Banken in einem Boot

Trotz Dotcom-Sterben: Die Online-Marktplätze für gebrauchte Maschinen sind immer noch da, und sie setzten die Akzente auf der Resale in Nürnberg. Viele empfahlen sich mit verbündeten Finanz-Instituten und Auktionshäusern als Komplettdienstleister für den Lebenszyklus einer Maschine zum Beispiel Goindustry.

Sven Hardt ist freier Journalist in Neuenhagen bei Berlin

Gleich mit zwei Ständen war die Goindustry AG, München, in Nürnberg vertreten, darunter ein Gemeinschaftsstand mit dem Finanzierungspartner VR-Leasing. Wie alle Dotcoms im Maschinenhandel, setzt auch Goindustry jetzt auf klassische Vertriebsmethoden mit Außendienst und persönlichen Beratungsangeboten. „Die Bedürfnisse der Kunden führen zu einer stärkeren Offline-Ausrichtung“, erklärt CEO Andrew Heath den neuen Kurs. Grundlegende Vorbehalte und komplizierte Prozeduren hemmten die Bereitschaft zum Online-Handel. „Wir reden von Ablaufänderungen, die wirklich grundlegend sind. Das ist für den Nutzer nicht einfach“, gibt Heath zu. Folgerichtig verkauften Goindustry-Berater aus Fleisch und Blut mehrere Roboter und Schleifmaschinen direkt auf der Messe.
Zum klassischen Händler mutieren die Online-Broker dennoch nicht. Die Goindustry-Gruppe ist mit mehr als 100 Mitarbeitern in sechs Ländern international aufgestellt und bietet einen Strauß von Dienstleistungen rund um Maschinen und Anlagen. So haben die Bayern die Auktionshäuser Karner & Co., Plohmann und Appelboom aufgekauft, um komplette Fabrikauflösungen besser abwickeln zu können. Goindstry veranstaltet als erster Anbieter sogar Live-Auktionen, die mit Kameras aufgenommen und im Internet übertragen werden. Interessenten können am heimischen PC gegen die Teilnehmer im Saal bieten.
„Wir übertragen Auktionen, bei denen wir ein internationales Publikum erwarten“, sagt Heath. „In Belgien haben wir bei einer Präsenzauktion eine Textilfabrik versteigert. Viele Bieter aus Indien und Pakistan haben via Internet mitgeboten. Die sparen natürlich Zeit und Reisekosten.“ Teilnehmer können sich online anmelden und müssen eine Bankbestätigung vorlegen, um eine Bieternummer zu bekommen. Wie bei einer normalen Saalauktion wird beim Kauf eine Gebühr in Höhe von 15 % fällig.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Plattformen beschränkt sich Goindustry nicht auf einzelne Branchen. „Wir stehen mit unseren Auktionshäusern in der Tradition der klassischen Industrieverwertung“, erklärt Heath. „Natürlich haben wir Schwerpunkte, sind aber nicht an diese gebunden.“ Die Münchner bieten auch eigene Software-Produkte zum Verwalten gebrauchter Maschinen: Das Programm Gosmart unterstützt Maschinenhändler bei der Inventur und Verwaltung des Lagerbestands. Mit dem Asset Redeployment Manager können Großunternehmen eigene Marktplätze bauen, um Gebrauchtmaschinen selbst zu vermarkten – im eigenen Konzern oder extern. Beide Programme sind mit dem Online-Marktplatz von Goindustry kompatibel.
Die VR-Leasing AG, Eschborn, hat sich als Partner von Goindustry einen Stand mit den Bayern geteilt. Werner Schröder, Vertriebsleiter für den Bereich Machinery, sieht in der Finanzierung von Gebrauchtmaschinen einen Markt, der noch lange nicht ausgeschöpft ist. „Von Goindustry beziehen wir Bewertungskompetenz. Wir können jetzt Wertverlauf und Restwert einer gebrauchten Maschine berechnen.“ Grund zur Freude bei den Käufern. Gebrauchtmaschinen sind bei Finanzierern neuerdings salonfähig. „Wir werden auch für Gebrauchtmaschinen Operate Leasing anbieten, also eine festgelegte Mietzeit mit Rücknahmegarantie.“
Potenzielle Kreditkunden umwarb auch die Hypovereinsbank AG, München, auf der Resale. Die Banker tun sich zwar schwer mit der Bewertung von Gebrauchtmaschinen, eine Finanzierung auf der Basis verbindlicher Aufträge für den Kreditnehmer ist aber – Bonität vorausgesetzt – durchaus möglich. „Wenn ein großer Abnehmer den Kauf der Ware zusagt, die auf der Maschine produziert werden soll, kommt eine Kreditfinanzierung prinzipiell in Frage“, sagt Rudolf Hundertmark, Abteilungsleiter Außenhandelsgeschäft bei der Hypovereinsbank. „Natürlich prüfen wir in diesem Fall den Abnahmevertrag.“
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de