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Regionalentwicklung: Mobilität in NRW neu denken

Initiative Metropolitan Cities
Mobilität in NRW neu denken

Mobilität in NRW neu denken
Durch Vernetzung und Mobilisierung von geografisch verteilten Orten soll eine europäische Modellmetropole mit einzigartigem Charakter entstehen. Bild: eyetronic/Fotolia
Die Initiative Metropolitan Cities will in Nordrhein-Westfalen ein ökonomisches und ökologisches Zukunftskonzept für eine digital vernetzte und mobile Region realisieren.

Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh, Dr.-Ing.
Gerhard Gudergan, Denis Krechting,
Simon Wieninger, Ruben Conrad
FIR e. V. an der RWTH Aachen

Nordrhein-Westfalen als die fünftgrößte Metropolregion Europas verfügt über ein enormes Potenzial, sich als Innovationsregion im Bereich Mobilität aufzustellen. Beispielsweise standen die Bürger im Jahr 2017 laut ADAC ungefähr 455.000 km im Stau und verloren somit circa 143.000 Stunden Fahr- oder Lebenszeit. Die Herausforderungen und Chancen liegen jedoch nicht nur in der Reduktion von Stauzeiten auf den Autobahnen, sondern sind viel tiefgreifender in Gesellschaft und Wirtschaft verankert. So müssen, um die Lebensqualität zu erhalten, neue Arbeitsformen in vernetzten Ökosystemen realisiert und die Garantie von Daten- und Versorgungssicherheit sowie der Qualifikation von Experten für Berufe der Zukunft sichergestellt werden.

Hierfür bedarf es eines konzentrierten Vorgehens, das die bereits gut angelaufenen Aktivitäten bündelt und eine hohe Konvergenz zwischen den einzelnen Lösungsbausteinen schafft. Ansonsten wird es etwa nicht möglich sein, eine Umstellung des ÖPNV, den Aufbau einer Ladeinfrastruktur oder die Bereitstellung von E-Shuttle-Services skalierbar und finanziell tragbar umzusetzen. Aus diesem Grund wurde die Initiative Metropolitan Cities ins Leben gerufen, welche die branchenübergreifende Kommunikation initiiert und die Entwicklung von konvergenten Lösungen forciert.

Innovationsbarrieren aufheben

Die Vision dieser Initiative ist es, Innovationsbarrieren in Regionen aufzuheben und ein ökonomisches und ökologisches Zukunftskonzept für eine digital vernetzte und mobile Region zu realisieren. Denn nur auf diese Weise kann eine Region entstehen, die für Innovationskraft und Lebensqualität in einer digital vernetzten Gesellschaft steht. In diesem Zuge ist die Bewerbung der Metropolregion Rhein-Ruhr für die Olympischen Spiele im Jahr 2032 ein Vehikel, um den Prozess des Zusammenwachsens dieser Region mit ihren 10 Mio. Einwohnern zu beschleunigen.

Schnell zu ersten Prototypen

Die notwendige Konvergenz für die digitale und physische Vernetzung zu erreichen, kann nur als eine Gemeinschaftsaufgabe verschiedenster Anspruchsgruppen und Beteiligten verstanden werden. Software- und Logistikindustrie, Fahrzeughersteller, produzierende Unternehmen, Stadtplaner und -verwaltungen, Versorgungs- und Telekommunikationsunternehmen, Netzbetreiber, Handelsunternehmen sowie Bürger erhalten durch die Initiative Metropolitan Cities eine Plattform, auf der sie agil und in Konsortien schnell zu ersten Prototypen, marktfähigen Angeboten und sogar neuen Unternehmensgründungen gelangen.

RWTH Aachen Campus: Erfolgreich gelebtes Modell

Ein bereits erfolgreich gelebtes Modell für die Umsetzung dieser Gemeinschaftsaufgabe sind die Partnerschaften, wie sie auf dem RWTH Aachen Campus realisiert werden. Unternehmen wie die jetzt zur Deutschen Post DHL gehörende Streetscooter GmbH oder die e.GO Mobile AG wurden dort gegründet und zu erfolgreichen Unternehmen ausgebaut. Beispielsweise forciert das Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus erfolgreich die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und treibt als Innovationsmotor die digital vernetzte Wirtschaft voran.

Roadmap mit acht Handlungsfeldern

Damit eine operative Umsetzung der beschriebenen Vision ermöglicht wird, enthält die Roadmap der Initiative Metropolitan Cities insgesamt acht Handlungsfelder. Diese bilden die komplexen Anforderungen der Anspruchsgruppen ab, und schaffen so eine möglichst hohe Konvergenz zwischen den zu erreichenden Lösungsbausteinen. Die Handlungsfelder gliedern sich in jeweils vier konzeptionelle Gestaltungsthemen, die durch weitere vier Querschnittsthemen inhaltlich ausdetailliert werden. Die Gestaltungsthemen decken alle relevanten Ansprüche der Vision von Metropolitan Cities ab:

  • Städte, Gemeinden und deren übergeordnete Verbünde stellen den Rahmen für zukünftige Verkehrs- und Mobilitätskonzepte (Cities & Regions).
  • Neue Logistikkonzepte und angepasste Prozesse und Formen der Arbeit decken den Bedarf nach On-Demand-Lösungen einer Metropolregion (Logistics & Work).
  • Die digitale Vernetzung von Bestands- und Neubauten ermöglicht die Integration von Gebäuden in die Mobilitätskonzepte der Zukunft (Smart Spaces & Buildings).
  • Die Partizipation der Bürger und eine klare Positionierung von Unternehmern ist bei der Neudefinition der Mobilität in der Metropolregion erforderlich, wenn sie gelingen soll (People & Mobility).

Detailliert werden die Gestaltungsthemen über die vier Querschnittsthemen Finance & Resources, Physical Infrastructures, Digital Infrastructures sowie Innovation Ecosystems. Die Initiative Metropolitan Cities versteht sich hierbei als Rahmen und Think Tank für Vordenker und Akteure, die gemeinsam handeln wollen, um die Roadmap auszugestalten und zu realisieren.

Um die unterschiedlichen Anspruchsgruppen erstmalig operativ zusammenzubringen, veranstaltet die Initiative Metropolitan Cities im Juli 2018 erstmalig den gleichnamigen Kongress. Dieser richtet sich an Vorstände, Mitglieder der Geschäftsführung, Innovationsmanager, Verantwortliche der Unternehmensstrategie sowie Visionäre, Vordenker und Pioniere, die eine Region bewegen wollen. In zahlreichen Vorträgen und Diskussionen erfahren die Teilnehmer, welche Ideen in der Region schon Realität sind, welche Visionen entwickelt werden und wer ihre Partner von morgen sein können. Die Initiative Metropolitan Cities wird die Veranstaltungsreihe am 19. und 20. Juli 2018 in Aachen starten, um die Vision einer ökonomisch sowie ökologisch digital vernetzten und mobilen Region zu realisieren.

Weitere Infos: www.metropolitan-cities.de

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