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Motorschäden schon beim Zulieferer verhindern

Mitec setzt auf die digitale Qualitätssicherung
Motorschäden schon beim Zulieferer verhindern

In Krauthausen bei Eisenach hat die Mitec Automotive AG eine neues Werk errichtet. Die Betriebsstätte für Wellenausgleichssysteme ist ein herausragendes Beispiel für die digitale Fabrik, in der fehlerfrei produziert werden soll.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller ia-redaktion@t-online.de

A uf die starke Nachfrage nach Wellenausgleichssystemen reagierte Dr.-Ing. Michael Militzer mit einem neuen Werk in Krauthausen. „Fehler kann sich hier keiner leisten, denn wenn das Bauteil im Antriebsinnern versagt, ist das Motortotalschaden“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Mitec Automotive AG. Eine digitale Fabrik mit integrierter Produktions- und QS-Strategie soll diesem Anspruch gerecht werden. Besonders stolz ist Militzer auf modernste Fertigungstechniken mit einer erstmals installierten Prozess-Visualisierung für die gesamte Fabrik: „Dies ist ein richtungsweisendes Konzept für die Automobil-Zulieferindustrie in ganz Europa“, so der agile Firmenchef. Dabei hat es nur sechs Monate und 55 Mio. Euro gebraucht, um mit 120 Mitarbeitern die hochkomplexe, an einen Reinraum erinnernde Fertigung in Gang zu bringen.
Von derart hochtechnischen Abläufen war die ursprüngliche Mitec GmbH & Co. KG bei ihrer Grundsteinlegung im Jahr 1989 noch weit entfernt. Zunächst investierte sie in die europaweit erste Verzahnungsschleifmaschine, die Hypoidverzahnungen so fein bearbeitet, dass Geräusche in Fahrzeugachsen und Allradgetrieben stark reduziert werden. Das zweite Standbein ist nun die Produktionslinie für Wellenausgleichssysteme. Für deren Fehlerfreiheit sorgt das Qualitätsdaten-Managementsys-tem Sitrace von Siemens. Dazu sammelt, analysiert, visualisiert und archiviert das Qualitätsdaten-Management(QDM) lückenlos wichtige Maschinenzustände sowie die Qualitätsdaten aller Werkstücke für eine Null-Fehler-Produktion. Auch sind sämtliche CNC 840 D der rund 60 Bearbeitungsmaschinen vernetzt, so dass alle Zustände ständig überwacht sind.
Von der Fusion profitieren Erfurt und Weingarten gleichermaßen
Die Müller Weingarten AG wird die Umformtechnik Erfurt GmbH (UTE) künftig als Niederlassung weiterführen. Die Verschmelzung sei bereits bei den zuständigen Handelsregistern in Ravensburg und Erfurt eingereicht worden, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Heinrich. „Weil wir die UTE mittlerweile so eng in die Leistungserstellung eingebunden haben, ist es zweckmäßig, die Gesellschaft nun auch auf die Müller Weingarten AG zu verschmelzen“, erklärt er. „Daraus ergeben sich wesentliche administrative Erleichterungen.“ Lieferscheine und Rechnungen für Teile, die in Erfurt und den anderen Konzern-Standorten in Weingarten und Esslingen bearbeitet werden, könnten so eingespart werden. MW hatte das Thüringer Unternehmen im November 2001 übernommen und ursprünglich angekündigt, das Unternehmen juristisch eigenständig zu erhalten.
Beim Aufbau der Kompetenzzentren für Schweißarbeiten und die Oberflächenbearbeitung in Erfurt sowie für die Antriebselemente und die Großkörper-Produktion in Weingarten läuft Heinrich zufolge alles wie geplant. „Die UTE trägt heute für fast jeden Neumaschinen-Auftrag Leistungen bei.“ Bei gemeinsamen Aufträgen übernehmen Teams aus Erfurt oder aus Weingarten die Projektführung. Auch in der Montage werde mit gemischten Teams gearbeitet – mit guten Erfahrungen. „Gerade die Möglichkeit, andere technische Lösungen für vergleichbare Fragestellungen kennenzulernen, ist für alle Mitarbeiter förderlich und lehrreich“, meint der MW-Chef.
Der Abbau von 200 Arbeitsplätzen in Erfurt und von 70 Stellen in Weingarten sei „im Wesentlichen einvernehmlich“ erfolgt. Fast alle betroffenen Mitarbeiter sind in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft gewechselt, wo sie für neue Arbeitsplätze umgeschult werden. 30 von ihnen hat MW schon wieder in den Servicebereich und ins Schweißwerk des Unternehmens übernommen. Derzeit sind in Erfurt 550 Mitarbeiter beschäftigt, im Konzern sind es 2400.
Stefan Schroeter ist Journalist in Leipzig
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