Der Softwareanbieter Brain sieht sich nach einem Verlust von fast 80 Mio. DM wieder auf dem aufsteigenden Ast. Ab Herbst verspricht Vorstandschef Eitel schwarze Zahlen.
Der Geschäftsbericht des vergangen Jahres sei ernüchternd, sagte der Vorstandsvorsitzende der Brain International AG, Hans-Peter Eitel. Hinter dem Breisacher Softwarehaus liegt „ein Jahr der enttäuschten Hoffnungen und Erwartungen“. Beim operativen Betriebsergebnis sei ein Verlust von 79,8 Mio. DM aufgelaufen. 1999 belief sich der Verlust noch auf 24,3 Mio. DM. Die Industrie habe im letzten Jahr unerwartet zurückhaltend in die Informationstechnik investiert, begründete Eitel die schwache Entwicklung.
Durch die anhaltenden Verluste sei das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr „zu grundlegenden Anpassungsschritten und einer radikalen Neuausrichtung gezwungen worden“, sagte Eitel, der im Januar die Führung der AG übernommen hat. Konkret heißt das: Abbau von fast 400 Arbeitsplätzen und Rückbesinnung auf die Kernkompetenz als „zweitgrößter deutscher Anbieter von ERP-Software“. Zur Weichenstellung gehört auch die Trennung in zwei Bereiche: Industrielösungen und Automobilindustrie. Als weitere Maßnahme wurden Geschäftsfelder ausgelagert wie die Finanz-Software und die Zeiterfassung. Darüber hinaus will man stärker mit anderen Softwarehäusern zusammenarbeiten, um so den Kunden eine breitere Produktpalette bieten zu können.
Für 2002 sei die Rückkehr in die Gewinnzone geplant. Als Licht am Ende des Tunnels gilt bei den Breisachern das erste Quartal diesen Jahres: Das Ebit betrug minus 5,3 Mio. DM nach minus 16,8 Mio. DM im gleichen Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr wird ein Ergebnis von minus 10 Mio. DM erwartet. Eitel: „ERP-Software erlebt eine Renaissance, wir sind guten Mutes.“ if
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