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Neue CPU vermeidet teure Anlagenänderung

SPS steuert jährlich eine Million Produkte für Versandhaus
Neue CPU vermeidet teure Anlagenänderung

Die Optimierung des Materialflusses und der Logistik ist Sache der Swisslog Service GmbH. Bei der Erweiterung eines Versandlagers in Haldensleben schlugen die Automatisierer durch den Einsatz einer „intelligenten“ SPS-Lösung eine neue Richtung ein.

Weltweit konzipiert, plant, realisiert und wartet die Swisslog Service GmbH mechanische und computergesteuerte Logistiksysteme. Gemeinsam mit ihren Tochterfirmen in den Bereichen Logistikautomation und Consulting setzten die Dortmunder vor fünf Jahren eine modulare, flexible und kundenspezifische Lösung in einer ersten Stufe für das Versandzentrum des Otto Versands in Haldensleben um. Weil dort die Anforderungen stiegen, musste der Gebäudekomplex nun auf das Doppelte erweitert werden, um eine Gesamtkapazität von knapp 100 Millionen Artikel pro Jahr bewältigen zu können.

In der ersten Erweiterungsstufe optimierten die Experten das bestehende Lager, um den neu erreichten technischen Stand zu duplizieren. Ziel war eine einheitliche technische Lösung der bestehenden und neuen Logistik. Hierfür analysierten die Dortmunder, die für Service und Wartungsbetreuung der Anlage zuständig sind, die Anlage hinsichtlich des Optimierungspotenzials. Zu diesem Zeitpunkt versorgten 19 Regalbediengeräte (RBG) insgesamt 31 Hochregallager-Gassen, wobei sie von vier RBG-Umsetzern zu den Gassen umgesetzt werden.
Während dieser Arbeiten zwischen den Lagergassen sind die RBG spannungslos. Beim jeweiligen Neustart der Steuerung mussten deshalb die Achsen einzeln referenziert werden – ein sehr zeitaufwendiges Unterfangen. Die Wege in den Lagergassen wurden durch Inkrementalgeber gemessen, die direkt am Rad des Regalbediengerätes montiert waren. Schlupfbedingte Abweichungen wurden durch zusätzlich in der Gasse montierte Bleche sowie am Regalbediengerät befestigte Initiatoren realisiert, aber auch durch die Funktion der fliegenden Istwerteinlesung an den Wegerfassungs-Baugruppen. Problematisch war hier die ständige, durch Verschleiß bedingte Veränderung des Raddurchmessers. Um diese Störungsquellen zu beseitigen, sah das Optimierungskonzept vor, alle fünf Achsen des Lagerfahrzeuges mit Absolut-Weggebern auszurüsten, wobei die Wegmessung in der Lagergasse mit einem Laser-Wegmess-System erfolgen sollte.
Problematisch war zudem, dass die Speicherkapazität der eingesetzten Steuerungs-CPU voll ausgeschöpft war. Bei anfallenden Änderungen musste die Anlage stets gestoppt werden. Softwarebausteine konnten nur über das Löschen der alten Bausteine ausgetauscht werden, um so Speicherplatz freizumachen. Alternativ hier eine andere Steuerungs-CPU einzusetzen, hätte einen erheblichen Zusatzaufwand an Arbeit, Risiko und Kosten nach sich gezogen. Hinzu kam, dass sich das eingesetzte Visualisierungsterminal zur Alternativ-CPU als inkompatibel erwies. Vom Terminalhersteller für diese Applikation erstellte Softwaretreiber wären erforderlich gewesen. Ebenso notwendig wie zeitraubend hätten sich die Überarbeitung der SPS-Programme und die damit verbundenen, umfangreichen neuen Tests gestaltet.
Den Ausweg fanden die Automatisierungsfachleute der Swisslog Service GmbH mit der CPU 928C des Herstellers Vipa GmbH aus Herzogenaurach. Diese Zentraleinheit bot mit ihrem größeren Speicher (+ 64 KB) die nötige Reserve, um die Steuerung zu optimieren. Den Einsatz der Vipa-CPU betrachteten die Techniker als unproblematisch, da die Vernetzung einiger Anlagenbereiche auf TCP/IP-Baugruppen des Unternehmens basierte und fehlerfrei arbeitete. Zu Testzwecken wurde ein Regalbedienberät auf den technischen Stand aufgerüstet und ausgetestet. Wie immer bei Neuinbetriebnahmen treten Kompatibilitätsprobleme zwischen „alt“ und „neu“ in der Kommunikation auf, die es zu beseitigen gilt. Hier wurde partnerschaftlich und direkt vor Ort mit den Spezialisten der beiden Unternehmen Swisslog Service und Vipa das Verhalten des Regalbediengerätes verbessert.
Im weiteren Test ging es darum, die Optimierungsarbeiten an dem Regalbediengerät vollständig durchzuführen. Zunächst wurde das bestehende Lager mit den 19 RBG umgerüstet, im Anschluss daran konnte das neue Lager mit den optimierten Automatisierungsfunktionen schnell und effektiv in Betrieb genommen werden. Die Marktsichtung nach technischen Alternativen hatte sich sowohl für den Anwender Otto Versand als auch für die Swisslog Service GmbH gelohnt. Nicht nur das technische Risiko verringerte sich dadurch. Auch eine Kostensenkung und die kürzeren Zeiten für Umbau und Neuinbetriebnahme resultierten daraus. wm
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