Bruchsal schickt sich an, zu einem Forschungsstandort für nachhaltige Mobilitätskonzepte zu werden. Den ehemaligen Campus der International University in der nordbadischen Stadt bauen SEW-Eurodrive und die Hochschule Karlsruhe ab dem 1. Mai zum Forschungscampus für Elektromobilität aus. Der lokal ansässige Antriebstechnikspezialist und die anwendungsorientierten Wissenschaftler wollen ihre Kompetenzen bündeln, um in dieser Zukunftsbranche „die Innovationsführung auszubauen“, heißt es.
SEW-Eurodrive siedelt dort einen Teil der Entwicklungsabteilung ebenso an wie das mit dem Autozulieferer Brose gegründete Joint Venture für Elektromobilität. Die Hochschule plant auf dem Campus ein „Institut für Energieeffiziente Mobilität“. Mehr als 55 Mitarbeiter sollen in den Laboren und Werkstätten in der ersten Ausbaustufe arbeiten. SEW-Eurodrive wird rund 3500 m² Fläche anmieten, die Hochschule etwa 700 m². Die räumliche Verzahnung von Hochschul- und Unternehmensforschung ist laut Angaben für eine enge inhaltliche Kooperation notwendig. SEW-Eurodrive reklamiert für sich, den Impuls für den Megatrend „induktives Laden“ gesetzt zu haben. Aktuell rüsten die Bruchsaler für die Stadt Wien eine Tankstelle für Stromautos mit ihrer induktiven Ladetechnik aus. Für deren Umsetzung ist seit kurzem der Energieanbieter E.on mit im Boot. Unternehmensweit plant SEW in diesem Jahr Investitionen in Höhe von 300 Mio. Euro, wie Hans Sondermann, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, sagte. In den nächsten vier Jahren sei eine Investitionssumme von 1 Mrd. Euro geplant. Im Geschäftsjahr 2011 hat SEW-Eurodrive mit 2,43 Mrd. Euro (+17 %) einen neuen Umsatzrekord erzielt. Das Inlandsgeschäft stieg um 30 % auf rund 570 Mio. Euro an. dk
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