Erinnern Sie sich noch an den Tag, an dem unsere Bundeskanzlerin Neuland (manche nennen es Internet) entdeckte? Wahrscheinlich schon, denn es ist ja noch nicht lange her. Es war der 19. Juni 2013, US-Präsident Obama auf Berlin-Reise. Der berüchtigte Satz „Das Internet ist für uns alle Neuland“ fiel während einer Pressekonferenz im Zusammenhang mit dem Spionageprogramm Prism. Innerhalb von Minuten wurde Frau Merkels unglückliches Statement zum Gespött derer, die bereits in Neuland angekommen waren. Schließlich liegt der Start des Internet-Vorläufers Arpanet bereits 44 Jahre zurück. Das World Wide Web ist immerhin ein knappes Vierteljahrhundert alt. Mit ihrer Entdeckung ist Frau Merkel, wie sich jetzt zeigt, allerdings schon einen Schritt weiter als jeder siebte Deutsche: 15 % der Bundesbürger zwischen 16 und 74 Jahren sind noch nie in Neuland gewesen, teilte das Statistische Bundesamt vergangene Woche mit. Von den über 55-Jährigen ist sogar noch mehr als jeder Dritte auf der Suche. Ob sich – in Zeiten von Internetdrosselung und -überwachung – die Reise wirklich lohnt? ah
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