China hat den Werkzeug- und Formenbau zur Schlüsseltechnologie erklärt und fördert ihn staatlich. Verschiedene Anbieter von Werkzeugmaschinen bestätigen, dass den Asiaten das beste Equipment gerade gut genug ist. Schon unken einige Pessimisten, die Chinesen werden bereits in wenigen Jahren die heimische Branche nicht nur überholen, sondern förmlich überrennen.
Ähnliche Befürchtungen gab´s allerdings in der Vergangenheit auch schon in anderen Bereichen. Damals galten Japan und später die Tigerstaaten Südkorea, Taiwan, Hongkong und Singapur als die Überflieger. Doch auch ihnen wuchsen die Bäume nicht in den Himmel. Sie alle strauchelten, hatten mit ganz spezifischen Problemen zu kämpfen. Zwar ist China mit seinen ungeheueren Ressourcen an Menschen und Material der bisher härteste Wettbewerber um die wirtschaftliche Vormacht. Aber auch für das Reich der Mitte wird der Aufstieg mit der Zeit schwieriger. Oben ist die Luft dünner.
Viel schwerer als das Risiko, den fachlichen Anschluss zu verlieren, wiegt wahrscheinlich die Gefahr, die vom riesigen Hunger der aufstrebenden Staaten auf Rohstoffe und Energie ausgeht. Deshalb sollten wir zukünftig eher drei- als zweimal nachdenken, ehe wir beispielsweise moderne Stahlwerke quasi verschenken, nur weil es bequemer ist, Kosten zu eliminieren und billig einzukaufen, als die eigene Fertigung auf Vordermann zu bringen. Das Leben bestraft nicht nur den, der zu spät kommt, sondern auch jenen, der zu kurz denkt.
Leider – vielleicht aber auch zum Glück – haben kleine und mittlere Unternehmen nicht die Möglichkeiten börsennotierter Konzerne. Sie müssen die Zukunft aktiv gestalten, wenn sie überleben wollen. Deshalb ist es gut, dass der Werkzeug- und Formenbau im Land wieder volle Auftragsbücher hat. Das schafft finanziellen Spielraum. Angesichts der vergangenen schwierigen Jahre ist die Zurückhaltung vieler Betriebe zwar verständlich, wenn es um Investitionen geht. Für alle, die den Anschluss nicht verpassen wollen, ist jetzt jedoch die Zeit, ihr Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Eine Reihe von Anregungen dazu finden Sie in diesem Heft.
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