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Ökologisches Bauen schont Klima und Bilanz

Fabrik für Solarsysteme produziert CO2-neutral
Ökologisches Bauen schont Klima und Bilanz

Die hohen Energieverbräuche industriell genutzter Immobilien belasten die CO2-Bilanz. Die Braunschweiger Solvis GmbH hat eine CO2-neutrale Fabrik errichtet, die auch bei der Wirtschaftlichkeit Maßstäbe setzt.

Sven Hardt ist freier Journalist in Neuenhagen bei Berlin

Der Energiebedarf von Europas größter Nullemissionsfabrik ist so niedrig, dass Wärme und Elektrizität vollständig regenerativ erzeugt werden können. Der solare Anteil beträgt 30 %. Aus diesen Gründen verursacht die Produktionsstätte für Solarsysteme und Solarheizkessel kein zusätzliches CO2 in der Atmosphäre. Dieser Beitrag zum Klimaschutz rechnet sich nicht nur für die Natur, sondern auch für den Betreiber, die Solvis GmbH in Braunschweig.
„Die energieoptimierte Bauweise ist kompakt, schnörkellos und preiswert“, sagt Dietmar Rieks vom Bochumer Architekturbüro Banz + Rieks, das die Fabrik entworfen hat. „Die Kosten der Solvis-Fabrik liegen unter dem Mittelwert der Kosten vergleichbarer Objekte in Deutschland.“ Die Betriebskosten sind im Vergleich zu konventionell gebauten Fabriken aber deutlich geringer. Die Planung für einen energieoptimierten Bau ist zwar teurer, Zuwendungen des Bundes im Rahmen des Förderkonzeptes Solaroptimiertes Bauen gleichen diesen Mehraufwand aber wieder aus. Ökologisches Bauen ist für Unternehmer also fast ein Muss.
Luftdichte Hülle reduziert Wärmeverluste
Das neue Gebäude für rund 100 Mitarbeiter beherbergt Produktion und Verwaltung. Großflächige thermische und photovoltaische Solarsysteme prägen das außenliegende Stahltragwerk. Den verbleibenden Primärenergiebedarf deckt eine Kombination aus Sonne und Biomasse. Eine gute Versorgung mit Tageslicht und angepasste Beleuchtung sorgen ebenso wie die bedarfsabhängige Leistungssteuerung der EDV für geringen Stromverbrauch.
Um Wärmeverluste gering zu halten, ist die Gebäudehülle luftdicht. Die permanente Frischluftzufuhr lässt trotzdem kein Barackenklima aufkommen. Die Abluft gibt bis zu 80 % ihrer Wärme über Wärmetauscher an die Zuluft ab. Der Aufwand für den Stromverbrauch der Lüftung beträgt 10 MWh pro Jahr. Dem gegenüber steht eine Wärmeeinsparung von rund 58 MWh – optimale Lüftung bei minimalen Energieverlusten.
Die Solvis-Fabrik sollte nach dem Willen der Mitarbeiter auch in sozialer Hinsicht neue Wege weisen. Nicht nur die Produktion ohne Emission von Klimagasen, auch eine hohe, gleichwertige Qualität aller Arbeitsplätze stand im Zentrum der Planung. Ziel ist eine möglichst hohe Produktivität. Solvis verursacht Emissionen – wie die meisten Fabriken – nur auf Grund des Energiebedarfs für Strom und Wärme. Nullemissionsfabrik bedeutet also: Reduktion des Strom- und Wärmebedarfs sowie CO2-neutrale Energieversogung.
Die hochwärmegedämmten Holzleichtbauteile der Dach- und Wandkonstruktion sind an einem außen liegenden Stahl-Tragwerk befestigt. Dadurch konnte die Halle 1,2 m niedriger gebaut und das beheizte Luftvolumen reduziert werden. Zudem nehmen die Tragwerksböcke die Kollektoranlage auf. Die Fenster sind dreifach verglast, die Fensterrahmen vakuumgedämmt. Um die Öffnungszeiten der Hallentore kurz zu halten – kalkuliert sind 3 min/h –, liegen die Beladezonen für Lkw in der Produk-tionshalle. Der hochwertige Wärmeschutz und das optimierte Verhältnis von Außenfläche zum Rauminhalt von Produktionshalle und Büro-trakt ermöglichen einen Heizwärmebedarf von weniger als 30 kWh pro m2 und Jahr.
Windkraft oder Wasser stehen am Standort nicht zur Verfügung. Deshalb kommen weitere CO2-neutrale regenerative Energieträger wie Holzpellets oder kaltgepresstes Rapsöl zum Einsatz, das ein Blockheizkraftwerk befeuert.
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