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Öl erhöht Standzeit von Schleifscheibe und Werker

Kühlschmierstoffe: Systemdenken steigert Leistung
Öl erhöht Standzeit von Schleifscheibe und Werker

Öl erhöht Standzeit von Schleifscheibe und Werker
Beim Schleifen von Hartmetallen sind spezielle Schleiföle erforderlich. Sie sorgen für eine hohe Standzeit der Schleifscheibe, gute Oberflächen und eine geringe Gesundheitsbelastung des Werkers(Bild: Rhenus)
Hohe Standzeiten und Abtragsleistungen beim Schleifen von Hartmetall-Werkzeugen ermöglicht eine aufeinander abgestimmte Kombination von Schmierstoff und Schleifscheibe. Zudem werden Werker und Umwelt weniger belastet.

Von unserem Redaktionsmitglied Haider Willrett – haider.willrett@konradin.de

Viele Anwender glauben, beim Schleifen von Hartmetallen mit konventionellen Schleifölen arbeiten zu können“, sagt Stephan Klaue. Doch der Business-Center-Manager für den Geschäftsbereich Öle bei der Rhenus Lub GmbH & Co. KG in Mönchengladbach weiß es besser: „Sowohl für eine gute Schleifleistung als auch im Sinn des Gesundheits- und des Umweltschutzes sind hier spezielle Schleiföle erforderlich.“
Beim Schleifen von Hartmetall-Werkzeugen löst sich aus konventionellen Schmierölen Kobalt – ein Metall, das nicht nur krebserzeugend ist, sondern auch das menschliche Erbgut verändern kann. Über eine Aerosolbildung atmet der Maschinenbediener das freigesetzte Kobalt ein, das dann direkt in die Blutbahn gelangt. Deshalb muss bereits der Aufbau von Hartmetall-Schleifölen aus Basisöl und Additiven eine Kobaltauslösung verhindern. Entscheidend hierfür ist die Rezeptur des Produkts. Auf der Basis ihrer Erfahrungen mit den Schleifölen Rotanor CBU und CXU entwickelten die Mönchengladbacher das aromatenfreie und niedrigviskose Spezialöl R-Oil HM 10.
Das Produkt soll sich durch geringe Ölnebelbildung und niedrige Verdampfung auszeichnen, was wiederum zu einem geringen Verbrauch beiträgt. „Außerdem ist es extrem emissionsarm und verfügt mit 170 °C über einen hohen Flammpunkt“, ergänzt Stephan Klaue. „Damit erreichen wir nicht nur eine hohe Schleifleistung, sondern auch eine hohe Arbeitssicherheit. R-Oil belastet weder den Werker noch die Umwelt.“
Systemdenken reduziert Verschleiß um die Hälfte
Die Viskosität von 10 mm2/s bei 40 °C sorgt für ein gutes Filterverhalten des Öls. Es soll sich mit verschiedenen Filtertechniken reinigen lassen. „Das ist wichtig, denn nur mit einem hervorragend gereinigten Öl erreicht der Anwender eine hohe Kühl- und Spülleistung“, erläutert der Business-Center-Manager. Und das wiederum sei die Voraussetzung für sehr gute Oberflächen sowie hohe Abtragsleistungen bei langen Standzeiten.
Doch nicht nur die Produkte will Rhenus stetig weiterentwickeln: „Auch in unserer Branche gewinnt das Systemdenken immer mehr an Bedeutung“, begründet Klaue. Das beinhaltet, möglichst alle Prozessparameter aufeinander abzustimmen. In diesem Sinne entstand eine Entwicklungspartnerschaft zwischen Rhenus und der Tyrolit KG aus Schwaz in Österreich.
Der Tiroler Schleifscheibenhersteller entwickelte eine neue Produktlinie speziell für die Produktion von Vollhartmetall-Werkzeugen. Bei den Schleifscheiben der Startec-N1-Reihe wirkt eine durchgehende Kunstharzmatrix als stark dämpfendes, zähes Federsystem, das der spröden Metallmatrix die nötige mechanische Festigkeit verleiht. Zudem sollen Metallstränge die Wärme praktisch ohne Wärmestau aus der heißen Zone ableiten.
Sowohl R-Oil HM 10 als auch Startec-N1 sind genau aufeinander abgestimmt. „Wir entwickelten diese Kombination in enger Zusammenarbeit. Tyrolit kannte den Aufbau unseres Öls und wir den der Schleifscheibe“, beschreibt Rhenus Manager Klaue das Vorgehen. Das habe zur derzeit besten Kombination von Kühlschmier- und Schleifmittel für diese Anwendung geführt. Beide Produkte lassen sich natürlich auch mit denen anderer Hersteller kombinieren, „doch der zu erwartende Nutzen dürfte dann nicht so hoch sein, wie in der als System ausgelegten Paarung“.
Vergleichende Versuche bei Tyrolit und bei einem namhaften Anwender haben gezeigt, dass die deutsch-österreichische Ge-meinschaftsentwicklung den Verschleiß der Schleifscheibe deutlich reduziert. Beim CNC-Nutenschliff eines Schaftfräsers betrug der Abtrag der Startec-N1-Scheibe mit einem konventionellen Hartmetall-Schleiföl 0,004 mm. Unter den gleichen Arbeitsbedingungen, jedoch mit R-Oil HM 10, betrug der Verschleiß lediglich 0,002 mm.
Beide Partner arbeiten daran, ihre Produkte weiter zu verbessern. „Wir wollen die Maschinen- und die Filtertechnik stärker in das System einbeziehen“, beschreibt Stephan Klaue den Trend für die Zukunft.
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