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Ohren auf in der Fertigungshalle

Lärmschutz: Schallkabinen schützen den Mitarbeiter
Ohren auf in der Fertigungshalle

Ohren auf in der Fertigungshalle
Die Schallschutzkabinen aus verzinkten Stahlblech und einer dämmenden Mineralfaser sind individuell den Kundenwünschen angepasst Bild: Freudenberg Produktionsservice
Eine der wirksamsten Methoden gegen Lärm in einem Industriebetrieb sind Schallschutzkabinen. Die Freudenberg Produktionsservice KG ist spezialisiert auf Kabinen, die leicht zu montieren und zu demontieren sind.

Lärmschwerhörigkeit ist eine der häufigsten Berufskrankheiten. Etwa 30 % aller anerkannten Berufskrankheiten sind Lärmfälle. Die Krankheit ist nicht mehr zu heilen: Wer sein Gehör ganz oder teilweise verloren hat, bleibt den Rest seines Lebens gehandicapt. Dabei können bei Lärmpegeln über 90 dB(A) bereits nach einer Belastungszeit von zwei bis vier Stunden Gehörschäden auftreten. Mit der Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Lärm und Vibrationen hat das Bundeskabinett die EU-Arbeitsschutz-Richtlinien über Lärm und Vibrationen in nationales Recht umgesetzt. Dies schreibt Arbeitgebern strengere Grenzwerte für das Einleiten von Lärmschutzmaßnahmen als bisher vor.

Die Freudenberg Produktionsservice KG bietet seit einigen Jahren Schallschutzkabinen an, die Maschinenlärm wirksam mindern. Maschinenanlagen lassen sich mit Hilfe der Kabinen komplett abkapseln. Sie zeichnen sich durch einen modularen Aufbau aus, sind selbsttragend, begehbar und einfach zu montieren. „Die einfache Montage und Demontage der Kabinen hat den Vorteil, dass sich die Anlagen besonders leicht warten lassen“, erklärt Karl Foshag, zuständig für die Schallschutztechnik bei dem Weinheimer Unternehmen. Die Kabinen bestehen außen aus verzinktem Stahlblech, innen dient Mineralfaser als Dämmstoff, der mit Lochblechabdeckungen geschützt ist.
Welcher Schallschutz sich für welche Anwendung eignet, eruieren die Freudenberg-Mitarbeiter gemeinsam mit dem Kunden: Sie nehmen eine Frequenz-Analyse vor und berechnen die Schalldämmwerte. Dementsprechend werden die Schallschutzmaßnahmen geplant. Neben Schutzkabinen gibt es auch Trennwände, Raumteiler, Streifenvorhänge, fahrbare Stellwände und Maschinenverkleidungen zur Schalldämmung. „Schallschutzkabinen sind in 99 % der Fälle die beste und effektivste Lösung“, erklärt Foshag. Mit ihnen lassen sich Schallpegel bis zu 30 dB(A) mindern. Vor allem Maschinen, die sehr schnell laufen, etwa in der Papierherstellung, sowie alle rotierenden Anlagen benötigen einen Schallschutz, aber auch beispielsweise Pressen, Stanzen und Sägen in der Metallverarbeitung.
Für einen Aluminium verarbeitenden Betrieb in Österreich haben die schwäbischen Schallschutzspezialisten für eine Horizontalbandsäge eine 8 m mal 7 m und 4,5 m hohe Kabine gebaut. „Wichtig ist, die Kabinen immer individuell an die Gegebenheiten anzupassen“, erläutert Karl Foshag. Für einen Nadelstuhl – eine Maschine zur Verfestigung von Vliesstoffen – bauten er und seine Kollegen eine besonders große Kabine mit einer Grundfläche von 8 m auf 8 m sowie einer Höhe von 6,5 m. Auch die Dämmung war mit einem Wandaufbau von 100 mm sowie einer 2,5 mm dicken Außenverkleidung aus verzinktem Stahlblech ungewöhnlich stark. „Wir achten nicht nur auf die technischen Gegebenheiten, sondern beziehen selbstverständlich die Wünsche unserer Kunden in die Planung mit ein“, erläutert Foshag. Die Schutzkabinen lassen sich auch als Meisterbüros verwenden oder wetterfest ausstatten. Sie sind individuell mit Fenstern versehen und verfügen über Zu- und Abluftkassetten sowie eine entsprechende Beleuchtung.
Auch Sicherheitsaspekte spielen bei der Fertigung der Kabinen eine wichtige Rolle. Mit dem Einbau von Schallschutzkabinen kommt ein Betrieb nicht nur den gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen nach und schützt die Gesundheit seiner Mitarbeiter, sondern er hat auch wirtschaftliche Vorteile: „Ein Betrieb kann mit geeigneten Schallschutzmaßnahmen, je nach Maschineneinstellung, Leistungssteigerungen erzielen und die krankheitsbedingten Fehlzeiten seiner Mitarbeiter reduzieren“, betont Karl Foshag.
Susanne Kling Journalistin in Ludwigshafen
Lärmschutz reduziert die Fehlzeiten der Mitarbeiter
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 5
Ausgabe
5.2024
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