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PLM sorgt für sichere Prozesse

Industrieanzeiger befragt Anwender zum Product Lifecycle Management (PLM)
PLM sorgt für sichere Prozesse

Von Anwendern wollte der Industrieanzeiger wissen, wo die Vorteile der Software für das Product Lifecycle Management (PLM) liegen. Die standortübergeifende Zusammenarbeit steht dabei an erster Stelle. Vermisst werden vor allem einheitliche Schnittstellen sowie eine herstellerübergreifende Kosten-Nutzen-Analyse des PLM.

Die Fragen stellte Redakteur Michael Corban michael.corban@konradin.de

In der Heiztechnik beschäftigt die Vaillant Group mit Sitz in Remscheid 7100 Mitarbeiter, unter anderem an 14 Produktions- und sieben F+E-Stätten in acht Ländern Europas. Die Vaillant-Tochter Vaicon ist beratend tätig. www.vaillant.de,
  • 1. Die Vaillant Group setzt momentan noch keine umfassende PLM-Lösung ein. Wir nutzen aber einige Aspekte des PLM mit Hilfe der Windchill-Software von Parametric Technology. Ein Prototyp des globalen Engineering Change Management (ECM) wurde in Windchill abgebildet und wird momentan getestet.
  • 2. PLM unterstützt im Gegensatz zum PDM den gesamten Produkt-Lebenszyklus und nicht nur die Engineering-Prozesse. Das schließt alle Unternehmensbereiche inklusive deren Prozesse, Zusammenarbeitsszenarien und Applikationen ein.
  • 3. Entscheidend war für uns der schnelle Zugang zu den Produktinformationen – und zwar unabhängig von dem System, mit dem diese erzeugt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Absicherung bereichsübergreifender Prozesse, vor allem des Änderungsmanagements, bei gleichzeitig zunehmender Verwendung von Standardmodulen und -komponenten in allen Marken. Gleiches gilt für die Bereiche Konfigurations- und Dokumenten-Management.
  • 4. Wir können uns heute auf diese Prozesse verlassen, etwa hinsichtlich der Produktdokumentation, Konfiguration, Zusammenarbeit und Visualisierung.
  • 5. Da sind vier Punkte zu nennen. Vor allem benötigen wir einheitliche und verlässliche Schnittstellen zu allen gängigen Applikationen im Produkt-Lebenszyklus. Des Weiteren muss jede PLM-Installation kundenspezifisch angepasst werden. Einige Hersteller vernachlässigen dies bislang und verfügen zudem nicht über ausreichende Branchenkenntnisse. Drittens sollten sich alle PLM-Anbieter auf eine einheitliche Bedeutung der PLM-Begriffe einigen, was neben der Orientierung auch die Kopplung verschiedener Applikationen erleichtert. Notwendig wäre viertens eine nachvollziehbare und einheitliche Kosten-Nutzen-Analyse, um die Vorteile des PLM klarer zu fassen.
Der Schuler-Konzern mit Sitz in Göppingen ist Systempartner der Metall verarbeitenden Industrie. In einem internationalen Fertigungsverbund arbeiten Standorte in Europa, Amerika und Asien zusammen. www.schulergroup.com
  • 1. Wir setzen seit zwei Jahren PLM-Software von Dassault Systèmes/IBM ein, insbesondere Enovia VPM V5. Fünf Standorte und rund 180 Benutzer haben über eine zentrale Datenbank Zugriff auf denselben Datenbestand.
  • 2. Das PDM managt für mich vor allem Dokumente, PLM dagegen Prozesse. Das PLM-System beinhaltet zudem Logik und Intelligenz, um globale Veränderungen vorzunehmen.
  • 3. Die Frage stellte sich uns in dieser Form nicht. Die Randbedingungen für unsere Abläufe waren nur mit einem PLM-System abzudecken: Rund 10000 Konstruktionsteile mit 65000 Positionen, etwa 36000 Kauf- und Normteile mit 530000 Positionen, dazu eine verteilte Konstruktion innerhalb von etwa sechs Monaten sowie eine Durchlaufzeit von zirka elf Monaten.
  • 4. Wir haben die standortübergreifende gleichzeitige Konstruktion realisiert – und das legt die Basis für viele neue Innovationen. Zu nennen sind hier vor allem Fortschritte hinsichtlich Kinematik, regelbasierender Konstruktion oder Prozess-Sicherheit.
  • 5. Vor allem die Benutzerfreundlichkeit der Systeme könnte noch besser werden. Zudem gibt es bei den Anbietern nur wenige kompetente Spezialisten – wir haben sie gefunden –, die in der Lage sind, die Kunden-Projekte abzubilden und zu implementieren.Den Anspruch von PLM-Systemen – den ganzen Lebenszyklus einer Anlage zu verwalten –, sehe ich derzeit von keinem System erfüllt. Für unsere Produkte würde das bedeuten: Wir sind direkt mit unseren Anlagen verbunden, bekommen jede Störung angezeigt und sehen über Ampel-Funktionen, welche Komponenten bei der nächsten Wartung ausgetauscht werden müssen. Selbst wenn so etwas heute denkbar wäre, würde das Kosten-Nutzen-Verhältnis vermutlich nicht stimmen.
Die weltweit tätige BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, München, produziert in einem weltweiten Entwicklungs- und Fertigungsverbund, der aus 31 Fertigungsstandorten in 15 Ländern besteht. www.bsh-group.de
  • 1. Wir wollen durchgängig von der Idee bis zum fertigen Produkt in einer Systemlandschaft arbeiten und nutzen dazu Teamcenter von UGS.
  • 2. Das PDM ist vor allem für die Datenstrukturen verantwortlich. Es sorgt dafür, dass wir konzernweit eine Sprache sprechen und es erlaubt uns das Wiederverwenden von Bauteilen und -gruppen. PLM beschäftigt sich mit der Prozessabwicklung von der Idee bis zur Einführung eines Produktes.
  • 3. Wir sind in das PLM eingestiegen aus der Sicht des Entwicklungs- und Fertigungsverbunds: Nutze die weltweit verteilten Ressourcen und komme dem Markt sehr nahe. Wir entwickeln heute weltweit verteilt über die Produktbereiche hinweg. Strategie ist es, bestimmte Komponenten weltweit zu nutzen, aber lokale Ausprägungen der Baureihen zuzulassen. Eine weitere wichtige Forderung ist zudem auch heute noch: Wir müssen organisatorischen Änderungen – die häufig erst kurzfristig bekannt werden – zeitnah folgen können.
  • 4. Schon bei der Entwicklung des Gerätes können wir heute Informationen verwenden, die wir später bis hinein in den Kundendienst immer wieder benötigen. Die BSH profitiert zudem davon, dass sich in Teamcenter vielfältigste Industrielösungen wiederfinden. Wir brauchen die Mitgestaltung von weiteren Anwendern – nicht zwangsläufig aus der Hausgerätebranche. Positiv ist zudem die Partnerschaft zwischen UGS und Tecnomatix, so nähern wir uns der Digitalen Fabrik.
  • 5. Hier sind vor allem zwei Themen zu nennen. Beim Projektmanagement müssten die Hersteller sich überlegen, wie man dies im PLM begleitet. Ein zweiter Punkt ist das Thema der Ableitung von Daten in Inter- oder Intranet-Portale. Hier kommt man immer wieder mit Drittherstellern in Berührung, die Durchgängigkeit ist nicht gegeben.

Unsere Fragen:
  • 1. Setzen Sie bereits PLM-Software ein oder planen Sie deren Einsatz?
  • 2. Wo sehen Sie die Unterschiede zum klassischen Produkt-Daten-Management (PDM)?
  • 3. Was waren Ihre Hauptbeweggründe, ein PLM-System zu etablieren?
  • 4. Welche Vorteile lassen sich heute tatsächlich nutzen?
  • 5. Welche Wünsche haben sich nicht erfüllt, wo müssen die Softwarehersteller noch nacharbeiten?

Messeführer
Die Fachmesse Digital Factory vereint in diesem Jahr die PLM-Anbieter unter dem Dach der Hannover Messe. Unter anderem finden Sie dort:
    • Agile Software GmbH, Karlsruhe, Halle 15, Stand B14
    • Compass Systems GmbH, Karlsfeld, Halle 16, Stand E05/E06
    • Contact Software GmbH, Bremen, Halle 15, Stand A04
    • IBM Deutschland GmbH Product Lifecycle Management, Stuttgart, Halle 15, Stand B06
    • Parametric Technology GmbH (PTC), Unterschleißheim, Halle 16, Stand F09
    • Procad GmbH & Co. KG, Karlsruhe, Halle 16, Stand F03
    • SAP Deutschland AG & Co. KG, Walldorf, Halle 16, Stand A06
    • UGS, Köln, Halle 15, Stand A06

Ihre Meinung zählt
Wenn Sie schon Erfahrungen mit PLM-Software gesammelt haben und unsere Fragen ebenfalls beantworten wollen, schicken Sie Ihre Antworten bitte an:
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