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Potenzial noch nicht ausgeschöpft

Oberflächentechnik: Pulverlack steigert Marktanteile
Potenzial noch nicht ausgeschöpft

Die Bedeutung des lösemittelfreien und daher umweltfreundlichen Pulverlacks wächst weltweit. Sein Anteil am Gesamtmarkt der Industrielacke in Westeuropa liegt mittlerweile bei 13,2 % – Tendenz steigend.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bernhard Reichenbach

Die Fachtagung Elektrostatisches Pulverbeschichten EPS, die kürzlich in München stattfand, machte die weltweit wachsende Bedeutung von Pulverlack deutlich. Mitte der 60er Jahre erstmals eingesetzt, hat er in Westeuropa inzwischen – bei teilweise zweistelligen jährlichen Wachstumsraten – ein Marktvolumen von 290 000 t erreicht. Die Zuwachsrate lag 2003 bei 5 %.
„Die erwähnte Pulvermenge entspricht einem Anteil von 13,2 Prozent am westeuropäischen Gesamtmarkt der Industrielacke und repräsentiert einen Wert von vier Milliarden Euro“, berichtete Michael Bross, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Lackindustrie e. V. (VdL), Frankfurt/M. Die genannte Menge mache knapp 40 % des Weltmarktes von etwa 750 000 t aus. Rund 72 % der in Westeuropa verarbeiteten Pulvermenge entfällt auf die allgemeine Industrie mit Elektrotechnik, Möbel-, Kfz-Teile- und Metallwarenproduktion, etwa 25 % auf den Metallbau sowie Komponenten für die Bauwirtschaft.
„Eine treibende Kraft für die rasche Marktdurchdringung in Westeuropa war der Umweltschutz“, erläuterte Bross. „Pulverlacke als lösemittelfreie Produkte bieten hier eine Reihe von Vorzügen.“ So lasse sich beispielsweise die anthropogen verursachte Belastung der Atmosphäre mit flüchtigen organischen Verbindungen deutlich reduzieren. „In Westeuropa führte der Einsatz von Pulverlacken im vergangenen Jahr zu Einsparungen von Lösemittelemissionen in einer Größenordnung von 300 000 bis 320 000 Tonnen“, ergänzte der VdL-Geschäftsführer. Da sich die Mitgliedsstaaten der EU zu einer weiteren deutlichen Reduktion der Emissionen verpflichtet haben, wird die Umstellung auf Pulverlacke bis 2010 zusätzliche Impulse erhalten.
Der Umweltschutz- und Einspargedanke spielt auch bei den Produkt- und Verfahrensinnovationen, die anlässlich der Tagung in mehreren Vorträgen vorgestellt wurden, eine wichtige Rolle: Beispielsweise ermöglicht eine neue Pulverlack-Produktionsmethode Schichtdicken zwischen 15 und 30 µm. Das von der Karl Bubendorfer AG, Gossau/Schweiz, präsentierte Ultradünnschichtpulver soll sich materialsparender, leichter und sicherer verarbeiten lassen als herkömmliches Pulver, mit dem Schichtdicken zwischen 60 und 80 µm erzeugt werden. Laut Anbieter hinterlässt es einen einwandfrei deckenden Film bei Nasslackähnlichem Verlauf. Die Deckfähigkeit soll selbst bei schwierig deckenden Farbtönen erreicht werden.
Vorgestellt wurde auch die erste erfolgreiche Anwendung von Pulverlack-Slurry – einer stabilen Suspension von Pulverlack in Wasser – in der allgemeinen Industrie: Die EBM-Papst GmbH & Co. KG, Mulfingen, lackiert damit kostengünstig Ventilatoren, ohne dass Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) anfallen.
Neuer Pulverlack ermöglicht Schichtdicken von unter 30 µm
Industrieanzeiger
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