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Pumpe auf Vollgas

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Pumpe auf Vollgas

Neue Heizungspumpen benötigen viel weniger Strom als alte. Entwickelt und gebaut werden sie zum Beispiel vom Dortmunder Unternehmen Wilo.

„Sparen beim Pumpen“ hat die Verbraucherzeitschrift „Stiftung Warentest“ 2007 einen Artikel betitelt. Es ging darin um hocheffiziente Heizungspumpen – also Geräte, die dafür sorgen, dass das im Heizkessel erhitzte Wasser in die einzelnen Heizkörper transportiert wird. Das Ergebnis des Tests: „Der Austausch Alt gegen Neu rechnet sich immer, egal welcher Pumpentyp am Ende das Rennen macht.“ Das Management des Maritim Airport Hotels in Hannover ist ein beeindruckendes Beispiel, wie sehr sich der Umbau lohnt: Ab November 2005 wurden dort 84 alte stromfressende Heizungspumpen durch neue, sparsame Modelle ersetzt. Das Resultat lässt sich sehen: pro Jahr bis zu 15 000 Euro geringere Stromkosten. Die neuen Pumpen verrichten zwar dieselbe Arbeit wie die alten: Sie pumpen das erhitzte Wasser vom Heizkessel in die Heizkörper. „Doch die meisten alten Pumpen sind hoffnungslos überdimensioniert“, sagt Hendrik Wurm, Entwicklungsleiter beim Dortmunder Pumpenhersteller Wilo, der die neuen Pumpen für das Airport-Hotel geliefert hat. Das Problem der betagten Pumpen: Sie sind ungeregelt. Das heißt, sie pumpen immer mit voller Leistung, egal ob das Heizkörper-Ventil geschlossen oder geöffnet ist. „Das ist, als würde man ständig mit Vollgas fahren und die Geschwindigkeit allein mit der Bremse regeln“, erklärt Wurm.

Wilo sowie andere Pumpenhersteller haben daher seit einigen Jahren geregelte Pumpen im Programm. Sie merken, wenn das Ventil am Heizkörper geschlossen ist und ändern dementsprechend ihre Leistung. Inzwischen gibt es sogar eine noch sparsamere Generation von Heizungspumpen: die Hocheffizienzpumpen. Als erstes Unternehmen weltweit hat Wilo 2001 eine solche Pumpe vorgestellt. Sie passt sich wie ältere Geräte dem Bedarf an, verfügt aber über einen wirkungsvolleren Elektromotor. Eine Hocheffizienzpumpe verbraucht im Vergleich zu alten ungeregelten Anlagen bis zu 80 Prozent weniger Energie.
Und die Entwicklung geht weiter: Bei Wilo forscht man an einem neuen Heizsystem, das ohne zentrale Pumpe auskommt. Jeder Heizkörper soll über eine eigene kleine Pumpe verfügen, die nur das Wasser fördert, das gerade benötigt wird. Ein weiterer Schritt zur Energieeinsparung sollen Heizprofile sein, mit denen man genau einstellen kann, wann geheizt werden soll: „Wenn meine Frau und ich arbeiten und die Kinder in der Schule sind, dann muss die Heizung doch nicht laufen“, nennt Hendrik Wurm ein Beispiel.
Wilo ist einer der Weltmarktführer im Bereich Pumpen. Das Unternehmen baut kleine Pumpen mit einer Leistung von fünf Watt, aber auch große Pumpen, die zum Teil von 4800 PS starken Motoren angetrieben werden. Mit ihnen lassen sich bis zu 3000 Liter Wasser pro Sekunde fördern. „Das Marktsegment Wasser und Abwasser wird international immer wichtiger“, sagt Wurm, „auch weil viele Entwicklungsländer massiv ihre Wasserinfrastruktur ausbauen.“
Konstantin Zurawski Freier Autor Bild der Wissenschaft
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 4
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