Der Preisdruck ist nach wie vor hoch im Werkzeug- und Formenbau – trotz der teilweise extremen Auslastung vieler Betriebe in diesem Jahr. Nur wer seine Prozesse fest im Griff hat und in allen Bereichen effizient arbeitet, hat die Chance, sich für schlechtere Zeiten einen finanziellen Speckgürtel anzufuttern. Verweigerte Anzahlungen, verschleppte Abnahmen, verspätete Restzahlungen und die damit verbundene Vorfinanzierung erschweren den Betrieben das Wirtschaften zusätzlich. Umso wichtiger ist es, technologisch der billigeren Konkurrenz aus dem Ausland stets einen Schritt voraus zu sein. Ein Beispiel für Werkzeuge mit einem Mehrwert für die Kunden zeigt unser Titelthema über die konturnahe Temperierung von Formeinsätzen (Seite 40).
Dass Qualität ihren Preis hat, ist nicht neu und nach wie vor eine Tatsache – auch wenn Lopez-Jünger das anders sehen mögen. Doch wo Produktionstechniker den Mehrwert eines cleveren Werkzeugsystems schnell erkennen, bleibt er den technisch weniger sattelfesten Beschaffern oft verborgen. Deshalb sollten auch kleinere Werkzeugbauer ihre Marketingkompetenz ausbauen. Viel wichtiger wäre jedoch, dass Einkaufsabteilungen endlich enger mit der Produktion verzahnt werden und von deren Erfahrung profitieren. Geredet wird darüber schon länger, allein an der Umsetzung scheint es zu hapern. Im eigenen Interesse sollten die Geschäftsleitungen der großen Werkzeugabnehmer ihren Einkauf nicht länger für eine möglichst billige Beschaffung prämieren. Nicht der Einstandspreis, erst die Kosten während der ganzen Einsatzzeit zeigen, welches Werkzeug wirklich preiswert ist. Damit die Lebenszykluskosten für die Beschaffer eine greifbare Größe werden, müssen Industrie und Wissenschaft Wege finden, hier mehr Transparenz zu schaffen.
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