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Qualitätsdefizit ist in Sinsheim ein Schimpfwort

Fachmesse Control: 30 Firmen kreisen in der Warteschleife
Qualitätsdefizit ist in Sinsheim ein Schimpfwort

Im Ländle heißt es wieder: It´s Control-Time. Vom 8. bis 12. Mai findet in Sinsheim zum 15. Mal die internationale Fachmesse für Qualitätssicherung statt. Rund 700 Aussteller aus 19 Ländern präsentieren auf 30 000 m² Innovationen aus den Bereichen Messen und Prüfen.

Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Böttger

Eigentlich wollten wir die neue Halle 6 mit 10000 m² schon im letzten Herbst fertig haben“, bedauert Messechef Paul E. Schall. „Wir mussten das Projekt allerdings verschieben. Und so konnten wir 30 Firmen in diesem Jahr nicht mehr unterbringen. Das ist sehr schade.“ Aber zur nächsten Control wird alles anders: Da soll das freitragende Bauwerk stehen, wenn nichts dazwischen kommt. Das Messegelände wäre dann auf insgesamt 40000 m² vergrößert. „Das reicht, da können wir viel machen“, ist sich Messemacher Schall sicher. Als erstes soll es dann keine Warteliste mehr geben. Zudem will die Messeleitung den Erweiterungswünschen der altgedienten Aussteller nachkommen.
Wie in den letzten zwei Jahren werden mehr als 20 000 Fachbesucher in Sinsheim erwartet. Doch dank eines „klar spezifizierten“ Messekonzepts und einer guten Infrastruktur bleibt die Veranstaltung auch bei voller Belegung eine überschaubare Fachmesse der kurzen Wege. Trotz der Emo Anfang September sind nahezu alle internationalen Branchenführer mit dabei. Control-Macher Schall: „Wegen der Emo springen so gut wie keine Aussteller ab. Die kommen erst zu uns und ziehen dann weiter nach Hannover.“
Dem Besucher wird daher ein internationaler Technologie-Querschnitt geboten. Zu den Ausstellungs-Schwerpunkten zählen die Messtechnik mit mechanischen Messgeräten, CNC-Messmaschinen und Sondermesseinrichtungen. Im Ressort Werkstoffprüfung sind alle Arten von Prüfmaschinen und Geräte zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung zu finden. Unter dem Begriff Qualitätssicherungs-Systeme sind sämtliche Techniken zusammengefasst, mit denen sich Fehler in der Fertigung vermeiden lassen: Prozessüberwachung, QS-Datenaufbereitung, Dokumentation und Kennzeichnung. Die Abteilung Optoelektronik fasst Sensoren, LWL-Technologien, die industrielle Bildverarbeitung sowie die optoelektronischen Prüfsysteme zusammen.
Kennen Sie das? Auf Messen sieht immer alles ganz einfach aus. Alles funktioniert, und Probleme gibt es nur bei den anderen Herstellern. So direkt spricht die Dorernst GmbH ihre potenziellen Kunden an. Auf dem Stand 1309 in Halle 1 demonstriert das Münchner Unternehmen den Alltag: Wenn zum Beispiel Härteprüfungen mit traditionellen Messverfahren an schwer zugänglichen Stellen anstehen – oder an kleinen und großen Werkstücken. Spätestens dann, so die Messtechnik-Spezialisten aus Bayern, geht´s los. Mit einem neuen, elektronischen Messverfahren sollen viele der möglichen Probleme erst gar nicht auftreten: Dank der beiden mobilen Geräte Esatest MTR und Esatest HD wird das Härteprüfen zu einer leichten Tätigkeit. Mit Hilfe eines Halbleiters lässt sich der Eindruckkegel automatisch und mit hoher Genauigkeit messen. Alle Messdaten werden protokolliert und online am Display visualisiert. Die Prüfkräfte kann der Anwender in einem Messgang kontinuierlich von 9,81 bis 98,1 N variieren.
Gestern noch 3 h manuelle Prüfzeit für ein Teil und heute ist in 30 min alles erledigt. Diesen Fortschritt verspricht die Microspace GmbH aus Chemnitz mit ihrem neuen Messroboter „Robomess“ (Halle 1, Stand 1221). Das Modell arbeitet mit einem multisensoriellen Messkopf, der mit drei Hochleistungssensoren bestückt ist. Dabei kann der Anwender taktil oder berührungslos messen. Der Messkopf kann vom Hersteller den kundenspezifischen Forderungen angepasst werden. So ist es möglich, bei der Oberflächenmessung eine Auflösung von 10 nm zu erreichen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, neben den scannenden Topografie-Mess-Systemen auch Bildverarbeitung zu nutzen. Zu diesem Zweck wird der Messkopf mit entsprechenden Kameras bestückt. Programmiert wird der Roboter im Teach-in-Verfahren mit Hilfe von drei verschiedenen Koordinatensystemen. Mit einer Auflösung von 30 µm sollen sich auch schwer zugängliche Messpositionen präzise anfahren lassen. Die Messergebnisse kann der Anwender mit jeweils zugeschnittenen Software-Systemen für Rauheit, Form und Lage auswerten.
Bei mechanischen Linearführungen, deren Einsatzgebiet sich von hochgenauen Linearführungen für die Ultrapräzisions-Messtechnik bis hin zu Hobelmaschinen erstreckt, treten Fehler als Abweichungen von der exakten, geradlinigen Bewegung auf. Ein möglicher Fehler ist das so genannte Rollen: Dabei handelt es sich um eine Drehbewegung um eine Achse in Bewegungsrichtung – vergleichbar mit dem Rollen eines fahrenden Schiffes. Dieser Fehler kann nur in der Bewegungsrichtung gemessen werden. Eine zufriedenstellende Lösung gab es bislang nicht. In der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig wurde jetzt ein Sensor entwickelt, mit dem der Roll-Fehler berührungslos gemessen werden kann (Halle 1, Stand 1500). Es können große Fehler, wie beispielsweise bei einer Hobelmaschine, aber auch sehr kleine Abweichungen bei hochpräzisen Linearführungen gemessen werden. Wird der Sensor in einen aktiven Regelkreis eingefügt, dann lässt sich der Fehler über geeignete Aktoren ausregeln.
Die akustische Materialprüfung ist ein objektives Verfahren, mit dem sich metallische und keramische Objekte schnell und unkompliziert prüfen lassen. Vor dem Test werden die natürlichen Resonanzen eines Körpers durch Anschlagen angeregt. Die Schwingungen sind die Sprache des Prüfobjekts und werden mit einem speziellen Mikrofon erfasst und digital analysiert. Die RTE Akustik + Prüftechnik GmbH in Pfinztal bei Karlsruhe, ein Spezialist für die akustische Qualitätsprüfung, stellt mit dem System SR 20 AT ein neues Mess- und Prüfsystem vor (Halle 4, Stand 4409). Mit dem Produkt können zum Beispiel Sintermetalle, Aluminiumteile oder Gussprodukte getestet werden.
Die Visolution GmbH mit Sitz in Kandel präsentiert auf ihrem Stand 2102 in Halle 2 ein Farbzeilen-Kamerasystem. Die Neuentwicklung überprüft Farbgrenzen in schnell laufenden Endlosprozessen und kommt beispielsweise in einem Galvanisierungsprozess zum Einsatz, wo gestanzte Kupferbänder im Tauchverfahren mit Nickel beschichtet werden. In dieser Applikation werden verschiedene Metalle nach Farbklassen erkannt und vermessen.
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