Regenerative Energieformen sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen interessant, sagt Prof. Wilfried Zörner. Hier erläutert er, warum.
Herr Zörner, welchen Anteil des Energiebedarfs eines Unternehmens können regenerative Energieformen decken?
Ein Versorgungsanteil von 100 Prozent ist durchaus möglich. Wichtig ist dabei, dass genau untersucht wird, welche Energiequellen sich aufgrund des Standorts und des Bedarfs für das jeweilige Unternehmen eignen.
Wie sieht´s mit der Versorgungssicherheit aus?
Die kann besser sein als bei konventionellen Energieformen. Ein Unternehmen, das regenerative Quellen nutzt, ist autark. Bei ihm gehen die Lichter auch nicht aus, wenn es wieder eine Energiekrise gibt oder das Stromnetz zusammenbricht, wie in Kalifornien schon geschehen.
Worauf kommt es bei der Auswahl der Energiequellen an?
Auf das Energieangebot, das lokal vorhanden ist. Steht Biomasse oder Erdwärme zur Verfügung? Handelt es sich um einen sonnenreichen Standort? Das muss genauso geklärt werden, wie der Bedarf des Unternehmens. Sonnenenergie etwa lässt sich effizienter nutzen, wenn die Energie tagsüber benötigt wird.
Machen regenerative Energien für alle Unternehmen Sinn?
Für alle, bei denen sich Bedarf und Angebot in Einklang bringen lassen.
Ist die Technik auch für kleinere und mittlere Betriebe interessant?
Gerade für die. Um große Unternehmen voll zu versorgen, ist sie noch nicht leistungsfähig genug.
Wie sieht´s mit der Wirtschaftlichkeit aus?
Noch bewegt sich die Nutzung regenerativer Energien am Rand der Wirtschaftlichkeit. Bei steigenden Preisen für konventionelle Energien wird sich das aber schnell ändern. Langfristig betrachtet, halte ich die Technik schon heute für wirtschaftlich. Allerdings fehlen noch die Daten und Erfahrungen, um das nachzuweisen. hw
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