Hauterkrankungen machen mit fast 40 % den größten Teil aller Berufskrankheiten aus. Welche Maßnahmen jeder Einzelne ergreifen kann, zeigt eine Präventionskampagne von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung.
Säuren, Laugen, Kühlschmierstoffe, Fette, Reinigungsmittel und der häufige Kontakt mit Wasser – der Haut drohen am Arbeitsplatz viele Risiken. Darauf weist die Präventionskampagne Haut von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung hin.
„Diese Stoffe können den natürlichen Schutzmantel der Haut zerstören und langfristig zu schweren Schäden führen“, betont Dr. Hans-Georg Englitz, Hautschutz-Experte der Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd. Ohne Schutz wird die Haut rau und trocken, bekommt Risse und schuppt. So geschädigt, ist sie anfällig für starke Reizungen und Ekzeme. Eine Heilung ist schwierig und häufig ist eine lebenslange, abgestimmte Pflege der Haut unumgänglich.
Ist der direkte Kontakt mit den Schadstoffen nicht zu vermeiden, empfiehlt die Präventionskampagne einen Hautschutz nach Plan. Eine Möglichkeit besteht im Tragen von Schutzhandschuhen – der Handschuhtyp sollte dabei auf die ausgeübte Tätigkeit abgestimmt sein.
Ist das Tragen von Schutzhandschuhen nicht möglich, kann die Haut auch durch geeignete Hautschutzpräparate, schonende Reinigung und nachhaltige Pflege aus der Tube vor Schaden bewahrt werden. Wie das im Einzelnen funktioniert, zeigt der so genannte Hautschutzplan. Es ist sinnvoll, einen solchen Plan zu erstellen, wenn eine Gefährdungsbeurteilung eine Hautbelastung an bestimmten Arbeitsplätzen angezeigt hat. „Eine repräsentative Umfrage der Präventionskampagne Haut hat ergeben, dass zwei Drittel aller Beschäftigten diese Informationsquelle nicht kennen“, ergänzt Englitz. „Das ist ein Problem. Schließlich machen Hauterkrankungen mit fast 40 Prozent den größten Teil aller Berufskrankheiten aus.“
Der Hautschutz sollte noch vor Arbeitsbeginn mit dem Auftragen des vorgesehenen Hautschutzmittels beginnen. Schutzprodukte gibt es wahlweise gegen Hauterweichung, UV-Strahlen, wasserunlösliche und wasserlösliche Stoffe. Wichtig ist, dass die jeweils passenden Schutzprodukte gemäß Hautschutzplan zur Verfügung gestellt werden.
Oberstes Gebot der Hautreinigung: So wirksam wie nötig, so schonend wie möglich. Dabei ist jeweils das mildeste Mittel zu wählen, das die Verschmutzung entfernen kann. „Wichtig ist, dass der Betrieb verschiedene Hautreiniger anbietet, unter denen die Mitarbeiter je nach Verschmutzungsgrad wählen können“, so Englitz. Bei leichten Verschmutzungen genügt es, eine Waschlotion anzuwenden. Bei starker, fest anhaftender Verschmutzung können Mitarbeiter reibemittelhaltige Präparate sparsam einsetzen. Hartnäckiger Schmutz kann den Einsatz von lösemittelhaltigen Hautreinigern erfordern. Sie sollten vorsichtig eingesetzt werden, da sie die Haut stärker entfetten als eine normale Waschlotion. Bei starker Verschmutzung ist aber immer auch die Qualität des Hautschutzes zu überprüfen.
Pflegemittel helfen, die beanspruchte Haut zu regenerieren und ihre Widerstandskraft zu erhöhen. Je nach Hauttyp und Ausmaß der Hautentfettung wird ein fettärmeres oder fettreicheres Produkt benötigt. Einrisse und Entzündungen der Haut können so günstig beeinflusst werden. Die Pflegeprodukte sollten Fette enthalten, die den natürlichen Hornschichtfetten entsprechen. jk
Prävention
Die Präventionskampagne Haut ist eine gemeinsame Aktion von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung. Insgesamt rund 120 Krankenkassen und Unfallversicherungsträger werben unter dem Motto „Deine Haut. Die wichtigsten 2 m² Deines Lebens“ dafür, das größte Organ des Menschen zu schützen. Nicht nur am Arbeitsplatz, auch bei Freizeit und Sport. Das erklärte Ziel der Kampagne lautet: „Gesunde Haut, weniger Hauterkrankungen!“
Umfangreiche Informationen dazu liefert das Internet-Portal der Kampagne: www.2m2-haut.de
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