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„Risiken und Kosten einer Inbetriebnahme lassen sich senken“

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„Risiken und Kosten einer Inbetriebnahme lassen sich senken“

„Risiken und Kosten einer Inbetriebnahme lassen sich senken“
Karlheinz Kronen, Geschäftsführer Technik, Dematic GmbH & Co. KG:
Mit Beginn des neuen Jahres ist die Dematic GmbH & Co. KG mit Sitz in Offenbach an den Start gegangen. Das aus dem ehemaligen Siemens-Bereich Logistics & Assembly (L&A) herausgelöste Unternehmen ist nun selbstständiger Anbieter für die Logistik-Automatisierung. Karlheinz Kronen ist Geschäftsführer – neben Johann Löttner als Sprecher und Dr. Helmut Preßl.

Das Interview führte Michael Corban, Redakteur bei FM Das Logistik-Magazin, das ebenfalls im Konradin-Verlag erscheint

Herr Kronen, können Sie kurz die Ziele umreißen, mit denen die neue Dematic an den Start gegangen ist?
Zunächst einmal stellen wir fest, dass der Logistik-Markt wächst. Daran wollen wir partizipieren, was bedeutet, dass wir uns sowohl für große als auch für kleine Projekte interessieren. Mit der neuen Aufstellung als eigenständiges Unternehmen glauben wir, die Bedürfnisse insbesondere des Mittelstands besser adressieren zu können. In dem wir dazu unsere Struktur verändern, können wir die Erfahrung aus den Großprojekten im Siemens-Konzern auch in kleineren Projekten nutzen. Denn der Markt verschiebt sich hin zu kleineren Projekten. Damit haben wir bereits gute Erfahrungen in Amerika und in Asien sammeln können, so dass dies keine neue Situation für die Dematic ist.
Erkennen Sie den Trend zu kleineren Projekten nur in Europa und wo liegen Ihrer Meinung nach die Gründe dafür?
Der Trend ist weltweit zu erkennen. Einer der Hauptgründe dafür ist eine gewisse Marktsättigung, die großen Dinge sind passiert. Zum anderen sind aber auch viele kleinere Unternehmen gezwungen, ihre Logistik zu automatisieren – insbesondere an den europäischen Hochlohnstandorten. Dies erklärt die Tendenz zu mehr kleineren Projekten. Aber eines ist natürlich auch klar: Unsere international agierenden und daher überall auf der Welt präsenten Kunden, die komplexe, integrierte Logistiksysteme brauchen, werden wir weiterhin durch unsere Key Account Manager intensiv betreuen.
Welche Rolle spielen Modernisierungen?
Viele Anlagen kommen jetzt in die Jahre. Über Upgrades und Modernisierungen können die Kunden ihre Anlagen den heutigen Anforderungen anpassen. Wir haben uns deshalb auch bewusst so aufgestellt, dass die vier Hauptbetätigungsfelder Produkte, Lösungen, IT und eben Service sind. Weil wir beim Kundenservice vor Ort sind und damit den Zustand der Anlagen gut kennen, sind wir in der Lage, passende Modernisierungsangebote machen zu können. In den letzten beiden Jahren betraf dies vor allem die Regalbediengeräte in Deutschland. Dieses Thema wollen wir nun aber auch weltweit angehen. Ähnliches wäre zudem vorstellbar bei Sortern und Förderern.
Müssen sich Ihre Kunden durch die Neufirmierung auf einen Wechsel im Service gefasst machen?
Nein, hier wird es keine Veränderungen geben, darauf legen wir besonderen Wert. Künftig wird der Service einen größeren Anteil an unserem Umsatzvolumen ausmachen. Sie müssen bedenken, dass unsere weltweit installierte Basis über 5000 Anlagen umfasst, im Wert von etwa 8,4 Milliarden Euro. Das ist für den Service ein erhebliches Potenzial, das wir seit ein bis zwei Jahren systematisch angehen.
Bleibt die Zahl von derzeit 4500 Mitarbeitern konstant?
Wir sind stark vom Auf und Ab der Marktentwicklung abhängig. Da wir insbesondere den Service pushen wollen, kann es hier zum Ausbau kommen.
Wie nutzen Sie die sich aus Ihrer internationalen Aufstellung ergebenden Synergien?
Weltweit verfügen wir über unterschiedlich stark ausgeprägte Kompetenzen. Über unsere weltweit präsenten fünf Global Industry Groups, in denen Spezialisten für bestimmte Schlüsselbranchen arbeiten, stellen wir diese verteilten Kompetenzen der gesamten Dematic zur Verfügung. Regionale Unterschiede werden dabei aber berücksichtigt, wie etwa das größere Platzangebot in den USA. Denn dies begünstigt Lager, die in die Fläche gehen, nicht in die Höhe.
Wechseln wir zum Bereich Technik. In welchen Feldern wird die neue Dematic die Entwicklung vorantreiben?
Ich würde es wie folgt gliedern: Wir haben einerseits mechatronische Produkte, unsere Hardware, und andererseits die Logistik-IT, unsere Software. Bei den Produkten setzen wir vor allem auf unseren neuen Stückgutförderer Dematic C-L 100. Sein modulares Konzept – einschließlich Energie- und Datenübertragung – ist besonders auf der Baustelle ein großer Vorteil, nicht nur für uns, sondern auch für den Kunden. Denn damit können wir die Risiken und Kosten bei der Inbetriebnahme erheblich senken. Zudem ist der C-L 100 hervorragend vorbereitet für das Thema Radio-Frequenz-Identifikation – kurz RFID. Denn die Intelligenz sitzt ja im Modul selber.
Welche Entwicklungen finden im Bereich IT statt? Wird das Thema LMES, also Logistics & Manufacturing Execution Systems, weiterhin im Vordergrund stehen?
Unser Ansatz ist, dass wir mit der Dematic-IT-Software-Suite eine globale, standardisierte Software-Basis schaffen. Die bei uns vorhandenen unterschiedlichen Software-Module werden auf einer Plattform zusammengeführt. Unsere Logistik-IT sitzt damit als Bindeglied zwischen der Logistik-Steuerungsebene und dem überlagerten ERP-System. Wichtig dabei ist, dass alles zueinander kompatibel ist. Die Simatic IT aus der Produktionssteuerung lässt sich also mit der Dematic IT auf der Logistikseite kombinieren – eben LMES.
Unterstützen Sie Mittelständler, die mit immer kleineren Losgrößen und entsprechend häufigem Kommissionieren konfrontiert sind?
Das ganze Thema Built to order, verbunden mit der Forderung nach geringeren Beständen trotz einer Vielzahl von Varianten, ist für uns sehr wichtig. Gerade für Mittelständler, die nicht zwangsläufig ihr Lager kostengünstig mit Regalbediengeräten automatisieren können, bieten wir deshalb das kompakte Behälterfördersystem Multishuttle an. Die von uns angestrebten kleineren Projekte lassen sich auf diese Weise sehr kostengünstig automatisieren. Mit vier Multishuttles lässt sich bereits die Leistung eines automatischen Kleinteilelagers erreichen, im Gegensatz dazu aber flexibler nutzen.
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